Am 20. Juli 2020 kam der Hochschulrat aufgrund der Corona-Pandemie erstmals in einer sog. Hybridsitzung zusammen.
Das Gremium beschäftigte sich mit dem Vertrag „Studium und Lehre stärken“ (ZSL), dessen Regelungen die bisherige Hochschulpakt-Finanzierung der Hochschulen des Landes ablösen werden. Im Fokus stand der Umgang der Hochschule Bochum mit dem Themenfeld „gute Beschäftigung/befristete Beschäftigung“.
Unter dem TOP „Quartalsbericht des Präsidiums“ berichtete zunächst der Präsident, Prof. Dr. Bock, über die jüngsten Aktivitäten im Zusammenhang mit der strategischen Allianz der Hochschule Bochum mit der FH Dortmund und der WH Gelsenkirchen. Außerdem berichtete er vom Aufbau eines neuen Studiengangs „Regenerative Energiesysteme“, in dessen Rahmen vier Professuren vom MKW finanziert werden, und über die Fördermöglichkeiten für das Projekt „Personalentwicklung im wissenschaftlichen Bereich“, an dem sich die Hochschule Bochum beteiligt.
Die Projektskizze „Exzellenzdepartment“ wurde über eine der Ruhr-Konferenzen in den politischen Willensbildungsprozess eingespeist. Nun ist die Aufforderung zur Einreichung einer Machbarkeitsstudie ergangen. Günstigstenfalls können vier Professuren (sowie weiteres Personal) pro beteiligter Allianzhochschule (s. o.) gefördert werden.
Eine studentische Arbeitsgruppe aus dem Bereich der Nachhaltigkeit, die das Präsidium auf dem Weg unterstützt, die Hochschule Bochum CO2-neutral zu gestalten, soll die in diesem Zusammenhang erarbeiteten einzelnen Bausteine im Wintersemester 2020/21 zu einer Strategie zusammenführen.
Den Auftakt des im Rahmen des „Fachhochschul-Jubiläumsjahrs“ 2021 geplanten Veranstaltungsreigens wird der Neujahrsempfang bilden. Neben einer Festveranstaltung am 23.06.2021 werden viele weitere Aktivitäten in die Feierlichkeiten „700 Jahre Bochum“ eingebunden.
Der Kanzler, Dipl.-Ök. Hinsenkamp, ging in seinem Berichtsteil auf die sog. Corona-Krise ein, die die Arbeit der Hochschulverwaltung in den letzten Monaten deutlich geprägt hat. Während der Hochschulbetrieb weiter lief, galt es (u.a.) die Rahmenbedingungen für Prüfungen zu gestalten. Die Campus IT und das Medienzentrum hätten viel neue Technik aufgesetzt, wobei man zur Vermeidung datenschutzrechlicher Probleme auf eigene Server gesetzt habe. Dadurch sei auch eine Einbindung von Lehrangeboten in Moodle besonders einfach möglich gewesen.
Er berichtete zudem von den nun seit einem Jahr dauernden Verhandlungen hinsichtlich einer Sanierung des Bauteils A. Hier würde die Hochschule einen Neubau östlich der Blue Box bevorzugen, was mittlerweile auch vom BLB befürwortet wird. Es stehen nun Gespräche mit dem NRW-Finanzministerium dazu an.
Auch der Berichtsteil der Vizepräsidentin Lehre, Studium, InternationaIes, Prof. Dr. Waller, war inhaltlich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Sie berichtete, dass nahezu 100 % aller Lehrveranstaltungen des Sommersemesters 2020 digital durchgeführt werden konnten, von der Verabschiedung der sog. Corona-Prüfungsordnung, und über die Rückführung BO-Studierender von den (Partner-)Hochschulen im Ausland.
Der Präsident berichtete stellvertretend für den Vizepräsidenten Forschung, Transfer, Entrepreneurship, Prof. Dr.-Ing. Schugt, über die Förderung des Verbundprojektes „ruhrvalley“ in der zweiten Förderphase (2021 – 2024), die auf einer überaus positiven Bewertung des bislang Erreichten beruhe. Es ist gelungen, die für eine Weiterförderung erforderlichen Unternehmen zu akquirieren.
