Unter der Begleitung von Nachhaltigkeitsprofessorin Dr. Petra Schweizer-Ries, haben Studierende der Studiengänge ‚‚Nachhaltige Entwicklung‘‘ im Bachelor und ‚‚Angewandte Nachhaltigkeit‘‘ im Master einen achttägigen Clean-Up in Kooperation mit bochum.bolzt, der Stadt Bochum, dem Fanprojekt Bochum, der HaRiHo und dem USB an dem Schulverbund der Feldsieper Schule in Bochum-Hamme durchgeführt.
Die Aktion umfasste circa 500 Schülerinnen und Schülern des Schulverbunds und fand vom 02.05.2022 bis zum 11.05.2022 im Rahmen einer Projektstudie der Hochschule Bochum statt. Vor Ort wurden die Sammelaktionen durch Patrick Schulz, Vorstand des weniger e.V., und den Studierenden Charlotte Doba, Céline Klein, Hannah Merker, Lea Winkler und Valeria Korobova umgesetzt. Das Projekt ,,Sauberkeit in Hamme‘‘ kam durch das wissenschaftlich begleitete "integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept‘‘ (ISEK) nach einer Kooperationsvereinbarung der Stadt Bochum mit der Hochschule Bochum im Jahr 2018 zustande. Ziel des Projekts ist die Sensibilisierung für Abfall und Umwelt in Hamme, welches dem SDG 11 ‚‚Nachhaltige Städte und Kommunen‘‘ nachgeht.
Pro Tag sammelten insgesamt drei Klassen auf verschiedenen Routen im Umkreis der Schule den unsachgemäß entsorgten Abfall. Dabei wurden vor allem die nahegelegenen Grünflächen gründlich abgesucht. Nach jeweils einer Stunde der Clean Up Aktion folgte Spiel und Spaß, angeboten durch das Fanprojekt Bochum und HaRiHo – die Stadtteilpartner. Pro Tag kamen hierbei im Schnitt um die 150 Kilo Müll zusammen, der am Standort der Sammelaktion vom USB abgeholt wurde.
Den Kindern soll durch das Sammeln ermöglicht werden, eine Beziehung zu ihrer Kommune aufzubauen und ein Bewusstsein über die negativen Auswirkungen der Vermüllung für die Umwelt und für die Mitmenschen zu entwickeln. Beim Befragen der Kinder erschließen sie bereits selbst, dass Tiere erkranken, wenn sie Müll fälschlicherweise verspeisen, oder dass Menschen sich verletzen könnten, wenn sich beispielsweise Scherben auf dem Boden befinden. So wurde darauf hingearbeitet, das Entsorgungsverhalten der Kinder positiv zu beeinflussen und ihr Empathievermögen zu stärken.
Passant*innen waren von den Müllbergen an den Parkeingängen entsetzt, und konnten kaum glauben, dass der Müll sich im Park hinter den Büschen in diesem Ausmaß ansammelt. Prof. Schweizer-Ries hatte am Mittwoch der ersten Veranstaltungswoche eine Klasse zum Schmechtingwiesental begleiten können. Dort war sie mit einem Passanten mit Kinderwagen ins Gespräch gekommen. Er war der Meinung, dass die Stadt Bochum den Müll wegräumen müsse. Darauf hat Frau Schweizer-Ries erläutert, dass es ,,die Eltern der Kinder sind, die das auch hinschmeißen […], also müssen wir es selbst auch wieder wegmachen. Und wenn das für uns weggemacht wird, dann werden wir noch viel mehr hinschmeißen.‘‘ Ihrer Aussage nach hat der Passant diese Perspektive direkt eingesehen und sich dazu entschlossen, am World Clean Up Day am 17.09.2022, mit seiner Familie dabei zu sein, um den Stadtteil sauber zu halten. Die Dozentin findet, die Sammelaktionen mit den Kindern sei aufgrund der ,,Strahlkraft, die entsteht, wenn die Kinder es dann zu Hause erzählen […] eine ganz super Sache.‘‘ Sie ist zuversichtlich, dass diese Clean Ups eine weitreichende Wirkung auf Menschen des Stadtteils haben, und dass die Kinder ihre Begeisterung für das Sauberhalten des Stadtteils verbreiten.
Die Studierenden empfanden die Projektdurchführung als sehr erfolgreich. “Es ist eine total dankbare Aufgabe. Die Kinder verstehen viel von ihrer Umwelt und sind tatkräftig dabei, um Natur und Tiere zu schützen. Besonders schön finde ich, dass die Kinder sich uns sehr schnell geöffnet und die Lehrerinnen und Lehrer uns so selbstverständlich unterstützt haben. Wir haben alle als ein Team den Stadtteil ein wenig sauberer gemacht.”, berichtete Charlotte Doba.
Am 17.09.2022 findet international der World Clean Up-Day statt. Dafür plant das Projektteam eine intra- und intergenerationelle Aufräumaktion, sodass Interessierte jeden Alters sich bei einem Stadtteilputz beteiligen können.