Health Care Research & Community Health

Der Schwerpunkt umfasst die Gestaltung gesundheitsförderlicher und präventiver Maßnahmen sowie effizienter Gesundheitsversorgung von der Ebene der Patientinnen & Patienten bis zur Systemebene. Die individuelle Gesundheit, das Lebensumfeld und die Nachhaltigkeit der Strukturen stehen dabei im Fokus.

Schwerpunktthemen im Forschungsbereich

PHT-1

GW-1

Sustainable Mobility adressiert die ökologische Transformation des Verkehrssektors im Kontext der Dekarbonisierung. Im Fokus stehen digitale Mobilitätsdienste wie Sharing-Systeme, die in urbanen Räumen eine höhere Ressourcen- und Flächeneffizienz sowie geringere Emissionen ermöglichen.

In dem Forschungsthema werden dabei Herausforderungen wie kurze Produktlebenszyklen, heterogene Energieversorgungssysteme und fehlende Synergieeffekte zwischen Anbietern untersucht. Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger, effizient vernetzter Mobilitäts- und Energiedienste mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen.

PHT-2

Sustainable Mobility adressiert die ökologische Transformation des Verkehrssektors im Kontext der Dekarbonisierung. Im Fokus stehen digitale Mobilitätsdienste wie Sharing-Systeme, die in urbanen Räumen eine höhere Ressourcen- und Flächeneffizienz sowie geringere Emissionen ermöglichen.

In dem Forschungsthema werden dabei Herausforderungen wie kurze Produktlebenszyklen, heterogene Energieversorgungssysteme und fehlende Synergieeffekte zwischen Anbietern untersucht. Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger, effizient vernetzter Mobilitäts- und Energiedienste mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen.

Sustainable Mobility (Kopie 3)

Sustainable Mobility adressiert die ökologische Transformation des Verkehrssektors im Kontext der Dekarbonisierung. Im Fokus stehen digitale Mobilitätsdienste wie Sharing-Systeme, die in urbanen Räumen eine höhere Ressourcen- und Flächeneffizienz sowie geringere Emissionen ermöglichen.

In dem Forschungsthema werden dabei Herausforderungen wie kurze Produktlebenszyklen, heterogene Energieversorgungssysteme und fehlende Synergieeffekte zwischen Anbietern untersucht. Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger, effizient vernetzter Mobilitäts- und Energiedienste mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen.

Laufende Projekte zu Health Care Research & Community Health

Achtsamkeit im Kontext Community Health

Projektleitung: Prof. Dr. Anna Mikhof

Achtsamkeitsbasierte Ansätze sind wissenschaftlich fundierte Methoden, die in der Psychologie und Medizin etabliert sind. Sie bieten ein vielversprechendes Potenzial für den Einsatz im Bereich der Community Health. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, solche Ansätze an die Bedürfnisse marginalisierter Bevölkerungsgruppen anzupassen und deren Wirksamkeit in unterschiedlichen Kontexten zu untersuchen.

Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung zielgruppenspezifischer Interventionen. Hierbei werden praxisorientierte Formate gemeinsam mit Betroffenen, Studierenden und Fachleuten entwickelt, um diversity-sensible und digitale Lösungen zu schaffen.

Darüber hinaus umfasst das Projekt den "30-tägigen digitalen Achtsamkeitskalender", der es Nutzer*innen ermöglicht, Achtsamkeit schrittweise in ihren Alltag zu integrieren. Täglich öffnet sich ein neues "Türchen" mit Übungen oder Inspirationen, um achtsames Handeln und Denken zu fördern.

Das Forschungsprojekt hebt hervor, wie Achtsamkeit nicht nur als Technik, sondern auch als innere Haltung verstanden werden kann. Mit einer offenen und akzeptierenden Perspektive unterstützt sie Menschen dabei, Herausforderungen des Lebens besser zu bewältigen. Wissenschaftliche Studien belegen ihre positiven Effekte auf Emotionsregulation, Stressbewältigung und zwischenmenschliche Beziehungen.

Dieses Projekt ist ein Schritt hin zu einer umfassenderen, inklusiven Gesundheitsförderung, die auf den Bedürfnissen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen basiert.


ADAPTIVE – Studie

Projektleitung: Christian Thiel & Stefanie Terhorst

Fördermittelgeber: Stefanie Terhorst ist Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung

Projektlaufzeit: 03/2023 – 09/2023

Das Forschungsprojekt ADAPTIVE untersucht, wie Physiotherapeutinnen bei der Behandlung von Kreuzschmerzpatientinnen die Belastung, Dosierung und Intensität von Krafttraining sowie aeroben Aktivitäten steuern. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Frage, welche Empfehlungen sie ihren Patient*innen zur Einteilung individueller Energieressourcen (Pacing) geben und welche Faktoren ihr klinisches Handeln beeinflussen.

Ziel des Projekts ist es, praxisrelevante Erkenntnisse zur Optimierung der physiotherapeutischen Versorgung von Kreuzschmerzpatient*innen zu gewinnen. Die Studie wird an der Hochschule für Gesundheit in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und ist Teil des Promotionsvorhabens von Stefanie Terhorst.


AG Muskuskelletare Gesundheit

Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Belavy

The Musculoskeletal Health Research Group at the Hochschule für Gesundheit in Bochum, led by Prof. Dr. Daniel L. Belavy, focuses on improving population health through the management of musculoskeletal disorders, with a special interest in spinal pain. The group collaborates internationally with researchers, industry, government, and students to advance prevention and treatment strategies.

Known for tackling challenging research topics, the group regularly publishes in top journals, offers world-class expertise, and provides a supportive environment guided by the philosophy that aiming exceptionally high leads to meaningful achievements.


ALIVE – Aufbau eines LebensWelt-Expert:innen-Netzwerks für Vielfalt und Erfahrung

Projektleitung:  Prof. Dr. habil. Heike Köckler & Julia Brüggemann

Fördermittelgeber: Transfer und Weiterbildung

Projektlaufzeit: 01/2024 – 12/2026

Volumen (in €): 75.000

Kooperationspartner:  Forum StadtGesundheit Ruhr, Path

Das Projekt ALIVE fokussiert auf LebensWelt-Expert:innen, die die Vielfalt verschiedener Lebenswelten repräsentieren. Ziel ist es, das oft implizite Wissen aus verschiedenen Communities transdisziplinär in Forschung, Lehre und Praxis einzubinden. Menschen werden als Expert:innen in eigener Sache verstanden und bringen ihr Wissen zu Gesundheitsförderung, Versorgung, Prävention und Wohlbefinden ein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Diversity, Empowerment, Partizipation und Lebensqualität.

Über zwei Jahre werden die LebensWelt-Expert:innen durch ein Schulungsprogramm, Matching-Verfahren und praktische Übungen punktuell in die curriculare Lehre der Hochschule sowie in Praxisnetzwerke (z.B. PATh) und Forschungsprojekte eingebunden. Nach Abschluss erhalten die Teilnehmenden einen Kompetenznachweis. Die entwickelten Materialien (u.a. Schulungsmaterialien, Arbeitshilfen) werden langfristig in Open-Source-Formaten wie dem Urban Health digiSpace veröffentlicht. Der gesamte Prozess wird evaluiert, um eine nachhaltige Weiterentwicklung zu gewährleisten.

Das Projekt arbeitet mit vielfältigen Menschen zusammen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen möchten. Neben den LebensWelt-Expert:innen werden auch Praxisakteur:innen (z.B. Ärzt:innen, Architekt:innen, Internetentwickler:innen) zu Bedarfen und Herausforderungen befragt, um eine bestmögliche Vernetzung und Nutzung des Wissens zu fördern. Für die Mitarbeit erhalten die Beteiligten eine Aufwandsentschädigung.


Anwendungsforschung – EPB und EBT4-10 Anwendungsforschung

Projektleitung: Prof. Dr. Nina Gawehn

Die Entwicklungspsychologische Beratung (EPB® und EBT4-10®) sind etablierte Konzepte zur Interaktionsberatung für Familien mit Kindern im Alter von 0–3 bzw. 4–10 Jahren. Ziel ist die Förderung elterlicher Feinfühligkeit als wichtiger Schutzfaktor in der kindlichen Entwicklung. Durch EPB können Entwicklungs- und Verhaltensproblemen vorgebeugt sowie problematische Eltern-Kind-Interaktionen erkannt und bearbeitet werden.

Die EPB wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Ute Ziegenhain am Universitätsklinikum Ulm entwickelt, evaluiert und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die vorgestellten Projekte ergänzen die Anwendungsforschung zur EPB® und EBT4-10® in Kooperation mit dem Institut Kindheit und Entwicklung (IKE), dem Verein EPBTW e.V. sowie der ENPA/SPZ.

Aktuelle Projekte umfassen u.a. die Analyse der Reliabilität und Validität der EBT-Interaktionsskala, die Untersuchung von Bindungsrepräsentationen bei Frühgeborenen und die Implementierung der EPB/EBT in die Frühgeborenen-Nachsorge. Weitere Projekte und gemeinsame Weiterbildungsangebote sind in Planung.


BASTI – Basisstudium Gesundheitswissenschaften

Projektleitung: Prof. Dr. Sven Dieterich

Operative Projektleitung und Projektmanagement: Melanie Schellhoff

Förderung: Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Projektlaufzeit: 08/2021 – 12/2025

Das Projekt BASTI entwickelt ein studiengangübergreifendes, gesundheitswissenschaftliches Basisstudium im Blended Learning-Format. Ziel ist es, Studierende individuell und flexibel auf die Anforderungen transdisziplinärer und digitalisierter Arbeitskontexte im Gesundheitswesen vorzubereiten.

Dafür werden Module mit fachübergreifenden Blended Learning-Konzepten in den Bereichen Public Health, biomedizinische Grundlagen, Sozial- und Verhaltenswissenschaften, wissenschaftliche Methoden sowie Kommunikation und interprofessionelle Kooperation entwickelt.

Die didaktische Konzeption orientiert sich konsequent am Kompetenzerwerb, um die Studierenden optimal auf vertiefende Studieninhalte und zukünftige Berufsfelder vorzubereiten. Die entwickelten Module und Bausteine stehen für eine flexible Einbindung zur Verfügung und schaffen ein Kompetenzprofil, das die Absolvent:innen der Hochschule für Gesundheit auszeichnet.


Betätigung leben im Miteinander von Praxis und Hochschule

Projektleitung: Prof.in Dr.in Verena Baumgart

Das Projekt „Betätigung leben im Miteinander von Praxis und Hochschule“ im Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften (Ergotherapie) verfolgt das Ziel, Lehre, Praxis und Wissenschaft im Sinne der Betätigungsorientierung zu verzahnen. Dies soll die Qualität von Studium, Lehre und Praxis verbessern und positive Synergien für Studierende schaffen.

Die Umsetzung erfolgt über drei Maßnahmen: eine wissenschaftliche Tagung zum inter- und transdisziplinären Austausch, ein Tagungsgremium bestehend aus Studierenden, Praktiker:innen und Lehrenden sowie den Aufbau eines Ehemaligen-Netzwerks der Ergotherapie. Letzteres lädt Absolvent:innen zu regelmäßigen Online-Treffen ein, um den Austausch über Praxisrealität und Studieninhalte zu fördern und Barrieren sowie Erfolgsfaktoren für die Betätigungsorientierung zu identifizieren.

Diese Maßnahmen sollen Handlungsimpulse für die Lehre, Praxiseinsätze und das Berufsleben liefern, um die Betätigungsorientierung in der Ergotherapie langfristig zu sichern und nach außen zu stärken.


Blended Care in der Physiotherapie

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen eine konservative, nicht-medikamentöse Behandlung als erste Wahl. In Deutschland wird die Umsetzung dieser Leitlinien jedoch durch fehlende Kapazitäten, Zeitmangel und unzureichendes Wissen über evidenzbasierte Konzepte erschwert. Zudem steigt der Bedarf an ortsunabhängigen Versorgungsmodellen, verstärkt durch die Covid-19-Pandemie.

Blended Care kombiniert persönliche und digitale Therapieansätze und könnte diese Barrieren überwinden. Das Projekt verwendet eine Delphi-Studie, um Rahmenbedingungen und Empfehlungen für ein Blended Care-Konzept in der physiotherapeutischen Behandlung von Menschen mit Hüft- und/oder Kniearthrose zu entwickeln. Es ist Teil der Promotion von Franziska Weber in Kooperation mit der Universität Utrecht.

