Das Stadtteillabor in der Hustadt

Das Stadtteillabor wurde 2016 von Prof. Dr. Christiane Falge gegründet und seit 2019 gemeinsam mit Prof. Dr. Silke Betscher in der Bochumer Hustadt aufgebaut.

Die Auswahl des Forschungsortes, dem Bochumer Ortsteil mit dem höchsten Index-Wert gesundheitlicher Herausforderungen, begründet sich mit der besonderen Vulnerabilität der Bewohner*innen. Die Hustadt ist zudem der jüngste Stadtteil Bochums und ein hoher Anteil der Stadtteilbewohner*innen erhalten Transferleistungen. Viele Menschen in der Hustadt erleben aufgrund von rassistischen oder anderen Vorurteilsstrukturen Diskriminierung und Benachteiligung in Institutionen, am Arbeitsmarkt oder in der Schule. Studien zeigen, dass Diskriminierung nachweislich zu stressbedingten Erkrankungen führen kann.
Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, die Hustadt nicht nur als marginalisierten Stadtteil zu betrachten, sondern auch die wichtigen gesundheitsförderlichen Ressourcen in den Blick zu nehmen.
So stellt sich der Stadtteil als ein Ort der Gemeinschaft dar, in dem, bei allen vorhandenen Konflikten, soziale Beziehungen quer zu identitätsbezogen Differenzkategorien auf einem geteilten Interesse an menschlichen Gemeinsamkeiten und solidarischer Unterstützung bestehen.
Im Forschungsfeld des Stadtteillabors wird ein postmigrantischer und entmigrantisierender Ansatz verfolgt, der argumentiert, dass der von vielen Forscher*innen konstruierte Gegensatz zwischen Migrant*innen und der sogenannten Mehrheitsgesellschaft übersieht, dass nicht notwendigerweise Migration, sondern Armut die primäre Differenzkategorie für gesundheitliche Ungleichheit ist.
Daher verfolgen wir im Stadtteillabor einen Community-Health-Ansatz, mit dem die sozialen Determinanten von Gesundheit in den Fokus rücken und der Gesundheit und Krankheit im Kontext politisch-ökonomischer Machtbeziehungen betrachtet. Gemeinsam mit zu Forscher*innen geschulten Stadtteilbewohner*innen wird hier partizipativ gearbeitet, wobei Forschung und Interventionen immer Hand in Hand gehen.

Wir Stadtteilforscherinnen in der Bochumer Hustadt

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Preis für gesellschaftliches Engagement: Hochschule für Gesundheit Bochum

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Mit verschiedenen Maßnahmen engagiert sich die Hochschule für Gesundheit Bochum für die Verbesserung der Gesundheit sowie die Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen in diversen, marginalisierten Milieus. Im Rahmen einer der Aktivitäten entwickeln etwa die Bewohner:innen eines Stadtteils gemeinsam mit Wissenschaftler:innen und Studierenden unterschiedliche gesundheitsfördernde Interventionen. Weitere Informationen am Beispiel des Stadtteillabors in der Bochumer Hustadt: www.hs-gesundheit.de/forschung/aktuelle-projekte/das-stadtteillabor-in-der-bochumer-hustadt Weitere Informationen zum Preis: 

www.hochschulen-mittendrin.de

Stadttteillabor Veröffentlichungen/Abschlussarbeiten

Yvonne Abena Pajonk

Raus aus dem Elfenbeinturm?!

Dekolonialisierung von Wissen am Beispiel des kollaborativen Stadtteilprojektes QUERgesund : eine empirische Untersuchung

 

 

Ansprechpartnerin

Christiane Falge
Prof. Dr. Christiane Falge
Fachbereich Gesundheitswissenschaften