Rückenschmerzen im unteren Rücken sind weit verbreitet und können immer wieder in Episoden auftreten. Etwa 70% der Betroffenen haben innerhalb eines Jahres erneut Beschwerden. Studien zeigen, dass Bewegung und Schulung effektiv helfen können, zukünftige Schmerzen zu verhindern, doch diese Maßnahmen erfordern oft den direkten Kontakt zu Physiotherapeut*innen, was sie teuer und weniger zugänglich macht. Digitale Lösungen könnten eine Alternative bieten, doch es ist noch unklar, wie gut sie wirken und ob die Unterstützung durch Therapeut*innen, etwa per Videokonferenz, den Erfolg steigert.
Das Ziel unseres Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, wie digitale Präventionsprogramme mit oder ohne zusätzliche Unterstützung durch Physiotherapeut*innen am besten genutzt werden können, um Rückenschmerzen langfristig zu verhindern. Dabei untersuchen wir auch, wie solche Programme das gesundheitliche Selbstmanagement der Patient*innen stärken und Arztbesuche verringern können. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Frage, wie man die Teilnahme an digitalen Programmen langfristig sichern kann, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Wir führen eine vierarmige randomisiert kontrollierte Pilotstudie durch. Drei der Gruppen erhalten ein digitales 8-wöchhiges Präventionsprogramm mit unterschiedlichen Leveln an Unterstützung durch Physiotherapeut*innen (z.B. Messaging, Videokonferenz). Die Kontrollgruppe erhält keine Therapie, bekommt aber die durchgeführten Übungen am Ende der Studie zur Verfügung gestellt.
Diese Forschung ist besonders wichtig, weil wiederkehrende Rückenschmerzen erhebliche Kosten verursachen. Ein besserer Zugang zu effektiven, digitalen Präventionslösungen könnte helfen, sowohl die Gesundheit der Patient*innen zu verbessern als auch die Belastung des Gesundheitssystems zu reduzieren. Diese Pilotstudie wird dabei helfen, ein großangelegtes Forschungsprojekt zu planen und durchzuführen.
Interessierte, die bereits an Schmerzen im unteren Rücken gelitten haben, jedoch in den vergangenen Wochen schmerzfrei waren, können über den Screening-Fragebogenherausfinden, ob sie als Proband*innen in Frage kommen.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Svenja Kaczorowski
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Department für Pflege-, Hebammen und Therapiewissenschaften
T +49 234 777 27-776
svenja.kaczorowski(at)