Die Studie gliedert sich in drei Phasen: Zunächst werden in Interviews die Bedürfnisse, Förderfaktoren und Barrieren aus Sicht von Physiotherapeutinnen und Patientinnen erfasst. Darauf aufbauend folgt eine Online-Umfrage zur Bewertung der erarbeiteten Aussagen. Abschließend werden in Fokusgruppen konkrete Empfehlungen und Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Blended Care-Konzepts erarbeitet.


Betätigungsorientierte Ergotherapie bei Eltern mit körper

Projektleitung: Prof.in Dr.in Verena Baumgart

Das Projekt im Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften, speziell in der Ergotherapie, zielt darauf ab, interprofessionelle Versorgungsnetzwerke für Eltern mit körperlicher Beeinträchtigung aufzubauen und erste Handlungsempfehlungen für deren Begleitung zu entwickeln.

Trotz der in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Gleichberechtigung bestehen für Eltern mit körperlicher Beeinträchtigung Versorgungslücken. Die Geburt eines Kindes bringt für alle Eltern neue Herausforderungen, die sich für Menschen mit Behinderung deutlich anders gestalten. Ergotherapeut*innen konzentrieren sich häufig nur auf die funktionsorientierte Behandlung und vernachlässigen die Alltagsbewältigung und Kinderversorgung, obwohl der ergotherapeutische Schwerpunkt auf bedeutungsvollen Alltagsaktivitäten liegen sollte. Fehlende Konzepte, Zuständigkeiten, Strukturen und Fachkräftemangel führen dazu, dass diese Personengruppe oft unzureichend versorgt wird.

Das Projekt möchte daher innovative, betätigungsorientierte Ansätze für die ergotherapeutische und interdisziplinäre Versorgung von Eltern mit körperlicher Beeinträchtigung vor und bis zu zwei Jahre nach der Geburt entwickeln und so zur Gleichberechtigung und besseren Unterstützung beitragen.


Telemedizin bei Kreuzschmerzen

Projektleitung: Svenja Kaczorowski 

Rückenschmerzen sind weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen und nehmen zu. Aktive, patientenzentrierte Behandlungsansätze sind wichtig. Telemedizin kann Versorgungslücken schließen, besonders in ländlichen Regionen, und die Selbstwirksamkeit der Patient*innen stärken.

Das Dissertationsprojekt untersucht telemedizinische Ansätze bei Kreuzschmerzen mit folgenden Schwerpunkten:

  • Übersicht zur Evidenz telemedizinischer Interventionen (Studie 1)
  • Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen bei chronischem Kreuzschmerz (Studie 2)
  • Machbarkeitsstudie zu einem digitalen Programm (Studie 3)
  • Randomisierte Studie zur Wirksamkeit des Programms (Studie 4)

Ziel ist es, digitale Konzepte zur Verbesserung der Versorgung bei Kreuzschmerzen zu entwickeln.


Chronisch krank hautnah – Auch in der Ausbildung

Projektleitung: Prof. Sandra Bachmann

Projektkoordination: Jens Riede

Förderer:  Deutsche Rheuma-Liga NRW e.V.

Finanzielle Förderer: AOK Rheinland/Hamburg & AOK Nordwest

Projektlaufzeit: 09/2022 – 08/2025

Das Projekt baut auf dem erfolgreichen Vorprojekt „Rheuma hautnah – Auch in der Ausbildung“ (2020–2022) auf, in dem Ehrenamtliche qualifiziert wurden, Auszubildenden und Studierenden in Gesundheitsfachberufen rheumatische Erkrankungen und deren Auswirkungen aus Betroffenensicht zu vermitteln.

Das Folgeprojekt (drei Jahre) verfolgt zwei Ziele:

  • Die Verstetigung und Vertiefung des Vorgängerprojekts in der Deutschen Rheuma-Liga NRW
  • Die Ausweitung auf weitere Landesverbände der Deutschen Rheuma-Liga und andere Selbsthilfeverbände in NRW

Erwarteter Nutzen:

  • Aufbau eines unterstützenden Netzwerks unter den Multiplikator*innen
  • Frühzeitige Sensibilisierung von Gesundheitsfachberufen für chronische Erkrankungen und Selbsthilfeangebote
  • Verbesserung der Behandlung und Pflege von Menschen mit chronischen Erkrankungen, insbesondere rheumatischen Erkrankungen

DemSA – Entwicklung einer Demenzfreundlichen Intervention zur Förderung der Sozialen Aktivitäten von Menschen mit Demenz in der Kommune

Projektlaufzeit: 03/2025 – 02/2029

In Deutschland sind derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, mit einer prognostizierten Zunahme auf 2,7 Millionen bis 2050. Rund zwei Drittel der Betroffenen leben in Privathaushalten, wo soziale Aktivitäten und Teilhabe außerhalb der eigenen vier Wände häufig durch krankheitsbedingte Einschränkungen erschwert werden. Soziale Teilhabe ist jedoch ein zentraler Aspekt von Gesundheit, wird in bisherigen Interventionen jedoch kaum berücksichtigt, da der Fokus meist auf physischer und kognitiver Gesundheit liegt.

Das Projekt DemSA zielt darauf ab, eine demenzfreundliche Intervention zur Förderung sozialer Aktivitäten in der Kommune zu entwickeln. Hierfür werden zunächst die Perspektiven und Bedürfnisse der Betroffenen selbst erforscht, um ein fundiertes Verständnis für die individuellen und sozialen Einflussfaktoren auf ihre Teilhabe zu gewinnen. Dies erfolgt durch qualitative Interviews, die visuelle Methode Photovoice und Community Mapping, bei denen Menschen mit Demenz ihre Erfahrungen und Barrieren aktiv dokumentieren und räumlich aufzeigen.

Die Ergebnisse sollen die Grundlage für eine Intervention schaffen, die die soziale Teilhabe im regionalen Umfeld stärkt. Durch die aktive Einbindung der Betroffenen und relevanter Stakeholder, wie Alzheimergesellschaften, wird eine nachhaltige und praxisnahe Umsetzung angestrebt, die den Alltag von Menschen mit Demenz entscheidend verbessern kann.


DIGIPHY – Digitale Gesundheitstechnologien in der Physiotherapie

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Grüneberg

Das internationale Forschungsprojekt DIGIPHY untersucht den Einsatz und die Akzeptanz digitaler Technologien in der Physiotherapie. Gemeinsam mit Forschungsinstitutionen aus den Niederlanden, Australien, Schweden, Portugal und dem Vereinigten Königreich analysiert das Team, in welchen Bereichen digitale Gesundheitstechnologien von Physiotherapeut*innen genutzt werden und welche Anwendungen als besonders hilfreich gelten.

Die Studie zielt darauf ab, nationale und internationale Unterschiede in der Nutzung digitaler Technologien aufzudecken, um Empfehlungen für die bessere Integration dieser Lösungen in die Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Ergebnisse könnten wertvolle Impulse für die Optimierung der physiotherapeutischen Praxis und die politische Entscheidungsfindung liefern.


DHFR – Digital Health Factory Ruhr

Projektleitung:  Prof. Dr. habil. Heike Köckler & Prof. Dr. Wolfgang Deiters

Fördergeber: BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung 

Die Digital Health Factory Ruhr stärkt den Digital-Health-Sektor im Ruhrgebiet, indem digitale Lösungen für Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung in urbanen Räumen entwickelt werden. Ziel des Projekts ist es, das Ruhrgebiet als innovative Referenzregion zu etablieren und soziale Ungleichheiten im Gesundheitssystem zu reduzieren. Hierbei liegt der Fokus auf einer vernetzten Versorgung, die auf die Bedürfnisse verschiedener Communities abgestimmt ist, einem verbesserten Zugang für vulnerable Gruppen sowie der Förderung von Gesundheitskompetenz und einem integrierten Gesundheitsmanagement auf kommunaler Ebene.

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Lernwerkstatt am Fachbereich Gesundheitswissenschaften der Hochschule Bochum. Sie nutzt partizipative Ansätze, um alltägliches und praktisches Wissen zur Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen zu ermitteln und zu vermitteln. Durch Verfahren wie Workshops, Patient Journey Mapping oder Persona-Methoden werden die Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Sichtweisen der Nutzer*innen berücksichtigt. Diese Erkenntnisse fließen sowohl in Lernkonzepte als auch in die Entwicklung neuer Versorgungsmechanismen ein, die auf die spezifischen Anforderungen von Ballungsräumen zugeschnitten sind.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Gesundheitsplattform Ruhr, die zunächst in der Pilotkommune Oberhausen getestet wird. Diese Plattform adressiert Zugangsprobleme, bietet Orientierung im komplexen Gesundheitssystem und stärkt Gesundheitskompetenzen. Durch die Kombination digitaler Optionen mit realen Versorgungsstrukturen und der Nutzung von Profiling-Mechanismen ermöglicht die Plattform eine personalisierte und strukturierte Nutzung für alle Bevölkerungsgruppen.

Mit einem klaren Fokus auf sozialem Ausgleich und digitaler Innovation bietet DHFR wegweisende Ansätze, um die Gesundheitsversorgung in urbanen Räumen nachhaltig zu verbessern.


Digitale Intervention Kreuzschmerz

Projektlung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Projektlaufzeit: bis ca. 2026 

Rückenschmerzen im unteren Rücken sind weit verbreitet, und etwa 70 % der Betroffenen erleben innerhalb eines Jahres erneut Beschwerden. Bewegung und Schulung haben sich als effektive Präventionsmaßnahmen erwiesen, doch ihr Zugang ist oft kostspielig und aufwendig. Digitale Lösungen könnten hier Abhilfe schaffen, allerdings ist ihre Wirksamkeit, insbesondere mit Unterstützung durch Physiotherapeut*innen, bislang unklar.

Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die optimale Nutzung digitaler Präventionsprogramme zu untersuchen – mit oder ohne zusätzliche Unterstützung durch Therapeutinnen wie Videokonferenzen. Zudem wird erforscht, wie solche Programme das Selbstmanagement der Patientinnen stärken, Arztbesuche reduzieren und eine langfristige Teilnahme fördern können.

Im Rahmen einer vierarmigen, randomisierten Pilotstudie werden drei Gruppen ein digitales 8-wöchiges Präventionsprogramm absolvieren, das sich im Grad der therapeutischen Unterstützung unterscheidet. Eine Kontrollgruppe erhält keine Therapie, jedoch Zugang zu den Übungen nach Studienende.

Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Rückenschmerzen effektiver zu verhindern, die Gesundheitskosten zu senken und ein umfassendes Forschungsprojekt zu planen, das digitale Präventionslösungen weiter optimiert.


DIM.RUHR – Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr

Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Deiters & Prof. Dr. Michael Wessels

Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Fördersumme (in €): 365.353,05

Projektlaufzeit: 15.11.2023 – 14.11.2026

Das Projekt DIM.RUHR schließt eine bedeutende Lücke in der datenbasierten Forschung zur ambulanten Gesundheitsversorgung in der Metropolregion Ruhr. Obwohl die Region die höchste Klinikdichte Deutschlands aufweist und bereits Initiativen wie die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und die Medizininformatik-Initiative (MII) bestehen, gibt es deutliche Defizite in der Umsetzung und Nutzung von Gesundheitsdaten. Ziel von DIM.RUHR ist es, die Datenkompetenz im Gesundheitswesen zu fördern, die Akzeptanz und das Bewusstsein für Gesundheitsdaten zu erhöhen und ein digitales Gesundheitsdatenökosystem exemplarisch im Ruhrgebiet aufzubauen.

Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele: Lehren, Forschen und Vernetzen. Im Bereich Lehren werden interprofessionelle Module entwickelt, um die Datenkompetenzen in den Gesundheitsberufen zu stärken. Curriculare Micro-Degrees sollen dazu beitragen, die Qualität der Datenentstehung, -verarbeitung und -nutzung zu verbessern. Die Hochschule Bochum konzentriert sich hierbei auf die Entwicklung spezifischer Module für Studiengänge wie Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Im Fokus des Bereichs Forschen steht die Förderung junger Wissenschaftler*innen, die verstärkt in den Datenwissenschaften tätig werden sollen. Themen wie Datenspende, Datenethik, Qualität und Bias stehen im Mittelpunkt der Forschung. Mit einem Experimentierraum wird eine Plattform geschaffen, die Forschung, Praxis und Versorgung vernetzt. Die Skills Labs der Hochschule Bochum bieten darüber hinaus praxisorientierte Ausbildungsstätten, in denen durch Medizintechnik und digitale Dokumentation Daten generiert werden können.

