Entwicklung einer Demenzfreundlichen Intervention zur Förderung der Sozialen Aktivitäten von Menschen mit Demenz in der Kommune (DemSA)

Hintergrund

In Deutschland sind aktuell rund 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Aufgrund des demografischen Wandels wird geschätzt, dass diese Zahl bereits 2050 bei bis zu 2,7 Millionen liegt. Etwa Zweidrittel der Menschen mit Demenz leben aktuell in Privathaushalten. Das Leben zu Hause bedeutet, dass Aktivitäten auch außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden. Allerdings führen krankheitsbedingte Einschränkungen oft zu Problemen für die Teilhabe an der Gesellschaft für die Menschen mit Demenz.

Für die Gesundheit, definiert von Huber et al. (2011), ist die Teilhabe allerdings ein wichtiger Aspekt. Teilhabe kann zum Beispiel durch soziale Aktivitäten, also Aktivitäten mit Anderen, stattfinden. Bei Interventionen für Menschen mit Demenz liegt der Fokus bislang auf der physischen und kognitiven Gesundheit. Zu der Teilhabe an sozialen Aktivitäten gibt es bislang nur wenige Interventionen.


Ziel des Projektes

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Demenzfreundlichen Intervention zur Förderung der Sozialen Aktivitäten von Menschen mit Demenz in der Kommune (DemSA). Bislang fehlt es allerdings an Informationen über die Perspektive der Menschen mit Demenz selbst. Deshalb wird zunächst diese untersucht. Ziel ist es, herauszufinden, welche Bedürfnisse die Personen selbst im Hinblick auf soziale Aktivitäten in ihrer Kommune beschreiben. Außerdem wird untersucht, welche verschiedenen Faktoren Einfluss auf die Teilhabe an sozialen Aktivitäten haben.


Methodik

In diesem Projekt werden die Menschen mit Demenz durch verschiedene partizipative Methoden aktiv mit einbezogen. Zunächst werden qualitative Interviews durchgeführt, um einen ersten Einblick in die Probleme und Bedürfnisse der Menschen mit Demenz zu erhalten. Im weiteren Prozess wird die sogenannte Photovoice Methode durchgeführt. Hier ist das Ziel, dass die Menschen mit Demenz selbst aktiv werden und wichtige soziale Aktivitäten sowie deren persönliche, krankheitsbezogene und soziale Einflussfaktoren durch Fotos darstellen. So können die Personen ihre Sichtweise auf ihre Lebensrealität auch visuell darstellen. Im Anschluss wird die Methode des Community Mappings angewendet. Hier werden in Kleingruppen von Menschen mit Demenz auf einer Karte fördernde und hindernde räumliche Einflussfaktoren eingezeichnet.


Erwarteter Nutzen

Durch den partizipativen Fokus von DemSA, kommen die Menschen mit Demenz selbst zu Wort. Hierdurch wird eine Grundlage geschaffen, um an der Entwicklung der Intervention aktiv teilzunehmen. Gestärkt wird die Perspektive der Menschen mit Demenz auch durch die Einbindung relevanter Stakeholder, z.B. die Alzheimergesellschaften vor Ort.

Im Ergebnis werden zentrale Erkenntnisse erwartet, die eine wichtige Grundlage bilden, um im nächsten Schritt eine passgenaue Intervention zur Stärkung von sozialen Aktivitäten im regionalen Umfeld der Menschen mit Demenz zu entwickeln.



Ansprechpartnerin

Laura Meyer
Laura Meyer
Fachbereich Gesundheitswissenschaften

Projektdetails

ProjektpartnerAlzheimer Gesellschaft Witten-Wetter-Herdecke e.V.
Projektlaufzeit03|2025- 02|2029

Projektmitarbeitende

Prof. Dr. Daniela Holle
Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Professorin für Gesundheits- und pflegewissenschaftliche Forschungsmethoden
Persönliche Seite
Prof. Dr. habil. Heike Köckler
Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Professorin für Sozialraum und Gesundheit
Persönliche Seite

Sprechstunde:
Wochentags nach Vereinbarung


Projektbeschreibung DemSA in einfacher Sprache

Was machen wir?

In diesem Projekt arbeiten wir mit Menschen zusammen, die eine Demenz haben. Wir möchten erfahren, was die Menschen in ihrem Alltag machen.

Jeder Mensch ist anders und macht im Leben andere Erfahrungen. Gesundheit ist auch davon abhängig, was wir mit Anderen gemeinsam machen. Deshalb möchten wir mehr darüber erfahren, welche Aktivitäten die Menschen gerne mit Anderen gemeinsam machen.

Wir werden als erstes mit ihnen darüber reden. Danach werden die Menschen Fotos machen, von Dingen, die für sie wichtig sind. Die Fotos werden ihre Sicht auf die Aktivitäten zeigen. In einer Stadt gibt es außerdem viele Dinge, die dafür sorgen, dass man etwas machen kann oder auch nicht machen kann. Hier werden wir mit den Personen auf einer Karte darstellen, was sie gut oder nicht gut finden.

Was ist das Ziel von dem Projekt?

Wir möchten mit den Menschen zusammen ihre Sicht auf die sozialen Aktivitäten darstellen. Die Darstellungen sind die Grundlage, um ein Angebot für sie zu entwickeln. Nach dem Projekt wird das Angebot mit weiteren Personen zusammen entwickelt. Weitere Personen sind zum Beispiel Alzheimer Gesellschaften oder andere Personen, die Aktivitäten anbieten.

Wen suchen wir?

Wir suchen Menschen mit einer Demenz, die über ihre Sicht reden möchten und ihre Erfahrungen teilen möchten.

Erklärung zu wichtigen Begriffen

DemSAName des Projektes
Soziale AktivitätenEtwas gemeinsam mit anderen tun
TeilhabeDazugehören, zusammen sein
DemenzfreundlichFür Menschen mit einer Demenz
KommuneStadtteil, in dem Menschen wohnen, arbeiten und leben
PartizipativWir arbeiten mit Menschen mit Demenz zusammen
InterventionEin Angebot der Unterstützung
Physische und kognitive GesundheitDie Gesundheit vom Körper und Denken
BedürfnisseDinge, die man braucht
EinflussfaktorenDinge, die etwas verändern
PerspektiveDie eigene Sicht auf etwas