Die Vizepräsidentin Diversität, Weiterbildung und Alumni-Management, Prof. Dr. Mohnert, ging in ihrem Bericht ebenfalls auf die Corona-Pandemie ein. In ihrem Aufgabenfeld mussten geplante Alumni-Aktivitäten ins Jahr 2021 verschoben werden, wodurch sich jedoch die Möglichkeit ergibt, sie mit den Jubiläumsaktivitäten „50 Jahre Fachhochschulen“ zu verknüpfen. Auch die Aktivitäten im Bereich Diverstiy hätten aufgrund der Einschränkungen bei den sonst überlicherweise genutzten Kommunikationskanälen gelitten. Ihr Ausblick auf künftige Aktivitäten fokussierte auf Planungen zur Erstellung einer Handreichung „Diversität in der digitalen Lehre“ und auf die Studieneingangsphase.
Unter dem TOP „Informationen zur Hochschulsteuerung“ wies der Kanzler darauf hin, dass es sich im Berichtszeitraum insgesamt um einen eher typischen Verlauf der Geschäftsgänge gehandelt habe, wobei alle Werte innerhalb des Planungshorizonts lagen. Er berichtete, dass die Zahl der Einschreibungen um rd. 2 % angestiegen sei, obwohl die Bewerbungen teilweise deutlich zurückgegangen sind. Ursache dafür wäre vor allem, dass die Hochschule aufgrund der Einführung des Dialogorientierten Serviceverfahrens (DOSV) keine Mehrfachbewerbungen mehr erreichten.
Im Zusammenhang mit der Überführung des Graduierteninstituts in ein „Promotionskolleg für angewandte Forschung in Nordrhein-Westfalen“ erläuterte dessen Leiter, Prof. Dr. Sternberg, die (wissenschafts-)politischen Hintergründe und resümierte die bisherige Arbeit der Einrichtung. Das Promotionskolleg werde künftig eine eigene Köperschaft des öffentlichen Rechts, der das Promotionsrecht verliehen werden könne. Die in den vergangenen Monaten erarbeitete Verwaltungsvereinbarung bilde die Strukturen des künftigen Promotionskollegs ab, die bewusst eng an die einer Hochschule angeleht seien. Die geplanten Promotionsprogramme würden nicht als Studiengang gestaltet, aber dennoch eine gewisse Strukturierung (30 ECTS-Punkte) vorsehen. Der Hochschulrat beschloss, der vorgelegten „Verwaltungsvereinbarung zur Errichtung eines Promotionskollegs für angewandte Forschung in Nordrhein-Westfalen“ zuzustimmen.
Der weitere Sitzungsverlauf war wiederum vom Thema „Corona-Pandemie“ geprägt. Der Präsident berichtete von ersten Überlegungen zur Gestaltung des WS 2020/21. Dafür wurden verschiedene Szenarien zugrunde gelegt. Für sehr wahrscheinlich wurde gehalten, dass es Lehrveranstaltungen geben wird, die unabdingbar in Präsenz durchgeführt werden müssen. Ein weiterer Fokus werde auf den künftigen Erstsemester-Studierenden liegen, die nicht ins „digitale Off“ geschickt werden dürften.
Die Vizepräsidentin I, Prof. Dr. Waller, wies in diesem Zusammenhang auf die abweichend gestalteten Vorlesungszeiten innerhalb des Wintersemesters 2020/21 hin. Trotz der Neuterminierung gestaltete sich das WS 2020/21 kaum kürzer als ein übliches Semester.
Da die Amtszeit des amtierenden Präsidenten, Prof. Dr. Jürgen Bock, mit Ablauf des 28.02.2022 endet, ist ein Findungsverfahren für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger einzuleiten. Der Hochschulrat wählte Frau Dipl.-Ing. (FH) Phillips, Herrn Dipl.-Ing. (FH) Stentenbach, M.Sc., und den Hochschulratsvorsitzenden, Herrn Dipl.-Kfm. Wilming, als Mitglieder der Findungskommission.