Im Bereich Vernetzen werden Strukturen für ein effizientes Forschungsdatenmanagement entwickelt. Ein gemeinsames Gesundheitsdaten-Repository wird mit den beteiligten Hochschulen aufgebaut, während Workshops regionale und überregionale Vernetzung fördern.

DIM.RUHR setzt innovative Ansätze um, um Datenkompetenzen zu stärken, soziale und technologische Barrieren zu überwinden und das Ruhrgebiet als Vorreiterregion für datengestützte Gesundheitsversorgung zu etablieren.


DORIS w/Nebolus

Projektleitung: Prof.in Dr.in Eike Quilling

Um Barrieren bei der Nutzung von Unterstützungsangeboten zu reduzieren, wurde das Projekt „Digitale Orientierung im Sozialraum“ (DORIS) ins Leben gerufen. Im Rahmen des studentischen Gesundheitsmanagements (Sept. 2023 – Aug. 2025) verfolgt DORIS einen partizipativen Ansatz, der Studierende aktiv einbindet.

Ziel ist es, Studierende mit gesundheitsfördernden Akteur*innen innerhalb der Hochschule und in Bochum zu vernetzen. Mit der App Nebolus, entwickelt von der Universität Fulda und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, werden Rallyes erstellt, die Orientierung bieten und die Nutzung von Angeboten erleichtern.

Zusätzlich entstehen bedarfsorientierte Maßnahmen, wie z. B. eine Übersicht gesundheitsförderlicher Angebote an der Hochschule, um die Gesundheitskompetenz der Studierenden zu stärken.


GesundFDM

Projektleitung: Prof.in Dr.in Eike Quilling

Das Projekt GesundFDM schafft Grundlagen für professionelles Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Gesundheits-, Therapie- und Pflegewissenschaften sowie der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Ziel ist es, die Verfügbarkeit und Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten zu verbessern und den Anschluss an die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zu gewährleisten.

Die Hochschule Bochum bringt dabei ihre Expertise in der Entwicklung von Fortbildungen, dem Data Steward-Konzept sowie der Durchführung von Summer- und Winterschools ein. Zudem beteiligt sie sich an der Erarbeitung fachlicher Leitlinien für das Forschungsdatenmanagement.


eHTLI

Das Projekt „Navigieren durch den digitalen Dschungel“ entwickelt auf Basis des Digital Health Literacy Instruments (DHLI) einen deutschsprachigen Fragebogen zur Messung der digitalen Gesundheitskompetenz. Dieser neue Fragebogen, das e-Health and Technology Literacy Inventory (eHTLI), berücksichtigt neben dem Internet auch Gesundheits-Apps und KI-Technologien als Informationsquellen.

Ziel ist es, den Fragebogen für die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) anzupassen und dessen Validität und Reliabilität in einer Studie mit je 210 Teilnehmenden pro Land zu prüfen.

Wird der Fragebogen validiert, kann er künftig in Forschung und Praxis genutzt werden, um digitale Gesundheitskompetenz zu erfassen und gezielt Schulungen sowie passende Informationsangebote zu entwickeln.


Effekte von Kontextfaktoren

Projektleitung: Tobias Saueressig (Doktorand)

Das Promotionsprojekt von Tobias Saueressig untersucht die Effekte von Kontextfaktoren auf nicht-pharmakologische konservative Interventionen bei muskuloskelettalen Schmerzen. Solche Interventionen zielen darauf ab, radikale medizinische Maßnahmen oder Operationen zu vermeiden und sind bei verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparats wirksam. Unklar ist jedoch, warum genau diese Behandlungen wirken.

Im Fokus stehen sogenannte Kontextfaktoren – physische, psychologische und soziale Elemente, die die therapeutische Begegnung prägen und unabhängig von der eigentlichen Behandlung einen Effekt auf den Patienten haben können. Medizinische Interventionen werden dabei in spezifische Effekte (direkte Wirkungen der Behandlung), kontextbezogene Effekte (z. B. Erwartungen, Therapeut-Patient-Beziehung) und unspezifische Effekte (z. B. natürlicher Krankheitsverlauf) unterteilt.

Ziel der Doktorarbeit ist es, diese Kontextfaktoren im Zusammenspiel mit spezifischen und unspezifischen Effekten bei der Behandlung muskuloskelettaler Schmerzen systematisch zu erforschen. Hierfür kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, darunter Scoping Reviews, systematische Reviews, Metaanalysen sowie eine sechs Wochen dauernde randomisierte Placebo-kontrollierte Studie.


ENPA – Entwicklungsbegleitung frühgeborener Vorschulkinder

Projektleitung:  Prof. Dr. Nina Gawehn

Das Projekt ENPA begleitet die Entwicklung frühgeborener Vorschulkinder, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden und daher häufiger Herausforderungen im Entwicklungs- und Bildungsbereich aufweisen. Je nach Schweregrad der Frühgeburt und den damit verbundenen medizinischen und psychosozialen Komplikationen zeigen diese Kinder oftmals abweichende Entwicklungsverläufe.

Das zentrale Ziel der Entwicklungsbegleitung unter Leitung von Prof. Dr. Nina Gawehn, die in Kooperation mit der Klinikum Do gGmbH im Rahmen einer Forschungsambulanz durchgeführt wird, ist es, Förder- und Beratungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und durch therapeutische Maßnahmen abzumildern.

Im Fokus der ENPA stehen Projekte zur sozial-emotionalen und kognitiven Langzeitentwicklung frühgeborener Kinder. Besonders untersucht werden dabei die Entwicklung der Eltern-Kind-Bindung sowie die Aufmerksamkeitsfunktionen im Vorschulalter.


Entwicklungsneurobiologie der Depression in der Adoleszenz: eine Pilotstudie

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Postert

Das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Münster zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der neurobiologischen Mechanismen emotionaler Prozesse bei Jugendlichen mit Depression zu gewinnen, einem bisher wenig erforschten Bereich.

Untersucht wurden bei 20 unipolar depressiven Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren die automatische Emotionsverarbeitung, Emotionsregulation und Belohnungsverarbeitung mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT). Eine vergleichbare Gruppe gesunder Jugendlicher diente als Kontrollgruppe.

Die Ergebnisse zeigen, dass frühe Belastungsfaktoren wie Misshandlungserfahrungen und Depression die strukturelle und funktionelle Hirnentwicklung beeinträchtigen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit für frühzeitige und niedrigschwellige Interventionsangebote.

Gefördert wird das Projekt durch die Medizinische Fakultät der Universität Münster im Rahmen des Programms Innovative Medizinische Forschung (PO211206).


eTREAT – App-basiertes Trainings- und Beratungsprogramm für Menschen mit Knie- und/oder Hüftarthrose

Das Projekt eTREAT untersucht ein app-basiertes Trainings- und Beratungsprogramm für Menschen mit Knie- und/oder Hüftarthrose. Arthrose führt oft zu Gelenkschmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit, doch gezieltes Training kombiniert mit Beratung kann Schmerzen lindern und die körperliche Funktion verbessern.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Grüneberg und der Promovendin Franziska Weber (in Kooperation mit der Universität Utrecht) wird die Nutzerfreundlichkeit und Effektivität des Programms erforscht. Teilnehmende werden nach der ersten Untersuchung zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe startet direkt mit dem zwölfwöchigen Programm, die andere verzögert.

Das Programm umfasst individuell angepasste körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen oder Radfahren sowie Übungen, die über eine App zu Hause oder draußen durchgeführt werden. Zusätzlich gibt es kurze Informations- und Beratungseinheiten zum Umgang mit Arthrose und der Bedeutung von Bewegung.

Die Untersuchungen und App-Einführungen erfolgen kostenlos an der Hochschule Bochum (Gesundheitscampus) durch erfahrene Physiotherapeut*innen. Die Teilnehmenden benötigen ein eigenes Smartphone oder Tablet, bequeme Kleidung und geeignetes Schuhwerk. Zum Studienende gibt es einen weiteren Termin vor Ort.

Mit der Teilnahme leisten die Teilnehmenden einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Arthrose-Versorgung in Deutschland.


Familienorientierte Erwachsenenrehabilitation bei psychisch Erkrankten (FER)

Projektleitung:  Prof. Dr. phil. habil. Michael Schuler

Projektlaufzeit: 01/2024 – 12/2027

Psychische Erkrankungen wirken sich häufig nicht nur auf die Betroffenen selbst, sondern auch auf deren Familien aus. Besonders Kinder und Partner*innen sind oft mitbelastet, etwa durch familiäre Spannungen, veränderte Rollenverteilungen („Parentifizierung“) oder beeinträchtigte Erziehungsverhalten. Studien zeigen zudem, dass Kinder psychisch erkrankter Eltern ein erhöhtes Risiko für eigene Entwicklungs- und psychische Probleme haben. Obwohl medizinische Leitlinien den Einbezug von Angehörigen in die Behandlung empfehlen, findet dies in der Praxis bisher selten statt.

Das Projekt FER, gefördert im Rahmen des „rehapro“-Programms des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, entwickelt und erprobt eine innovative Intervention für die psychosomatische Rehabilitation. Ziel ist es, Familien frühzeitig einzubeziehen, das gemeinsame Bewältigen der Erkrankung zu stärken und so den Rehabilitations­erfolg langfristig zu sichern.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Hochschule Bochum und der Technischen Universität München. Dabei werden Zugangswege, Ablauf und Ergebnisse der Intervention evaluiert. Bedürfnisse, Erwartungen und Sorgen der Rehabilitand*innen und ihrer Angehörigen werden erfasst, um Wirksamkeit und Umsetzbarkeit der Maßnahme zu überprüfen. Die Evaluation erfolgt mithilfe eines Mixed-Methods-Designs, das sich in sechs verschiedenen Modulen widerspiegelt.


Food4Mood – Eine App zur Förderung des psychischen Wohlbefindens

Food4Mood ist eine App, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischem Wohlbefinden aufgreift. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen unterstützt sie Nutzer*innen dabei, Lebensmittel auszuwählen, die ihre Stimmung und Energie positiv beeinflussen. Studien zeigen, dass eine gesunde Ernährung nicht nur körperliche Vorteile bringt, sondern auch mit einem geringeren Risiko für Depressionen und Stress sowie mit mehr Lebenszufriedenheit und Resilienz verbunden ist. Die App bietet personalisierte Analysen, praktische Tipps und motivierendes Feedback, um das Wohlbefinden zu fördern. Sie ist kostenlos im Google Play Store und Apple AppStore erhältlich.


Forum StadtGesundheit Ruhr – Transdisziplinärer Prozess zu StadtGesundheit im Ruhrgebiet

Das Forum StadtGesundheit Ruhr fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft, um Themen der StadtGesundheit im Ruhrgebiet transdisziplinär zu bearbeiten. Entstanden aus dem MUHR-Projekt, richtet es sich an Akteur*innen mit Bezug zum Ruhrgebiet, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen möchten – beruflich, ehrenamtlich oder privat. Interessierte können sich melden; ein Steering Board entscheidet über die Aufnahme und vermittelt den Kontakt zu den Beteiligten.


