Beteiligung von Armutsbetroffenen
Expertise zur Armutsbekämpfung sowie Sozialplanung in Nordrhein-Westfalen
Projektbeschreibung
Der Klimawandel verursacht global bis zum Jahr 2050 einen Verlust von 19% der Wirtschaftsleistung. Daher haben die EU und Deutschland ambitionierte Klimaziele vereinbart und streben bis zur Mitte des Jahrhunderts Klimaneutralität an. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur und der CO2-intensiven Industrie wird NRW von dieser Transformation besonders betroffen sein.
Um Klimaneutralität zu erreichen und die wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren, sind effektive Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen notwendig, die jedoch unweigerlich mit hohen Kosten einhergehen. Damit gewinnt nicht nur die Frage nach den sozialen Auswirkungen der Klimapolitik an Bedeutung. Soziale Gerechtigkeit ist auch mittelbar relevant für die Akzeptanz und politische Umsetzbarkeit klimapolitischer Maßnahmen.
In diesem Projekt soll der Forschungsstand zu Verteilungseffekten von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen systematisch aufbereitet und dargestellt werden. Dies erfolgt einerseits durch die Erstellung eines systematischen Literaturüberblicks. Andererseits sollen anhand geeigneter Mikrodaten die Auswirkungen verschiedener klimapolitischer Instrumente sowohl in Deutschland als auch speziell in NRW empirisch untersucht werden. Beide Herangehensweisen sollen einen besonderen Fokus auf einkommensschwache Haushalte legen und aktuell in Deutschland eingeführte sowie zur Debatte stehende Instrumente aus sozialpolitischer Sicht bewerten. Zudem soll ein internationaler Vergleich vorgenommen werden.
Das Projekt im Überblick
Projektleitung | Prof. Dr. Stephan Sommer |
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Ansprechpartner*innen | Lisa Büx |
Pia Rangnow | |
Förderer | Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (NRW) |
Projektlaufzeit | 01.07.2025 – 31.12.2025 |
Ziele und Vorgehensweise
Das Projekt verfolgt zwei Ziele.
- Erstens soll der Forschungsstand zu Verteilungseffekten von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen mithilfe eines systematischen Literaturüberblicks untersucht werden.
- Zweitens sollen anhand geeigneter mikroökonomischer Daten (SOEP oder EVS) die finanziellen Auswirkungen verschiedener klimapolitischer Instrumente (z.B. CO2-Bepreisung durch ETS II, Förderung von Elektromobilität) empirisch ermittelt werden. Die Auswertung der finanziellen Auswirkungen auf die Bevölkerung erfolgt sowohl für Deutschland insgesamt als auch speziell für NRW.
Mit diesem Vorgehen lassen sich zum einen konkrete Aussagen über die Vulnerabilität bestimmter Personengruppen in Bezug auf Klimapolitik ableiten. Mithilfe eines zu entwickelnden Mikrosimulationsmodells können die Auswirkungen verschiedener Klimaschutzinstrumente quantifiziert und aus sozialpolitischer Perspektive bewertet werden, auch in Abhängigkeit z.B. des Einkommens, der verwendeten Energieträger oder des Wohnortes. Zum anderen können durch die systematische Erfassung des Forschungsstands zu Auswirkungen von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen im Ausland sowie die Identifikation von Best-Practices Implikationen für Deutschland und NRW abgeleitet werden.