Rund 120 Experten und Fachinteressierte kamen am 8. Mai 2025 an der Hochschule Bochum zusammen, um sich auf Einladung des Fachbereichs Geodäsie über das Projekt „Zentraler Erhebungsbogen – online“ zu informieren und zu diskutieren. Bei dem Projekt ging es darum, eine digitale, einheitliche und qualitativ hochwertige Datenerhebung über Immobilienkäufe zu realisieren. Das digitale Erhebungs-Tool wurde in Kooperation mit den Städten Paderborn, Wuppertal, Gelsenkirchen, dem Kreis Höxter und der Hochschule Bochum entwickelt.
Bundesweit tragen in Deutschland die Gutachterausschüsse Daten über den Kauf und Verkauf von Immobilien und Grundstücken zusammen und werten diese aus. Somit können Käufer und Verkäufer einen transparenten Überblick über die Immobilienmarktsituation erhalten.
Wichtige Grundlage der Kaufpreissammlung ist die Erhebung von Immobilienverkaufsdaten aus Notarverträgen sowie durch Fragebögen, die von den Gutachterausschüssen an die Käufer von Immobilien und Grundstücken gesendet werden. Bislang wurden diese Fragebögen in NRW in Papierform versandt und es gab keine einheitliche Form dafür - jeder Gutachterausschuss hatte seinen eigenen Fragebogen. In dem Projekt ZEonline wurde ein gemeinsamer, digitaler Fragebogen für ganz NRW entwickelt und implementiert.
Im Rahmen des Kolloquiums wurde die Einführung des Projekts ZEonline aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Den Einstieg in das Thema machte Martin Knabenschuh vom Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen. Es wurden die rechtlichen Grundlagen und der Handlungsbedarf zur digitalen Erhebung ergänzender Grundstücksinformationen zur Vervollständigung der Kaufpreissammlung aufgezeigt.
Im zweiten Vortrag berichtete Markus Schräder, vom Gutachterausschuss in der Stadt Paderborn, als Projektleiter über die Projektziele, Projektorganisation, administrative Angelegenheiten und dem Workflow der örtlichen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte. Eine große Herausforderung stellte die Auswahl der „richtigen“ Fragen in Kombination mit der Auskunftsbereitschaft und der Verständlichkeit für die Befragten dar. Zudem galt es die Fragen der derzeit 72 örtlichen Gutachterausschüsse in NRW zu vereinheitlichen.
Kai-Uwe Gierse von der Geschäftsstelle des Oberen Gutachterausschusses NRW beendete die Vortragsreihe mit Erläuterungen zum Zusammenspiel der ZKPS (Zentrale Kaufpreissammlung) und dem ZE-online. Zudem wurden Entwicklungsbedarfe dargestellt und diskutiert.
Fragen und erste Erfahrungen bezüglich der Fragestellungen sowie der Fragenauswahl führten im Anschluss der Präsentationen zu angeregten Diskussionen, die später in der BO-Lounge bei Kaltgetränken und Häppchen in lockerer Runde fortgeführt wurden.