GeHoKi – Gesunde Hochschul-Kita – gemeinsam mit Familien Gesundheit gestalten

Projektleitung: Prof. Dr. Eike Quilling

Förderung: Techniker Krankenkasse

Projektlaufzeit: 02/2024 – 01/2027

Das Projekt GeHoKi verfolgt das übergeordnete Ziel, Hochschul-Kitas, Familienzentren und Großtagespflegeeinrichtungen umfassend im Bereich der Gesundheitsförderung zu qualifizieren und weiterzuentwickeln. Im Zentrum steht die Etablierung einer nachhaltigen Gesundheitsförderungskultur, die gleichermaßen Kinder, Eltern und Fachkräfte adressiert. Dabei sollen die Einrichtungen im Rahmen eines partizipativ gestalteten Organisations- und Entwicklungsprozesses zu gesundheitsförderlichen Settings transformiert werden. Die Umsetzung erfolgt unter fachlicher Begleitung durch externe Prozessberater*innen, die die Einrichtungen im gesamten Verlauf unterstützen. Die Hochschule Bochum begleitet den Prozess wissenschaftlich durch Befragungen, Interviews und Beobachtungen, um die Wirksamkeit und Transferfähigkeit der Maßnahmen zu evaluieren.
Zentrale Bestandteile des Projekts sind gesundheitsbezogene Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote. Dazu zählen praxisnahe Fort- und Weiterbildungen, individuell wählbare

Module, zielgerichtete Teamcoachings sowie interaktive Gesundheitstage und -kurse, die unterschiedliche Zugänge zur Gesundheitsförderung eröffnen. Diese dienen sowohl der theoretischen Wissensvermittlung als auch der praxisnahen Reflexion und Adaption gesundheitsförderlicher Konzepte. Gemeinsam mit den Beteiligten werden Ideen, Ansätze und konkrete Umsetzungsbeispiele erarbeitet, diskutiert und an die individuellen Bedarfe sowie die institutionellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Einrichtung angepasst. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Ausbau partizipativer Einrichtungsstrukturen und der Stärkung der Elternbeteiligung, um eine nachhaltige Gesundheitsförderung zu ermöglichen.

Insgesamt zielt das Projekt GeHoKi darauf ab, gesundheitsförderliche Strukturen in den beteiligten Einrichtungen aufzubauen und zu festigen, die gesundheitsbezogene Haltung und Handlungskompetenz der beteiligten Akteur*innen weiterzuentwickeln sowie die Kommunikation und Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteursgruppen zu stärken. Durch die konsequente Verknüpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen sowie durch die aktive Einbindung aller relevanten Akteur*innen wird ein langfristiger Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung gesundheitsförderlicher Betreuungs- und Bildungseinrichtungen angestrebt.


GESTDINA_BASIC

Das Forschungsprojekt GestDiNa_basic untersucht die Nachsorge und Versorgungsstruktur von Frauen mit Gestationsdiabetes (GDM) in Deutschland. Ziel ist die Entwicklung eines patientenzentrierten und effektiven Versorgungsmodells, um die Versorgung während und nach der Schwangerschaft nachhaltig zu verbessern. Mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes werden Daten aus Registern, Befragungen und Interviews von Leistungserbringern und Patientinnen analysiert. Die Ergebnisse sollen systematisch zusammengeführt werden. Das Konsortium, geleitet vom Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, umfasst 15 Partner, darunter Universitätskliniken, Forschungseinrichtungen und Krankenkassen. Das Projekt wird vom Innovationsfonds gefördert (2019-2022).


HBNE/ Planetary Health Lehre in der Hebammenwissenschaft

Projektlaufzeit: 2024 – 2027

Das Promotionsprojekt untersucht die Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Planetary Health (PH) in die Hebammenwissenschaft und -lehre in Deutschland. Ziel ist es, Hebammen als „Change Agents“ für den transformativen Wandel zu befähigen. Im Fokus steht eine Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitslehre und die Entwicklung empirischer Grundlagen für die Konzeption hebammenspezifischer Curricula.

Eine quantitative Vorstudie erfasst die Erfahrungen Studierender mit Nachhaltigkeitsthemen, während eine qualitative Delphi-Studie mit Expert*innen Handlungsempfehlungen für die Integration von BNE und PH in Studiengänge erarbeitet. Dabei werden relevante Aspekte der Hebammenarbeit im Kontext von Nachhaltigkeit analysiert sowie hemmende und fördernde Faktoren identifiziert.

Langfristig soll das Projekt zur Anpassung der Hebammenarbeit an aktuelle und zukünftige Herausforderungen beitragen, beispielsweise im Bereich der Frühen Hilfen oder der Geschlechtergerechtigkeit. Erwartet wird die Entwicklung eines hebammenspezifischen Lehrleitfadens, um nachhaltigkeits- und klimasensible Gesundheitsversorgung flächendeckend zu fördern. Die Ergebnisse sollen die Hebammenarbeit stärken und die Gesundheitsversorgung von Frauen und Familien nachhaltig verbessern.


Hebammenversorgung psychische Störungen

Projektleitung:  Prof. Dr. Martina Schlüter-Cruse

Förderer: hochschuleigene Mittel für Forschungsvorhaben im Rahmen der hochschulinternen Projektförderung

Fördersumme in (€): 75.000

Projektlaufzeit: 03/2023 – 08/2025

Psychische Erkrankungen sind die häufigste Komplikation während der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt. Besonders bei Frauen mit psychischen Vorerkrankungen treten in dieser sensiblen Phase häufig Krankheitsrezidive auf, die oft mit weiteren Risikofaktoren wie (Bildungs-)Armut verbunden sind. Diese Belastungen erschweren nicht nur den Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind, sondern erhöhen auch das Risiko, dass etwa 50 Prozent der Kinder psychisch erkrankter Eltern selbst im Laufe ihres Lebens psychische Erkrankungen entwickeln. Neben der medikamentösen Behandlung spielt die psychosoziale Betreuung durch Hebammen eine zentrale Rolle für eine gelingende Perinatalzeit. Hebammen fördern den Bindungsaufbau und vermitteln bei Bedarf an weitere Fachpersonen, doch gerade der Aufbau eines vertrauensvollen Verhältnisses gestaltet sich bei Frauen mit psychischen Erkrankungen oft als besondere Herausforderung. Ziel des Projekts ist es, die Versorgungsqualität der Hebammenhilfe bei psychisch vorerkrankten Frauen während der Perinatalzeit zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen dieser Frauen an die Hebammenbetreuung sowie ihre Erfahrungen mit der Versorgung. Mittels 10 bis 12 Einzelinterviews mit betroffenen Frauen aus unterschiedlichen sozialen Milieus werden diese Perspektiven erfasst und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet, um Faktoren zu identifizieren, die zur Stärkung der psychischen Gesundheit dieser Zielgruppe beitragen können.


IGel-A – Inklusion und Gelingensbedingungen im Kontext Arbeit

Projektleitung: Prof. Dr. Verena Baumgart & Prof. Dr. Gudrun Faller

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung 

Fördersumme in (€): 466.682,76

Projektlaufzeit: 09/2022 – 02/2026

Trotz positiver Entwicklungen der Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen in den letzten Jahren, sind diese Personen nach wie vor auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unterrepräsentiert. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von strukturellen und institutionellen Erschwernissen bis hin zu sozialpsychologischen Barrieren. Insgesamt fehlt es an Erkenntnissen über Herausforderungen und Gelingensbedingungen erfolgreicher Inklusion. Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit wissenschaftlicher Analysen über einschlägige Anforderunge, Bedarfe, Motivationslagen und Perspektiven auf Unternehmensseite. 

Aus diesem Grund beschäftigt sich das Projekt „Inklusion und Gelingensbedingungen im Kontext Arbeit“ mit Gelingensbedingungen und Barrieren betrieblicher Inklusion unter folgender Zielstellung

  • Ermittlung von Gelingensbedibgungen und Herausforderungen erfolgreicher Inklusion in die Arbeit für Menschen mit psychischen, neurologischen oder kognitiven Beeinträchtigungen.
  • Analyse des Unterstützungsbedarfs von Arbeitgebenden, um deren Inklusionsbereitschaft zur Neueinstellung von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen.
  • Entwicklung von Informationsmaterialien und Tools für eine gelingende Inklusionsberatung.

Um diese Ziele zu erreichen, gehen die Forschenden in mehreren Teilschritten vor: 

  • Analyse und Synthese des nationalen und internationalen Forschungsstandes.
  • Zur Ermittlung von Gelingensbedingungen und Herausforderungen für die Inklusion von Menschen mit psychischen, neurologischen oder kognitiven Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, wird eine multiperspektivische Fragebogenstudie verschiedenen Zielgruppen (Unternehmensvertreter*innen, Berater*innen, Kolleg*innen beeinträchtigter Menschen, beeinträchtigte Menschen) durchgeführt (quantitativer Forschungsansatz).
  • Um die Inklusionsbereitschaft von Arbeitgebenden zur Neueinstellung von Menschen mit Behinderung zu ermitteln, wird der Unterstützungsbedarf aus betrieblicher Perspektive anhand leitfadengestützter Interviews und Betriebsbegehungen analysiert. Dabei soll untersucht werden, welche Beratungsansätze geeignet sind, um Inklusionserfolge zu stärken (qualitativer Forschungsansatz).
  • Das Projekt wird von einem Beirat sowie einer Forschendengruppe unter Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigungen partizipativ begleitet.

Institutionelle Rahmenbedingungen der Pflegeversorgung

Projektleitung:  Prof. Dr. André Posenau & Dr. Ismail Özlü

Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft nun gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW)

Fördersumme in (€): 470.000

Projektlaufzeit: 2020 – 2022

Das Projekt „Institutionelle Rahmenbedingungen der Pflegeversorgung“ widmet sich der Entwicklung eines digitalen Lehr- und Lernangebots für Studierende der Pflege- und Gesundheitswissenschaften. Angesichts des zunehmenden Bedarfs an Fachkräften mit fundiertem Wissen über das Management von Pflegeeinrichtungen und den rechtlichen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen dieser Einrichtungen, sollen Studierende interdisziplinär geschult werden. Das Angebot basiert auf einer interaktiven Lernlandkarte, die es ermöglicht, sich selbstgesteuert und praxisnah mit acht verschiedenen Themenbausteinen zu beschäftigen. Dabei werden pflegewissenschaftliche, gesundheitswissenschaftliche sowie betriebs- und finanzwirtschaftliche Perspektiven verknüpft, um Kompetenzen auf mehreren Ebenen – von Wissen über Analyse bis zur Bewertung – zu fördern. Ziel ist es, die Studierenden auf Leitungsaufgaben in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie auf beratende Tätigkeiten vorzubereiten und sie zur interdisziplinären Zusammenarbeit zu befähigen.


KomVor Pflege

Projektleitung:  Prof. Dr. Posenau

Förderer: OERContent.nrw

Das Projekt „KomVor Pflege“ zielt auf die Entwicklung digitaler, wissenschaftlich fundierter und erprobter Lehr-Lernmaterialien (dLLm) für Pflegestudierende ab, die speziell die Vorbehaltsaufgaben der Pflege – also das Planen, Steuern und Evaluieren pflegerischer Prozesse – fördern. Diese Materialien werden partizipativ in agilen Teams entwickelt, wobei Studierende aktiv eingebunden sind. Sie sind curricular in sechs Module integriert und auf verschiedenen Kompetenzniveaus aufbauend gestaltet. Insgesamt entstehen neun dLLm-Einheiten, die Lernzielbeschreibungen, Falldarstellungen, interaktive Inhalte und Prüfungsmaterial enthalten und über die Lernplattformen ILIAS und Moodle als Open Educational Resources (OER) bundesweit über das Landesportal ORCA zugänglich gemacht werden. Die digitale Umsetzung ermöglicht eine flexible, zeit- und ortsunabhängige Kompetenzentwicklung und stellt eine bedeutende Innovation für die Pflegestudiengänge in Deutschland dar.


Leitlinienadhärenz in der Rückenschmerzversorgung

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Fördersumme in (€): 63.600

Projektlaufzeit: 2021 – 2023

Das Projekt untersucht die Einhaltung evidenzbasierter Leitlinien in der Rückenschmerzversorgung, da deren Anwendung Kosten und Risiken für Patienten senken und Behandlungsergebnisse verbessern kann. Internationale Daten zeigen jedoch, dass Leitlinien, insbesondere in der Primärversorgung, häufig nicht befolgt werden. Ziel ist es, die Leitlinienadhärenz in Deutschland und weiteren europäischen Ländern zu bewerten. Dazu wird ein systematisches Review durchgeführt, das sich auf die Einhaltung von Empfehlungen zu Bildgebung, Medikamenteneinsatz und chirurgischen Überweisungen fokussiert. Ergänzend werden Gesundheitsberufe wie Ärzte, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler zu ihren Behandlungsmethoden befragt. Zudem soll ein Netzwerk von Fachkräften aufgebaut werden, um das leitliniengestützte Management von Rückenschmerzen langfristig zu fördern.


LRS! – Lesen-Rechtschreiben-Studieren!

