„Verhandeln ist eine Grundform, Gewünschtes von anderen Leuten zu bekommen“. Mit diesem Zitat begann das Seminar zur Verhandlungsführung für Studentinnen, Mitarbeiterinnen und Lehrende in technischen Fächern an der Hochschule Bochum am 5. Dezember.
„Das Zitat geht zurück auf Ury und Fisher, die Begründer des Harvard-Konzepts zur sachbezogenen Verhandlungsführung“, erklärt dazu Trainerin Eva Thul. „Eigene Interessen und die der anderen Partei verstehen, Optionen entwickeln, nach objektiven Kriterien suchen – dies sind Grundlagen zur Verhandlungsführung“, so die Diplom-Psychologin weiter.
Über 20 Teilnehmerinnen waren zu dem Seminar gekommen und diskutierten rege mit: Macht es einen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau verhandelt? Für die anwesenden Frauen eine wichtige Frage. Die Antwort lautet „Ja“. Es steht fest, dass statistisch gesehen Frauen zu schlechteren Ergebnissen kommen etwa bei Verhandlungen über Gehalt und Ausstattung bzw. weniger verhandeln, auch weil ihnen dies nicht so wichtig ist. Verhalten sie sich so offensiv wie ihre männlichen Kollegen, wird dies anders wahrgenommen, erfolgreiche Frauen werden weniger gemocht. Wie frau damit umgehen soll, und ob sich dies in Zukunft ändern wird – das hätte auch noch länger diskutiert werden können!
Ergänzend gab es zum Ende des Seminars eine Information über die Aktivitäten des Graduierten-Instituts NRW von dessen Referentin Dr. Martina Firus. Nach Vorträgen und Diskussion war Gelegenheit zum Austausch in persönlichen Gesprächen und bei gemütlichem Beisammensein. Dies wurde ausgiebig genutzt – trotz oder wegen der intensiven Vorträge.
Organisiert war das Angebot von WomEngineer, dem Netzwerk der Frauen in der Technik an der Hochschule Bochum. Die Initiative WomEngineer setzt sich für die Vernetzung aller Frauen in der Technik ein, ob Studentin, Ehemalige, Mitarbeiterin oder Professorin. Ca. einmal im Semester bietet die Initiative unterschiedliche Veranstaltungen mit Erfahrungsaustausch.