Partizipation umfasst unterschiedliche Formen der Mitwirkung von der Öffentlichkeit, von Trägern öffentlicher Belange sowie von Sozialraumakteur*innen an Entscheidungsprozessen. Sie reicht von der Bedarfsermittlung bis hin zur gemeinsamen Entscheidungsfindung.
In klassischen Beteiligungsverfahren sind diverse und teilweise vulnerable Communities unterrepräsentiert, ihr Wissen und ihre Sichtweisen fließen somit nicht in die Entscheidungsfindung ein. Die entsprechenden Planungen sind im Ergebnis häufig nur bedingt bedarfsgerecht und Empowerment-Prozesse für diverse Communities oder auch Sozialraumakteure und -akteurinnen bleiben unberücksichtigt. Häufig werden diese Gruppen als schwer erreichbar bezeichnet, dabei liegt es oft eher daran, dass die Beteiligungsformate häufig nicht auf diese Gruppen zugeschnitten sind. Werden Partizipationsergebnisse erzielt, müssen diese auch in den Entscheidungsprozess eingebunden werden können. Das bedeutet, dass die Ergebnisse für die Inhalte und Regelungen des Entscheidungsprozesses relevant sein müssen und klar einem Teil von diesem zugeordnet sein sollten, damit ihre Nutzung nachvollziehbar ist.
Im Lab für digitale partizipative Sozialraumanalyse (DiPS_Lab) – wie wir es bei uns am Gesundheitscampus haben und das Sie während Ihrer Weiterbildung kennenlernen – werden entsprechende Anwendungen entwickelt und in verschiedenen Kontexten umgesetzt. So gibt es Anwendungen zu kommunaler Gesundheitsförderung, zur Lärmaktionsplanung oder Angstraumbefragungen, die bereits in mehreren Kommunen umgesetzt werden.
In der Weiterbildung werden Inhalte zu unterschiedlichen Formen von Partizipation im Sozialraum (formell, informell, selbstorganisiert), umweltbezogene Verfahrensungerechtigkeit und Formen digitaler Partizipation mit Sozialraumbezug (bspw. Online Beteiligung mit Georeferenzierung, Photovoice, Einsatz von digitalen Kartentischen, Planspiel) sowie deren Grenzen vermittelt, diskutiert und praktisch erprobt.
Zudem werden neben Fragen des Datenschutzes und ethischen Aspekten (insbesondere in der Beteiligung von Menschen, die als artikulationsschwach gelten) ebenso verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz von insbesondere Open-Source-Software/Hardware zur Unterstützung digitaler Partizipationsformate in den Blick genommen.
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Das Angebot auf eine Blick
- Abschluss: Zertifikat "Digitale Partizipation in kommunaler Planung und Gesundheitsförderung: mehr und andere Menschen erreichen "
- Studienform: berufsbegleitend, weiterbildend
- Veranstaltungsformat: Online & Präsenz (blended)
- Dauer & Zeitraum: 4 Präsenztage und individuell flexibel bearbeitbare Online-Einheiten im Zeitraum von ca. 2 Monaten
- Gesamtumfang: Insgesamt 180 Stunden (davon 32 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten Präsenzunterricht in Bochum sowie 60-minütige Kickoff-Veranstaltung via Zoom, 128 Stunden Selbststudium mit der Online-Plattform sowie ca. 20 Stunden Prüfungsvorbereitung)
- Credit Points: 6 ECTS
- Fortbildungspunkte: werden bei der Architektenkammer NRW beantragt
- Kosten: 1.199,00 EUR (Ermäßigungen/Fördermöglichkeiten siehe Abschnitt "Kosten, Ermäßigungen & Fördermöglichkeiten)
- Anmeldeschluss: 12. Februar 2026