Projektleitung: Prof. Dr. Sylvia Costard

Das Projekt „LRS! – Lesen-Rechtschreiben-Studieren!“ zielt darauf ab, ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Studierende mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) aufzubauen, um chancengleichen Zugang zum Studium zu gewährleisten und den Studienverlauf barriereärmer zu gestalten. Rund 1-2 % der Studierenden in Deutschland sind laut Deutschem Studentenwerk von LRS betroffen, wobei diese Beeinträchtigung oft nicht sichtbar ist, wenn die Betroffenen nicht selbst darauf hinweisen.

LRS führt zu besonderen Herausforderungen im Studium, da Prüfungen meist schriftlich erfolgen und hohe Anforderungen an Lese- und Schreibkompetenzen stellen. Dies begünstigt Stress, längere Studienzeiten und ein erhöhtes Risiko für Studienabbrüche. LRS wird laut ICD-10 als spezifische Beeinträchtigung klassifiziert, die nicht auf mangelnde Intelligenz, unzureichende Beschulung oder andere externe Faktoren zurückzuführen ist.

Betroffene zeigen Schwierigkeiten wie langsames Lesetempo, häufige Fehler beim Schreiben, unzureichende Automatisierung von Fähigkeiten und hohe Stressbelastungen, die bis zu gesundheitlichen Problemen reichen können. Trotz dieser Herausforderungen haben Studierende mit LRS gemäß § 2 Abs. 4 Hochschulrahmengesetz das Recht auf einen Nachteilsausgleich, um Benachteiligungen im Studium zu vermeiden.

Das Projekt integriert sich in bestehende Netzwerke zur Unterstützung von Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung eines inklusiven Hochschulalltags.


Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz

Projektleitung:  Prof. Dr. Anne Roll

Förderer: Hochschuleigene Mittel der Hochschule für Forschungsvorhaben aus dem Erstberufenenfonds

Fördersumme in (€): 15000 

Das Projekt untersucht die spezifischen Herausforderungen, die durch Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung (MmgB) in besonderen Wohnformen entstehen. Ähnlich wie bei Menschen ohne geistige Behinderung führt das Altern auch bei MmgB zu einem erhöhten Pflegebedarf, der jedoch durch die geringe Verfügbarkeit von evidenzbasiertem Wissen in diesem Bereich erschwert wird. Ziel ist es, das Verständnis über demenzielle Symptome und deren Auswirkungen auf den Alltag von MmgB zu erweitern sowie die Strategien der Mitarbeiter*innen im Umgang mit diesen Herausforderungen zu verbessern.

Konkret wird erforscht, welche Symptome und Verhaltensweisen im Verlauf der Demenz bei MmgB auftreten, wie sich diese auf die Alltagsgestaltung und pflegerische Versorgung auswirken und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Lebensqualität der Betroffenen zu fördern. Das Projekt strebt an, die pflegerische und demenzspezifische Versorgung in besonderen Wohnformen zu optimieren, sodass MmgB länger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, ohne frühzeitig in Alten- oder Pflegeheime umziehen zu müssen.


Joint Action ImpleMENTAL

Projektleitung: Prof. Dr. Eike Quilling

Förderer: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)

Fördersumme in (€): 67.481,54

Das Projekt „Joint Action ImpleMENTAL“ wird im Rahmen des dritten EU-Gesundheitsprogramms über drei Jahre hinweg durchgeführt und zielt darauf ab, die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu fördern, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie. Mit der Beteiligung von 40 Organisationen und Behörden aus 21 europäischen Ländern liegt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung und Übertragung bewährter Praxisansätze zur psychischen Gesundheitsversorgung, insbesondere der gemeindebasierten Netzwerke aus Belgien und Österreich.

Im Fokus der wissenschaftlichen Begleitung im Arbeitspaket 5 steht die Pilotimplementierung ausgewählter Bestandteile dieser Modelle in anderen europäischen Ländern. Die zentrale Fragestellung bezieht sich auf die effektive Umsetzung gemeindebasierter psychischer Gesundheitsversorgung in verschiedenen Kommunen. Dabei werden spezifische länderspezifische Herausforderungen sowie unterstützende Faktoren untersucht, um die Praxistauglichkeit und Nachhaltigkeit der Modelle zu bewerten und die Grundlage für einen breiteren Systemwandel zu schaffen.


Moving-Studie

Projektleitung: Christian Thiel & Stefanie Terhorst

Fördermittelgeber: Stefanie Terhorst ist Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung

Projektlaufzeit: 09/2024 – 06/2025

Die MOVING-Studie untersucht die Machbarkeit einer partizipativ entwickelten Schulung für Physiotherapeut*innen, um deren Kompetenz in der Belastungssteuerung bei der Behandlung von Menschen mit Kreuzschmerzen zu verbessern. Belastungssteuerung und Pacing spielen eine zentrale Rolle bei der physiotherapeutischen Versorgung sowie im Alltag der Betroffenen, dennoch gibt es Optimierungsbedarf.

Das Ziel der Studie ist die Entwicklung eines praxisnahen Schulungskonzepts in Zusammenarbeit mit praktizierenden Physiotherapeut*innen. Der Fokus liegt auf der Förderung von Krafttraining und aeroben Aktivitäten. Die Studie beginnt voraussichtlich im September 2024 und ist Teil des Promotionsprojekts von Stefanie Terhorst in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum.

Die Teilnehmerinnen werden in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Die Interventionsgruppe durchläuft eine Online-Schulung, probiert die Inhalte in der Praxis aus und gibt regelmäßig Feedback zur Umsetzung. Beide Gruppen erheben bei ausgewählten Patientinnen relevante Outcomes während der Therapie. Der Zeitaufwand beträgt etwa fünf Stunden für die Interventionsgruppe und eine Stunde für die Kontrollgruppe. Nach Abschluss der Studie erhalten die Teilnehmer*innen eine Aufwandsentschädigung.

Die Studie soll helfen, ein flexibles Schema zur Belastungssteuerung zu entwickeln, das auf die komplexen Bedürfnisse von Menschen mit Kreuzschmerzen eingeht und die bisherigen Erfahrungen von Therapeut*innen systematisch integriert.


Optimierung der Übungsverordnung bei muskuloskeletalen Schmerzen

Projektleitung: Nitin Kumar Arora

Das Projekt zur Optimierung der Übungsverordnung bei muskuloskeletalen Schmerzen zielt darauf ab, die Wirksamkeit von Bewegungstraining bei chronischen Schmerzen zu untersuchen und evidenzbasierte Empfehlungen zur optimalen Trainingsdosierung zu entwickeln. Chronische Schmerzen, die mehr als drei Monate andauern, betreffen weltweit über 1,5 Milliarden Menschen und stellen eine der Hauptursachen für Behinderungen und steigende Gesundheitsausgaben dar.

Bewegungstraining hat sich als effektive Methode zur Reduktion von Schmerzintensität und Behinderung erwiesen. Die ideale Trainingsdosis bleibt jedoch unklar, da bisherige Studien meist kurzfristige Interventionen untersuchten und langfristige Effekte sowie direkte Vergleiche verschiedener Dosierungen selten betrachtet wurden.

Dieses Forschungsprojekt verfolgt mehrere Schritte:

  • Erstellung eines Umbrella-Reviews zur bestehenden Evidenz und Empfehlungen zur Übungsdosierung bei chronischen Schmerzen.
  • Nutzung aktueller systematischer Reviews und Metaanalysen, um die spezifischen Dosierungen zu evaluieren, die bei Rückenschmerzen zu klinisch relevanten Verbesserungen führen.
  • Durchführung eines neuen systematischen Reviews und einer Metaanalyse, um die verwendeten Trainingsdosen bei chronischen Schmerzerkrankungen umfassend zu bewerten.
  • Durchführung einer randomisierten kontrollierten Studie zur Analyse der Wirkung verschiedener Trainingsdosierungen bei kurz- und langfristigen Nachbeobachtungen.
  • Befragung von Betroffenen zu fördernden und hindernden Faktoren für das Training sowie zur Korrelation zwischen Behandlungspräferenzen und Ergebnissen.

Die Ergebnisse sollen eine präzise Dosis-Wirkungs-Beziehung beim Bewegungstraining aufzeigen. Dies könnte die Basis für optimale Behandlungsempfehlungen bilden, die Über- oder Unterdosierungen vermeiden, Compliance und Behandlungserfolg fördern und Ressourcen effizienter nutzen.


Pacing in Prävention und Rehabilitation

Pacing beschreibt die bewusste oder unbewusste Einteilung der eigenen Kräfte über einen längeren Zeitraum körperlicher Belastung, um die verfügbaren Energiereserven optimal zu nutzen. Dabei spielen verschiedene Ermüdungssignale eine wichtige Rolle, die je nach verbleibender Arbeit die Leistung anpassen. Während Pacing im Leistungssport zunehmend erforscht wird, gibt es kaum Untersuchungen dazu in der bewegungsbezogenen Prävention und Rehabilitation. Das Projekt beschäftigt sich daher mit der Frage, wie sich Pacing in diesen Bereichen darstellt und welche Faktoren es beeinflussen. Untersucht werden unter anderem Methoden zur hochauflösenden Erfassung des Pacing-Verhaltens bei körperlichen Belastungen sowie das Verhalten bei typischen Bewegungsangeboten und Tests. Dabei wird auch betrachtet, wie sich das Pacing mit zunehmender Erfahrung durch Lernprozesse verändert. Außerdem wird erforscht, wie physiologische Reaktionen und das subjektive Belastungsempfinden mit dem Pacing zusammenhängen. Schließlich soll ein Lernprogramm entwickelt werden, das die Fähigkeit verbessert, körperliche Belastungen besser einzuschätzen und selbst zu steuern. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Diagnostik der Ausdauerleistungsfähigkeit zu verbessern und Ausdauertrainings passgenau zu gestalten, um so eine nachhaltige Gesundheitsförderung und Rehabilitation zu unterstützen.


PAR-Q+ – Die deutsche Version des Physical Activity Readiness Questionnaire for Everyone

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Thiel

Der Physical Activity Readiness Questionnaire for Everyone (PAR-Q+) ist ein Screening-Instrument, das entwickelt wurde, um vor dem Beginn erhöhter körperlicher Aktivität oder eines Trainings mögliche gesundheitliche Risiken zu erfassen. Bewegung hat in allen Lebensphasen wichtige präventive, therapeutische und rehabilitative Effekte und trägt wesentlich zur Lebensqualität und Teilhabe bei. Um einen sicheren Start in die Bewegung zu gewährleisten, ist eine einfache und ressourcenschonende Risikoabklärung sinnvoll. Der ursprünglich in Kanada entwickelte PAR-Q+ ermöglicht es Menschen, anhand eines Fragebogens systematisch einzuschätzen, ob sie ohne weitere medizinische Untersuchung mit vermehrter Bewegung beginnen können oder ob zunächst eine ärztliche Abklärung nötig ist. Im Rahmen des Projekts wird der PAR-Q+ ins Deutsche übersetzt, interkulturell angepasst, im klinischen Kontext erprobt und auf seine Gütekriterien hin untersucht.


PATh – Ein Lern- und Forschungsnetzwerk im Fachbereich Gesundheitswissenschaften

Projektleitung:  Prof. Dr. Gudrun Faller

PATh steht für „Praxis-Austausch-Theorie“ und ist ein Lern- und Forschungsnetzwerk im Fachbereich Gesundheitswissenschaften. Wie eine Brücke verbindet PATh den Fachbereich mit regionalen Akteur*innen, die sich mit sozialen und gesundheitlichen Fragestellungen auseinandersetzen. Ziel von PATh ist es, die Wissenschaft und Lehre für die Belange und Erfahrungen aus der Praxis zu öffnen und in den gemeinsamen Austausch zu gehen.

PATh verbindet soziale und gesundheitliche Fragestellungen aus Gesellschaft und Berufspraxis mit der Hochschullehre, um innovative und praxisnahe Lehr- und Lernformate zu schaffen. Es vernetzt regionale Akteurinnen aus Wissenschaft und Praxis, die Verantwortung für gesundheitliche und soziale Themen übernehmen, und bietet Einblicke in die Disziplin Community Health sowie einen interdisziplinären Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlerinnen einer jungen, innovativen Hochschule. Veranstaltungen wie die Community Health Konferenz ermöglichen die Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs. Im Zentrum von PATh steht forschendes und problemorientiertes Lernen: Studierende bearbeiten in Seminaren, praktischen Studienphasen und Qualifizierungsarbeiten Fragestellungen, die aus realen Praxisbedarfen stammen. Netzwerkpartnerinnen bringen dabei konkrete Aufgaben aus ihrem Berufsalltag ein, sodass Studierende theoretisches Wissen praktisch anwenden können, während die Partnerinnen kostenlose und unkomplizierte wissenschaftliche Unterstützung erhalten. So entsteht ein gegenseitiger Gewinn. Für die Aufnahme ins PATh-Netzwerk können Interessierte sich anmelden. Bei Fragen steht ein Kontakt per E-Mail zur Verfügung. Das Ziel von PATh ist es, Lernforschungsprojekte so zu gestalten, dass alle Beteiligten von der Zusammenarbeit profitieren.


