Am 9. Dezember 2025 luden der Studienbereich Logopädie der Hochschule Bochum und MedEcon Ruhr zu einem gemeinsamen Fachforum unter dem Titel „Humanzentrierte, smarte Technologien in den Gesundheitsfachberufen“ im Rahmen des Forschungsprojekts HUMAINE ein. Rund 80 Teilnehmer*innen aus Gesundheitsfachberufen, Verbänden, Unternehmen und Hochschulen kamen zu einem Austausch zu Implementierung von KI und digitalen Tools in der Versorgung, Forschung und Ausbildung zusammen. Die Veranstaltung fand im ZESS (Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service-Systeme) der Ruhr-Universität Bochum statt, einem Ort für interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Psychologie, Logopädie, Pflege, Technik und Praxispartnern. Die Hochschule Bochum war als Mitveranstalterin und fachliche Impulsgeberin maßgeblich für die inhaltliche Konzeption der Veranstaltung verantwortlich.
Im Rahmen des Forschungsprojekts HUMAINE werden humanzentrierte KI-basierte Assistenzsysteme u.a. in der Therapie und Pflege entwickelt und erprobt. Dabei fungiert die Hochschule Bochum als Brücke zwischen Forschung, Studium und Versorgungspraxis. „Wir wollen digitale Technologien so entwickeln, dass sie Versorgungslücken schließen und gleichzeitig die Beziehung zwischen Therapeut*innen, Pflegekräften und Patient*innen stärken“, so Prof. Dr. Kerstin Bilda, Leiterin des Teilprojekts.
Die Veranstaltung begann mit einem inspirierenden Vortrag von Prof. Dr. Jochen A. Werner, CEO von 10xD, der die Vision einer „besseren und menschlicheren“ Gesundheitsversorgung durch KI präsentierte. Dr. Jan Helmig von der opta data Stiftung & Co. KG beleuchtete anschließend die Entwicklungen von KI in der Pflege und den Fokus auf eine offenere, digitalere und lösungsorientierte Neugestaltung der Gesundheitsfachberufe. Dr. Hanna Ehlert von der Leibniz Universität Hannover stellte das Projekt TALC vor, das sich mit der automatischen Spracherkennung von Kindersprache beschäftigt, und betonte das Motto: „KI entwickeln für die Logopädie – KI entwickeln mit der Logopädie“. Die Umsetzung in der Praxis wurde in mehreren Workshops zu konkreten Anwendungsfeldern von KI ausführlich beleuchtet; dabei standen Themen wie Teletherapie, KI-gestützte Diagnostik und die Nutzung von Assistenzsystemen in der Pflege im Mittelpunkt. Die interdisziplinär erarbeiteten Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt.
Das Fachforum schloss mit einer Podiumsdiskussion, in der Expert*innen aus Pflege und Forschung die Chancen und Grenzen der KI-Implementierung in den Gesundheitsberufen diskutierten. Ein zentrales Thema war die Frage, wie KI dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel in der Gesundheitsversorgung zu adressieren und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu verbessern.
„Das Fachforum hat gezeigt, wie groß der Wunsch nach Austausch zwischen Praxis, Forschung und Unternehmen ist, wenn es um KI in Pflege und Logopädie geht. Insgesamt war die Veranstaltung durch die sichtbare Vernetzung von Gesundheitsfachkräften, Forschenden, Unternehmen und Verbänden ein voller Erfolg und wir freuen uns besonders über die Ergebnisse, die bereits konkrete Anknüpfungspunkte für weitere Kooperationen und neue Projektansätze bieten“ resümierte Anika Thurmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HS Bochum, die als Moderatorin durch die Veranstaltung führte.



