Die TalentTage Ruhr – eine außerschulische Veranstaltungsreihe der Stiftung TalentMetropole Ruhr – vereinen jedes Jahr zahlreiche Bildungsangebote aus dem gesamten Ruhrgebiet und bringen sie mit interessierten Teilnehmenden zusammen. Auch die Hochschule war am 29. und 30. September 2025 wieder mit spannenden Workshops vertreten.
Am Fachbereich Geodäsie wurde den Schüler*innen beispielsweise die Möglichkeit geboten, ein originalgetreues Nivellierpraktikum zur Bestimmung von Höhendifferenzen zu durchlaufen. Das Praktikum begann mit einem theoretischen Einstieg zum geometrischen Nivellement und der Fragestellung, weshalb wir überhaupt Höhenunterschiede bestimmen müssen. Anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen eingeteilt und bekamen ihr Equipment für das Praktikum ausgehändigt.
Im Außenbereich des AW-Gebäudes führten die Kleingruppen schließlich die typischen Handgriffe aus – Aufbau des Stativs, Ausrichten des Instruments, Festlegen der Zielweiten. Die Personen an den Nivellierlatten konnten ein ruhiges Händchen beweisen, indem sie die Latten während der Messung lotrecht aufhielten, während die Personen an den Instrumenten die Lattenablesungen durchführten und diese fachgerecht in ein Feldbuch eintrugen. Zu Beginn wurden die verschiedenen Tätigkeiten noch durchgewechselt, doch in manchen Gruppen ergaben sich schnell Lieblingsaufgaben, die niemand hergeben wollte. Als Bonus wurde anschließend die Neigung einer Feuerwehrzufahrt bestimmt und alle Gruppen waren sich einig, dass die Steigung knapp 6% betrug.
Die anschließende Auswertung bescheinigte allen Gruppen eine hohe Messgenauigkeit (< 1mm), wodurch das Praktikum ein voller Erfolg war. Aus der nachfolgenden Evaluation ging hervor, dass die Schülerinnen und Schüler mit viel Spaß an der Veranstaltung teilgenommen haben. Und obwohl die Thematik für viele eher unbekannt war, erhielten sie einen guten Einblick in das Berufsfeld der Geodäsie.
In einem Workshop des Fachbereichs Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau konnten die Schüler*innen austesten, wie man effizient und fehlerfrei arbeitet und das spielerisch anhand der Challenge: „Wie schnell kannst du ein Lego-Auto zusammenbauen?“ In dem Workshop lernten sie, wie man Prozesse mit Lean Management und der japanischen 5S-Methode optimieren kann: Sortieren, Systematisieren, Sauberkeit, Standardisieren, Selbstdisziplin. Im Anschluss ging’s darum, wie man diese Prinzipien auch im Alltag nutzen kann. Abgerundet wurde der Tag mit einer spannenden Campus-Tour und Infos zu den vielfältigen Studienmöglichkeiten der Hochschule.
Außerdem konnte eine weitere Schüler*innengruppe mit dem Talentmobil der Hochschule kleine Solarautos bauen. Mit viel Spaß und Teamarbeit fanden die Jugendlichen heraus, wie Sonnenenergie in Bewegung verwandelt werden kann. Die handwerkliche Arbeit kam bei den Schüler*innen gut an, viele hatten Spaß daran, die Bauteile zusammenzusetzen und die Autos zum Laufen zu bringen. Louisa Waasmann, eine der Workshop-Leiterinnen, zog ein positives Fazit: „Die Schüler*innen haben gut mitgemacht und Interesse gezeigt. Durch die TalentTage Ruhr bekommt man eine schöne Möglichkeit, andere Schulen kennenzulernen und die Schüler*innen für Technik zu begeistern.“ Ihr Kollege Fadi Hassoun ergänzte: „Die Schüler*innen bekommen erste Berührungen mit Solar und lernen feinmotorisch zu arbeiten. Das kann prägend sein.“ Am Ende sausten die kleinen Solarautos durch den Klassenraum und lieferten sich spannende Rennen – ein gelungener Abschluss.