PEPE – Partizipative Entwicklung von Peer Learning

Das Projekt PEPE („Partizipative Entwicklung von Peer Learning in der Ergotherapie“) beschäftigt sich mit dem Aufbau von Peer-Tutorien im Bachelor-Studiengang Ergotherapie an der Hochschule Bochum. Beim Peer-Tutoring übernehmen Studierende die Rolle von Lehrenden und unterstützen ihre Kommiliton*innen dabei, praxisorientierte Konzepte und Techniken zu erlernen. Während Peer-Tutorien in der Medizin bereits weit verbreitet sind, werden sie im Ergotherapiestudium in Deutschland bisher kaum eingesetzt. Im Rahmen von PEPE wird mit einer partizipativen Methodik untersucht und begleitet, wie solche Peer-Tutorien im Studiengang etabliert werden können.


PFLIP

Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Deiters & Prof. Dr. Daniela Holle

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Fördersumme in (€): 312.663 (Teilvorhaben Hochschule Bochum)

Projektlaufzeit: 03/2022 – 02/2025

Das Projekt PFLIP beschäftigt sich mit der Definition eines Pflege-Kerndatensatzes und dem Aufbau eines intersektoralen Pflegedaten-Repositorys, um pflegerische und medizinische Daten besser zu vernetzen. Gerade bei älteren Patient*innen wechseln Pflege- und medizinische Einrichtungen häufig, was oft zu Informationsverlusten führt. Ziel ist es, diese Versorgungslücken durch einen verbesserten Datenaustausch zu schließen und so die Qualität der Pflege zu steigern.

Im Rahmen eines partizipativen, nutzerzentrierten Ansatzes wird zunächst der bestehende indikatorgestützte Qualitätsdatensatz der stationären Pflege um bewohnerspezifische Daten ergänzt. Dabei werden Anforderungen aus Qualitätsinstrumenten wie Leitlinien und Expertenstandards berücksichtigt. Anschließend wird der Pflege-Kerndatensatz mit dem medizinischen Kerndatensatz der Medizininformatik-Initiative harmonisiert, sodass nach der technischen Umsetzung durch das Fraunhofer ISST umfassende Auswertungen möglich werden. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die Daten besser zu analysieren und nutzbar zu machen.

Die Umsetzung wird am Beispiel der Minimierung von Sturzfolgeschäden geprüft, um den praktischen Nutzen und die Sinnhaftigkeit des Datenmodells zu evaluieren. Langfristig soll das Repository sowohl Pflegenden und Patient*innen als auch der Gesundheitsbranche in aufbereiteter Form zur Verfügung stehen. So entsteht eine wichtige Datenbasis, die wissenschaftliche Forschung unterstützt und wirtschaftliche Innovationen ermöglicht. Die Hochschule Bochum übernimmt dabei die wissenschaftliche Begleitung und Koordination zwischen Praxispartnern und technischen Entwicklern.


POST – PIMS

Projektleitung: Prof. Dr. Dominik T. Schneider

Laufzeit: 07/2021 – 06/2022

Das Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) nach einer SARS-CoV-2-Infektion ist ein neuartiges Krankheitsbild, dessen Verlauf und mögliche (neuro-)psychologische Folgen bei Kindern und Jugendlichen bisher kaum erforscht sind. Während ähnliche Symptome wie Fatigue nach anderen Virusinfektionen bekannt sind, gibt es bislang keine belastbaren Daten zu PIMS-spezifischen Auswirkungen im Kindesalter.

Die geplante Studie zielt darauf ab, drei Monate nach der Diagnose von PIMS klinisch messbare Rest-Symptome und Befunde systematisch zu erfassen und zu untersuchen, ob diese mit immunologischen Parametern zusammenhängen. Bei Auffälligkeiten sind weiterführende Nachuntersuchungen, beispielsweise nach sechs Monaten, vorgesehen.

Im Fokus der (neuro-)psychologischen Nachuntersuchung steht die standardisierte Erfassung des psychologischen Funktionsniveaus, einschließlich kognitiver Entwicklung, gesundheitsbezogener Lebensqualität, emotionaler und Verhaltensauffälligkeiten sowie der elterlichen Belastung. Dies soll frühzeitige Beratung und Förderung ermöglichen und so sekundärer Prävention und Gesundheitsförderung dienen.


PREDICT-LBP

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Fördermittelgeber: Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)

Fördersumme in (€): 826,521.04 € (1,160,805.66 € für den Verbund)

Das Projekt PREDICT-LBP widmet sich der Erforschung unspezifischer Kreuzschmerzen, die in bis zu 95 % der Fälle ohne klare Ursache diagnostiziert werden und weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen darstellen. Ziel ist es, die Ursachen besser zu verstehen und dadurch gezielte, individuellere Behandlungsansätze zu entwickeln. Hierzu untersucht die Studie den Zustand der Wirbelsäule, psychologische und soziale Faktoren sowie Veränderungen des Nervensystems.

Teilnehmen können Männer und Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren mit und ohne Kreuzschmerzen. Die Untersuchungen finden in zwei Terminen an der Hochschule für Gesundheit und dem Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum statt und umfassen zudem regelmäßige Befragungen über sechs Monate. Nach Abschluss der Studie erhalten die Teilnehmenden eine Aufwandsentschädigung von 100 €.


PROGRES(S)

Projektlaufzeit: 10/2022 – 06/2025

Das Projekt PROGRES(S) zielt darauf ab, die Versorgung von geriatrischen Patient*innen nach einem Oberschenkel(hals)bruch zu verbessern. Diese Frakturen führen oft zu einem Verlust der Selbstständigkeit, Schmerzen und eingeschränkter Lebensqualität. Der Übergang von der stationären Versorgung ins häusliche Umfeld birgt Risiken für erneute Frakturen und Komplikationen, während bestehende Rehabilitationsangebote häufig lückenhaft sind oder aufgrund eingeschränkter Mobilität schwer zugänglich bleiben.

In der ersten Projektphase wurde PROGRES(S) unter Beteiligung von Patientinnen, Physiotherapeutinnen und Ärztinnen entwickelt. Das Konzept kombiniert ein dreimonatiges Therapie- und Trainingsprogramm, das stationäre Rehabilitation mit digitaler Unterstützung und physiotherapeutischer Begleitung zu Hause verbindet. Ziel ist es, Mobilität, Kraft und Balance der Patientinnen zu fördern und ihre Selbstständigkeit im Alltag zu steigern. Nach initialer Betreuung in der stationären Rehabilitation setzen die Teilnehmenden ihr individuelles Programm mit Hilfe einer App und einer ausschleichenden physiotherapeutischen Unterstützung fort.

Die aktuelle Phase ist eine Machbarkeitsstudie, die randomisiert und kontrolliert mit 29 Personen durchgeführt wird. Der Fokus liegt auf der Überprüfung der Umsetzbarkeit des Konzepts im Versorgungsalltag anhand festgelegter Erfolgsparameter. Sollte die Machbarkeitsbewertung positiv ausfallen, könnte PROGRES(S) künftig die Versorgung von älteren Menschen nach einem Oberschenkel(hals)bruch ergänzen und Versorgungslücken schließen.

Progres(s)- Kurz erklärt


Projekt Barrierefreiheit

Projektleitung: Dr. Katarina Prchal

Das „Projekt Barrierefreiheit“ des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Bochum sensibilisiert Studierende und Interessierte für die Lebensrealitäten und Bedarfe von Menschen mit Behinderungen. Ziel ist es, Kontakt und Austausch mit marginalisierten Gruppen zu fördern und barrierefreie sowie inklusionsfördernde Ansätze zu stärken.

Im Mittelpunkt steht das Skills-Lab „Barrierefreies Lernen“, das mit Materialien ausgestattet ist, um inklusionsorientiertes Denken und Handeln erfahrbar zu machen. Hier können Beeinträchtigungen simuliert, Hilfsmittel getestet und praxisnahe Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Durch erfahrungsbasiertes Lernen sollen Nutzer*innen ihre eigenen Vorurteile und Ängste abbauen und barrierefreies Handeln verinnerlichen.

Das Projekt umfasst Selbstlernszenarien, partizipative Forschung und Veranstaltungen und ist eng mit dem PATh-Netzwerk verbunden. Es bietet eine Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Betroffenen, um Barrieren sowohl im Denken als auch in der Gesellschaft abzubauen.

Projekt Barrierefreiheit in einfacher Sprache


PRO KAREN60+

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Thiel

Das Forschungsprojekt KAREN60+ („Körperliche Aktivität bei Frauen über 60 Jahre mit kardialem Risiko oder kardialer Erkrankung“) untersucht das Bewegungsverhalten und die Förderung körperlicher Aktivität bei Frauen mit erhöhtem kardialem Risiko oder bestehenden Herzerkrankungen. Ziel ist es, die Präzision von Aktivitätstrackern in Alltagssituationen zu überprüfen und Bewegungsmuster dieser Zielgruppe zu analysieren, um Frauen mit besonders hohem Förderbedarf zu identifizieren.

Körperliche Aktivität umfasst jede Bewegung, die den Energieverbrauch über den Grundumsatz hinaus erhöht. Sie steht in engem Zusammenhang mit körperlicher Fitness und kann das Risiko von Erkrankungen verringern. Besonders Frauen mit kardialem Risiko profitieren wissenschaftlich erwiesen von regelmäßiger Aktivität.

In der Folgestudie PRO KAREN60+ wird die Prävalenz körperlicher Aktivität gemessen. Mithilfe von Aktivitätstrackern wird das Bewegungsverhalten über den Tag hinweg erfasst, einschließlich Dauer und Intensität der Aktivität. Die Ergebnisse dienen der Beratung und individuellen Belastungssteuerung, um gesundheitsfördernde Maßnahmen gezielt zu gestalten.


repPeAT – Studie

Projektleitung: Christian Thiel & Stefanie Terhorst

Fördermittelgeber: Stefanie Terhorst ist Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung

Projektlaufzeit: 07/2022 – 03/2023

Die repPeAT-Studie („Überzeugungen von Kreuzschmerzpatientinnen und Physiotherapeutinnen zur Dosierung und Steuerung von Aktivität und Training“) untersucht, wie Kreuzschmerzpatientinnen und Physiotherapeutinnen Krafttraining und aerobe Aktivitäten wahrnehmen. Ziel ist es, deren Überzeugungen zu den Wirkungen, Dosierungen und Zielen dieser Trainingsformen besser zu verstehen.

Episodische Kreuzschmerzen treten unterhalb der Rippenbögen und oberhalb der Gesäßfalte auf, meist wiederkehrend und nicht länger als drei Monate. Leitlinien empfehlen Bewegungsinterventionen, insbesondere Krafttraining und aerobe Aktivitäten, als Therapieansätze. Krafttraining umfasst Übungen gegen Widerstand, etwa mit Hanteln, Therabändern oder dem eigenen Körpergewicht. Aerobe Aktivitäten fördern das Herz-Kreislauf-System durch dynamische Bewegungen wie Gehen oder Radfahren, die Sauerstoff für die Energiebereitstellung nutzen.

Die Studie umfasst Fragebögen und Interviews mit Patientinnen und Physiotherapeutinnen. Sie untersucht, wie diese die Effekte von Training bewerten, Belastungen steuern und individuelle Energieressourcen einteilen. Ziel ist es, praktische Erkenntnisse für die physiotherapeutische Versorgung und das Selbstmanagement von Kreuzschmerzen zu gewinnen.


