Groß ist die Freude aller Beteiligten, dass die Hochschule Bochum sich nach einem zweijährigen Zertifizierungsprozess „Fairtrade-University“ nennen darf. In einer Feierstunde am 5. August 2025 am Zentralcampus der Hochschule überreichte Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Fairtrade Deutschland e.V., die Ernennungsurkunde.
An einer Hochschule, der Nachhaltigkeit am Herzen liegt, ist die Fairtrade-Idee genau richtig: Das Ziel, gerechtere Bedingungen für jene Menschen zu schaffen, die für uns Lebensmittel und andere wichtige Rohstoffe im globalen Süden anbauen. Fairtrade ist eine weltweite Bewegung und verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen, um den Welthandel gerechter zu machen. So steht Fairtrade für fairen Handel, den Schutz von Menschenrechten und Umwelt sowie bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit.
Mittlerweile gibt es Fairtrade-Schools und -Universities in Deutschland, die die Anliegen der Bewegung unterstützen und mittragen, zum Beispiel durch das Angebot von Produkten aus fairer Herstellung.
An der Hochschule Bochum, beschrieb Klimaschutz-Managerin Miriam Trümper, ging der Impuls übrigens von der Studierendenschaft aus. Nachhaltigkeits-Student Lukas Zinnecker erzählte in der Feierstunde persönlich, dass er seinerzeit eine Hausarbeit über Fairtrade geschrieben hat, die er mit der Empfehlung für die Hochschule krönte, sich an dieser Initiative zu beteiligen. Und er selbst brachte die Idee, sich für die Auszeichnung zur Fairtrade-University zu bewerben, sodann beim Runden Tisch Nachhaltige Hochschule ein.
Fünf Kriterien konnte die Hochschule erfüllen, um die Auszeichnung tragen zu können: Die Hochschulleitung und die Studierendenschaft haben einen gemeinsamen Beschluss zur Umsetzung gefasst, und dabei das Studierendenwerk mit einbezogen. Es wurde eine Steuerungsgruppe gegründet, die die Aktivitäten rund um fairen Handel an der Hochschule koordiniert. Außerdem haben die Beteiligten sichergestellt, dass bei offiziellen Veranstaltungen und Sitzungen mindestens zwei Fairtrade-Produkte angeboten werden. Kaffee und Tee, die seit dem Sommersemester 2024 bei Sitzungen des Senats, des Hochschulrats und der Fachbereichskonferenz gereicht werden. Viertes Kriterium sind die Verkaufsangebote von fairen Produkten (neben Kaffee und Tee, Limonade, Schokolade und vegane Kakaowaffeln) in den Mensen und Cafeterien der Hochschule. Und schließlich ist von der Hochschule Engagement in Form von interner wie externer Öffentlichkeitsarbeit gefragt.
Veranstaltungen und Aktionen wie das Faire Tasting durch das Akafö, und die Bananen-Verteilaktion im Rahmen der Kampagne „Fairer Start in den Tag“ im Juni, oder das nun schon „traditionelle“ Nikolausquiz mit fairer Schokolade sind Beispiele für die Kreativität, mit der das Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmanagement der Hochschule sowie das Akafö sich der Studierendenschaft und auch allen weiteren Hochschulangehörigen präsentieren.
„Als Studierendenwerk und Betreiber der Cafeterien und Mensen sind wir uns unserer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung bewusst“, betont Akafö-Geschäftsführer Frank Weeke. „Umso mehr freut es uns, gemeinsam mit der Hochschule Bochum ein sichtbares Zeichen für nachhaltiges Engagement auf dem Campus zu setzen und den Fairen Handel aktiv zu fördern. Besonders schön finden wir, dass die Initiative aus der Studierendenschaft selbst kam: Das zeigt, wie stark das Bewusstsein für nachhaltige Themen bereits bei den Studierenden ist. Wir gratulieren der Hochschule zu dieser großartigen Auszeichnung und blicken gespannt auf die weiteren Entwicklungen!“
Auch wenn in Deutschland die Auszeichnung der Hochschule Bochum als Fairtrade-University als 51. Hochschule das halbe Hundert sprengt, liegt ihre Zahl in NRW trotz des dichten Hochschulraumes erst bei 16. Und im Ruhrgebiet gibt es jetzt (mit der Universität Witten/Herdecke) gerade mal zwei Fairtrade-Universities. Über weiteren Zuwachs würden sich darum neben Hochschule und Studierendenwerk sicherlich weitere Partner in Sachen Nachhaltigkeit wie die Faire Metropole Ruhr uns die Stadt Bochum freuen.