RADIC – Rehabilitation for all through digital innovation and new competencies

Das RADIC-Projekt („Rehabilitation for all through digital innovation and new competencies“) ist ein von Erasmus gefördertes Vorhaben, das von April 2023 bis April 2026 läuft. Es adressiert den globalen Bedarf an Rehabilitation, von dem weltweit 2,4 Milliarden Menschen profitieren könnten. Ziel ist es, die Hochschulbildung im Bereich digitaler Rehabilitation zu stärken und den Zugang zu personalisierten Rehabilitationssystemen in Ostafrika zu verbessern.

Ein Kernaspekt des Projekts ist die Entwicklung einer regionalen Innovationsgemeinschaft, die den Austausch zwischen Ausbildung, Praxis und Unternehmenssektor fördert. Lehrende und Studierende sollen durch Handbücher unterstützt werden, die digitale Pädagogik sowie praxisorientierte Informationen zu Rehabilitation vermitteln. Zusätzlich werden Curricula überarbeitet, darunter ein multidisziplinäres Curriculum für digitale Rehabilitation (15 ECTS), das in einem Pilotkurs (5 ECTS) getestet wird.

Das Projekt soll nicht nur die Rehabilitation in Ostafrika verbessern, sondern auch Impulse für globale Diskussionen und Weiterentwicklungen in diesem Bereich geben. Alle Materialien werden nach Abschluss öffentlich zugänglich gemacht.


RE:HOME

Intelligente Gesundheitstechnologien für die personalisierte häusliche Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit neurologischen Erkrankungen (Smart technologies for personalized home care for neurological pediatric patients)

Das RE:HOME-Projekt zielt darauf ab, die häusliche Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit neurologischen Erkrankungen durch intelligente Technologien zu verbessern. Aufgrund fehlender standardisierter Verfahren und mangelnder technischer Lösungen, etwa kindgerechter Exoskelette, besteht besonders in Nordwesteuropa großer Nachholbedarf.

Das Projekt entwickelt Exoskelett-Module, smarte Kleidung und eine IT-Plattform für gemeinsames Datenmanagement. Standardisierte Schulungsprogramme werden für Kliniken, Reha-Zentren und den Heimgebrauch entwickelt. Pilotregionen in Belgien und den Niederlanden testen diese Programme, die später in Frankreich und Deutschland angepasst werden. So soll der Übergang von einem krankenhauszentrierten zu einem regional vernetzten Versorgungssystem gefördert werden. Gesammelte Daten ermöglichen eine individuelle Anpassung der Rehabilitation.

Ein weiteres Ziel ist ein gemeinsames Schulungsprogramm für Fachkräfte, Eltern, Kinder und Öffentlichkeit, um Wissen und Nutzung der Technologien zu verbessern und soziale Inklusion zu fördern.

Das von der EU mit 6,47 Millionen Euro geförderte Projekt läuft seit 2024 vier Jahre und vereint Partner aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Die Hochschule Bochum ist an Machbarkeitsstudien, der Entwicklung eines intelligenten Messstrumpfs, der IT-Plattform-Evaluation sowie gesundheitsökonomischen Untersuchungen beteiligt. Dabei arbeitet sie eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum zusammen.

Professor Grüneberg betont, dass RE:HOME einen wichtigen Schritt zur besseren Versorgung und inklusiven Rehabilitation von Kindern mit neurologischen Erkrankungen darstellt.

Mehr zum Projekt hier.


Rollatorbeschwerung zur Reduktion des Sturzrisikos

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Grüneberg

Das Forschungsprojekt untersucht den Einsatz der Rollatorbeschwerung bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson. Ziel ist es, die Verbreitung dieser einfachen, aber umstrittenen Hilfsmittelmodifikation in der Neurorehabilitation zu erfassen und ihren Einfluss auf die Verbesserung der Gangsicherheit sowie die Reduktion des Sturzrisikos zu analysieren.


RUBYDemenz

Projektleitung: Prof. Dr. Renate Schramek

Fördersumme in (€): 201.473,08

Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektlaufzeit: 03/2020 – 02/2023

Das RUBYDemenz-Projekt untersucht, wie eine personalisierte Mensch-Roboter-Interaktion (MRI) die häusliche Pflege von Menschen mit Demenz (MmD) und deren pflegenden Angehörigen (pfA) unterstützen kann. In Deutschland werden 76 % der Pflegebedürftigen zuhause versorgt, viele davon von Angehörigen, die oft stark belastet sind. RUBY kombiniert ein robotisches System mit psychosozialer Begleitung durch geschulte Personen, die den Umgang mit der Technik zuhause fördern. Ziel ist es, die Selbstwirksamkeit, Aktivität und soziale Teilhabe der MmD zu stärken sowie die Kommunikation zwischen Betroffenen und Angehörigen zu verbessern.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines Lernmodells für Begleiterinnen, um die Technikkompetenz zu fördern und Unsicherheiten bei der Nutzung zu verringern. Die Hochschule Gesundheit erfasst partizipativ die Bedürfnisse der Nutzerinnen, um Curriculum und Qualifizierung passgenau zu gestalten. Die Wirksamkeit und Technikaneignung werden durch Fragebögen und Evaluationen überprüft. Das Projekt verfolgt einen iterativen, partizipativen Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung.


Scientific Research Network PAIN

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Förderer: Research Foundation – Flanders (FWO)

Fördersumme in (€): 62.500 

Das wissenschaftliche Netzwerk „PAIN“ (Pain, Action en INterference) vereint fünf belgische und 15 internationale Partner aus Ländern wie Großbritannien, Deutschland, Schweden, Kanada, Portugal, Australien, den USA und den Niederlanden. Es bündelt führende Expertise in Schmerzforschung, Behandlung, klinischer Forschung und Versorgung. Ziel ist die Förderung strategischer Kooperationen und die Öffnung neuer Möglichkeiten für klinische und translationale Forschung. Die Förderung läuft von 2021 bis 2026.


SmArt-E – Smartphone-assistiertes Arthrosetraining mit Edukation

Projektleitung: Prof. Dr. Dirk Peschke

Fördermittelgeber: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) Innovationsfond  

Fördersumme in (€): 1.100.033

Projektlaufzeit:  01/2022 – 12/2025

Das Ziel von SmArt-E besteht in der Evaluation der (Kosten-) Effektivität und Umsetzbarkeit eines digital begleiteten Trainings- und Edukationsprogramms im Vergleich zur Regelversorgung. Die zwölfmonatige Intervention gliedert sich in eine Präsenz- und eine Distanzphase. Die Teilnehmenden trainieren und lernen zunächst physiotherapeutisch angeleitet in einer Kleingruppe oder in Einzelterminen und führen dies später mit Hilfe einer App und ausschleichender physiotherapeutischer Begleitung selbständig fort. Methodisch wird SmArt-E als versorgungsnahe, multizentrische, zweiarmige, randomisierte, kontrollierte Studie (pragmatic RCT) mit einer angestrebten Anzahl von 330 Teilnehmenden durchgeführt. Um Erkenntnisse zur Umsetzbarkeit im Versorgungsalltag zu erhalten, werden begleitend die mit der Einführung und Umsetzung verbundenen Prozesse evaluiert. 

Weiterführende Links:

https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/smart-e.423


Das Stadtteillabor in der Hustadt

Projektleitung: Prof. Dr. Christiane Falge

Das Stadtteillabor wurde 2016 von Prof. Dr. Christiane Falge gegründet und seit 2019 gemeinsam mit Prof. Dr. Silke Betscher in der Bochumer Hustadt aufgebaut.

Das Stadtteillabor in der Bochumer Hustadt fokussiert auf einen sozial und gesundheitlich besonders belasteten Stadtteil mit hoher Vulnerabilität der Bewohnerinnen, die oft Transferleistungen beziehen und Diskriminierung erleben. Trotz dieser Herausforderungen bestehen dort starke soziale Gemeinschaften und solidarische Unterstützung. Das Projekt nutzt einen postmigrantischen Ansatz, der Armut statt Migration als Hauptursache gesundheitlicher Ungleichheit sieht. Es verfolgt einen Community-Health-Ansatz, der soziale Determinanten und Machtverhältnisse in den Blick nimmt. Gemeinsam mit geschulten Bewohnerinnen werden Forschung und Interventionen partizipativ entwickelt, um Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Die Hochschule für Gesundheit Bochum unterstützt diese Aktivitäten und arbeitet mit Bewohnerinnen, Wissenschaftlerinnen und Studierenden an gesundheitsfördernden Maßnahmen.


Stakeholder-Analyse

Projektleitung:  Prof. Dr. Heike Köckler

Das Forschungsvorhaben untersucht die Bedeutung urbaner Grün- und Blaufunktionen als Gesundheitsressourcen in benachteiligten Quartieren. Diese sind oft durch mangelnde Grünraumversorgung gekennzeichnet, sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht, während die Bewohner*innen gleichzeitig Umweltbelastungen wie Lärm, Luftverschmutzung und Hitze ausgesetzt sind.

Ziel ist es, die entscheidenden Faktoren für die Entwicklung qualitativ hochwertigen Grüns und Blaus zu analysieren und die Rollen der beteiligten Akteurinnen durch eine Delphi-Studie sowie Akteurinnenprofile zu beleuchten. Dabei sollen sowohl die Potenziale der Beteiligten als auch deren Einfluss auf die Gestaltung und Nutzung dieser Ressourcen identifiziert werden.

Das Projekt will praktische Empfehlungen zur Förderung von Grün- und Blaufunktionen in benachteiligten Quartieren entwickeln, um die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern und eine nachhaltige, gesundheitsfördernde Stadtentwicklung zu unterstützen.


Netzwerk für "evidence mapping" in der Physiotherapie

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Fördermittelgeber: HS Gesundheit

Fördersumme in (€): 15.000

Projektlaufzeit: 2021 – 2023

Das Projekt zielt darauf ab, eine Übersicht über Systematische Reviews zu relevanten Behandlungen von mindestens zwei Schlüsselkrankheiten in den physiotherapeutischen Bereichen muskuloskelettale Gesundheit, Neurologie und Pädiatrie zu erstellen. Systematische Übersichten und Meta-Analysen gelten als höchste Evidenzstufe und bilden die Grundlage für klinische Praxis und Leitlinien. Bislang fehlt eine Arbeit, die das Vorhandensein und die Aktualität solcher Übersichten für physiotherapierelevante Krankheiten und Behandlungen systematisch erfasst.

Zusätzlich wird ein Netzwerk von Forscherinnen aus der Physiotherapie in Deutschland aufgebaut. Es soll weitere Expertinnen einbeziehen, wie Statistiker, Cochrane-Vertreter, Berufs- und Patientenverbände, um eine nachhaltige Zusammenarbeit zu ermöglichen. Ein langfristiges Ziel ist die Ausarbeitung eines Förderantrags zur Unterstützung zukünftiger Systematischer Reviews in der Physiotherapie.


Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM)

Projektleitung: Prof. Dr. Eike Quilling & Prof. Dr. Sven Dieterich

Förderer: Techniker Krankenkasse

Projektlaufzeit: 2021 – 2025

Das studentische Gesundheitsmanagement (SGM) an der Hochschule für Gesundheit wurde am 01.06.2021 in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse gestartet, um den Gesundheitszustand der Studierenden zu fördern. Untersuchungen zeigen, dass Studierende, insbesondere in gesundheitswissenschaftlichen und medizinischen Fächern, oft hohen Belastungen ausgesetzt sind, die durch die Covid-19-Pandemie weiter verstärkt wurden. Digitale Studienformate führten beispielsweise zu längeren Sitzzeiten und reduzierten sozialen Kontakten.

Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den Studierenden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu entwickeln und umzusetzen. Dazu wird regelmäßig der Gesundheitszustand der Studierenden erfasst. Langfristig soll eine Gesundheitsförderungskultur etabliert werden, die Rahmenbedingungen für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil im Hochschulalltag schafft.


TAILR.DE

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniela Holle

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Fördersumme in (€): 776.900

Projektlaufzeit: 04/2021 – 08/2024 (Finanzierung); Projekt läuft bis 2025 weiter

Zusammenhang zwischen unerwünschten pflegespezifischen Ereignissen und der individuellen Personalausstattung in deutschen Krankenhäusern („Nursing-sensiTive events and the Association with IndividuaL nuRse-staffing levels in German hospitals”)

Das Projekt TAILR.DE untersucht den Zusammenhang zwischen unerwünschten pflegespezifischen Ereignissen, wie nosokomialen Infektionen oder Stürzen, und der Pflegepersonalausstattung in deutschen Krankenhäusern. Solche Ereignisse belasten Patient*innen, verlängern die Krankenhausaufenthalte und verursachen hohe Kosten. Eine angemessene Pflegepersonalausstattung ist daher entscheidend für die Qualität der Versorgung.

TAILR.DE ist eine dreijährige, multizentrische, longitudinale Beobachtungsstudie in NRW und Teil des internationalen TAILR-Konsortiums. Ziel ist es, die Personalausstattung in verschiedenen Schichten zu bewerten und Strategien zur Reduzierung unerwünschter Ereignisse zu entwickeln. Durch die detaillierte Erhebung der Personalausstattung sollen unterbesetzte Schichten identifiziert und Lösungen zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege gefunden werden.


Teilhabeunterstützung an der Hochschule für Gesundheit

Projektleitung: Prof. Dr. Verena Baumgart

Das Projekt „Teilhabeunterstützung an der Hochschule Bochum, Standort Gesundheitscampus“ widmet sich der Reduzierung von Barrieren für Studierende und Mitarbeitende mit sichtbaren und unsichtbaren Beeinträchtigungen. Barrieren, wie räumliche Hindernisse, digitale Hürden oder fehlende Transparenz, können die Teilhabe erheblich einschränken. Ziel des Projekts ist es, diese Hindernisse aufzudecken, abzubauen und eine barrierefreie Hochschulumgebung zu fördern.

Das Vorhaben bündelt Expert*innenwissen aus verschiedenen Fachbereichen und vermittelt es praxisnah und innovativ. Kernmaßnahmen umfassen die Erstellung digitaler Lehrmaterialien zu Barrierefreiheit, darunter videobasierte Module, Leitfäden und Checklisten. Die Schwerpunkte liegen auf Wissenszirkulation, Transparenz, Sensibilisierung und einer ganzheitlichen Betrachtung von Beeinträchtigungen, um eine inklusive Hochschulumgebung zu schaffen.


Urban Community Mental Health (UCoMH)

Projektleitung: Prof. Dr. Anna Mikhof

Förderer: Heller Stiftung

Projektlaufzeit: 01/01/2025 - 30/06/2028

Die psychische Gesundheit der städtischen Bevölkerung rückt angesichts fortschreitender Urbanisierung und damit verbundener Umweltfaktoren zunehmend in den Fokus. Innenstädte sind dabei besonders von Veränderungen betroffen und bieten Potenzial für neue gesundheitsfördernde Funktionen im Sinne von Community Health. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, urbane Räume – insbesondere Innenstädte – als sogenannte therapeutische Landschaften zu analysieren und zu gestalten. Dabei sollen insbesondere auch marginalisierte Gruppen berücksichtigt und Barrieren im öffentlichen Raum durch städtebauliche Maßnahmen abgebaut werden.

Städtische Lebensweisen, soziale Gegebenheiten und Umweltbelastungen wie Lärm oder Luftverschmutzung können das psychische Wohlbefinden sowohl negativ als auch positiv beeinflussen. Stadtbewohner*innen sind etwa häufiger von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen betroffen als Menschen auf dem Land. Das Projekt untersucht daher den Zusammenhang zwischen Stadtgestaltung, sozialem Raum und psychischer Gesundheit unterschiedlicher Communities.

Die Juniorforschungsgruppe „Urban Community Mental Health“ (UCoMH) wird für 3,5 Jahre von der Heller Stiftung gefördert und ist an der Hochschule für Gesundheit in Bochum sowie an der TU Darmstadt angesiedelt. Beteiligt sind u.a. Prof. Dr. Anna Mikhof, Prof. Dr. Heike Köckler und Prof. Dr.-Ing. Martin Knöll. Die Forschung erfolgt exemplarisch in der Innenstadt von Herne in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen.

Weitere Projekte

Urban Mental Health


Urban Mental Health

Projektleitung: Prof. Dr. Anna Mikhof & Prof. Dr. habil. Heike Köckler

Einhergehend mit der zunehmenden Urbanisierung entfalten sich städtische Umgebungen zu essentiellen Lebensräumen der Gegenwart und Zukunft. Vor diesem Hintergrund extendieren die Ansprüche hinsichtlich einer auf die Bedarfe hin ausgerichteten Stadtgestaltung, die zu psychischer Gesundheit und Sicherheit beiträgt und das psychische Wohlbefinden ihrer Bewohner*innen fördert.

Urbane Umgebungen bieten zahlreiche gesundheitsfördernde Vorteile, wie den Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und kultureller Vielfalt. Gleichzeitig können sie jedoch soziale Ungleichheiten verstärken und gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Die gebaute Umwelt spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie sowohl Ausdruck sozialer Disparitäten ist als auch zu deren Aufrechterhaltung beiträgt.

Das Ziel dieses Projekts ist die interdisziplinäre Untersuchung von Faktoren, die zur Gestaltung psychisch gesundheitsförderlicher urbaner Räume im Ruhrgebiet beitragen können. Besonders berücksichtigt werden dabei die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen. Aus den Ergebnissen sollen praxisnahe Empfehlungen für präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen aus einer Community-Health-Perspektive entwickelt werden.


Verbesserung von Bewegung zur Osteoporosetherapie

Projektleitung:  Prof. Dr. Daniel Belavy

Das Projekt untersucht, ob die Ergänzung von Bewegung zur Osteoporosetherapie bei Patient*innen mit erhöhtem Frakturrisiko die Knochendichte verbessert und das Frakturrisiko senkt. Ziel ist es, diese Frage mithilfe eines systematischen Reviews und, sofern möglich, einer Meta-Analyse zu beantworten.

Hierfür werden vier Datenbanken (Medline via Pubmed, EMBASE via Ovid, CINHAL via Ebsco, CENtral via Cochrane Library) systematisch durchsucht. Zusätzlich erfolgt eine Vorwärts-Zitation aus bestehenden systematischen Reviews, um relevante Studien zu identifizieren. Die Studienauswahl und Datenerhebung erfolgen unabhängig durch zwei Gutachter*innen.

Das Projekt bietet durch eine umfassende Analyse der bisherigen Evidenz eine fundierte Grundlage, um die Wirksamkeit von Bewegungsinterventionen bei Osteoporose zu bewerten und mögliche Auswirkungen auf die klinische Praxis zu formulieren.


Verbesserung des Theorie-Praxis-Transfers

Projektleitung:  Prof. Dr. Sandra Bachmann

Förderer: Mittel der HS Gesundheit für qualitätsverbessernde Maßnahmen (QV-Mittel)

Fördersumme in (€): 16.800

Die Covid-19-Pandemie hat den Praxisbezug vieler Studiengänge, insbesondere in der Pflege, stark eingeschränkt, während Bürger*innen und pflegende Angehörige mit einem anhaltenden Bedarf an Information und Beratung konfrontiert sind. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird ein digitales Lern- und Informationsangebot entwickelt, das sowohl Studierenden als auch der Bevölkerung zugutekommt.

Im Rahmen des Projekts werden adressatengerechte Medien, wie Videoformate, Podcasts und Expertengespräche, zu gesundheitsrelevanten Themen erstellt. Diese Inhalte werden wissenschaftlich fundiert aufbereitet und langfristig auf einer öffentlich zugänglichen Plattform bereitgestellt.

Das Vorhaben zielt darauf ab, den Theorie-Praxis-Transfer durch die Interaktion von Studierenden mit Klient*innen zu verbessern und zugleich die Gesundheitsinformations- und Versorgungsstrukturen nachhaltig zu stärken. Zusätzlich trägt das Projekt zur Weiterentwicklung der Lehre, Studienbedingungen und mediendidaktischen Angebote bei und steigert den Bekanntheitsgrad der Hochschule.


VESKO-DEM – Versorgung von Sprach- und Kommunikationsstörungen bei Menschen mit Demenz

Projektleitung: Fiona Dörr

Laufzeit: 2024 – 2027

Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Demenz, wobei Sprach- und Kommunikationsstörungen bereits in frühen Krankheitsstadien häufig auftreten und die soziale Teilhabe sowie Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Nicht-medikamentöse Ansätze wie kognitive Stimulation, Kommunikationstrainings und logopädische Therapie gelten als wirksam und werden leitliniengerecht empfohlen. Dennoch ist bislang kaum erforscht, wie diese Störungen in der Praxis adressiert werden und welche Rolle die Logopädie in der Versorgung tatsächlich einnimmt.

Das Promotionsprojekt VESKO-DEM untersucht die aktuelle Versorgungssituation in einer Mixed-Methods-Studie. In Phase 1 wurden Routinedaten gesetzlicher Krankenkassen zur Nutzung sprachtherapeutischer und ergotherapeutischer Leistungen analysiert. Daran schließt sich eine bundesweite Online-Befragung verschiedener Gesundheitsberufe zur Versorgungspraxis, Verordnung, interprofessionellen Zusammenarbeit und strukturellen Bedingungen an. Ergänzend werden Interviews und Fokusgruppen mit Logopäd:innen und Ergotherapeut:innen durchgeführt, um Aufgabenabgrenzungen, Gelingensbedingungen und praxisnahe Verbesserungsansätze zu identifizieren.

Ziel ist es, professionsübergreifende Versorgungspfade zu entwickeln und die sprachlich-kommunikative Versorgung von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern.


Versorgungspsychiatrische Forschungen

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Christian Postert

In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Münster wird ein innovatives multiprofessionelles, familienorientiertes Behandlungskonzept in der ersten Familientagesklinik Deutschlands entwickelt und evaluiert. Dieses Konzept richtet sich an Kinder im Vorschulalter mit psychischen Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen sowie ihre Eltern und verbindet tagesklinische und ambulante Elemente in einem Intervallansatz. Dabei wechseln sich kurze Behandlungsphasen in der Klinik mit längeren Erprobungsphasen im häuslichen Umfeld ab.

Das multiprofessionelle Team aus Kinder- und Jugendpsychiaterinnen, Ergotherapeutinnen, Psycholog*innen, Pflegekräften und weiteren Fachkräften bietet ein beziehungs- und betätigungsorientiertes Programm. Es kombiniert Gruppen- und Einzeltherapien, videogestützte Eltern-Kind-Interaktionen, psychiatrische und psychotherapeutische Behandlungen der Eltern sowie familientherapeutische Ansätze. Zusätzlich werden Selbsthilfeaspekte und Geschwister in die Behandlung integriert.

Zur Förderung der ökologischen Validität werden Therapieelemente auch in alltagsnahen Umgebungen wie Erholungs- oder Einkaufsgebieten durchgeführt. Durch enge Kooperationen mit sozialen und gemeindepsychiatrischen Angeboten wird eine intensive intersektorale Vernetzung erreicht. Familien bleiben auch nach der Intervallbehandlung niedrigschwellig ambulant an die Klinik angebunden. Erste Evaluationsdaten bestätigen die Wirksamkeit des Modells.


Weiterentwicklung der Seh-Lotsen Sprechstunde

Das Interprofessionelle Netzwerk für Seh-Lotsende (InterNetS) wurde 2022 von Prof. Dr. Verena Kerkmann an der Hochschule Bochum gegründet, um die Vernetzung von Fachkräften im Bereich teilhaberelevanter Sehbeeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung und Teilhabe von betroffenen Kindern von Geburt bis 18 Jahren zu verbessern. Im Zentrum steht die „Seh-Lotsen-Sprechstunde“ am Klinikum Dortmund, die als kooperative Lehr- und Forschungsambulanz fungiert und bereits durch Förderprogramme etabliert wurde.

Von 2024 bis 2026 wird gemeinsam mit der DGSPJ eine wissenschaftliche Weiterbildung für Seh-Lotsende pilotiert, in der bundesweit zwölf erfahrene Mitarbeitende aus Sozialpädiatrischen Zentren ausgebildet werden. Parallel wird eine Infrastruktur für registerbasierte Forschung aufgebaut, um bislang unentdeckte Sehbeeinträchtigungen besser erfassen zu können. Langfristig soll das Netzwerk auch Schulfachkräfte einbeziehen und durch E-Learning-Angebote sowie partizipative Forschung mit Eltern weiter gestärkt werden. Zur praktischen Unterstützung erhalten die Seh-Lotsenden umfangreiche Materialien und Tests in sogenannten „Seh-Lotsen-Koffern“, um eine flächendeckende und nachhaltige Verbesserung der Versorgung zu ermöglichen.