Basisstudium Gesundheitswissenschaften (BASTI)
digital – individuell – interprofessionell
Herzlich Willkommen auf der Projekthomepage von BASTI
Hier finden Sie Informationen zum Gesamtprojekt, zu den Teilprojekten und zu den Mitarbeitenden.
Vor dem Hintergrund der transdisziplinären Arbeitskontexte der Absolvent*innen als auch der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens wird ein Studienangebot erforderlich, in dem die dafür notwendigen Kompetenzen vermittelt werden. Studierende sollen mit ihren individuellen Voraussetzungen durch ihr Studium zur professionellen Gestaltung und Bewältigung von komplexen Versorgungsanforderungen in transdisziplinären, zunehmend digitalisierten Arbeitskontexten befähigt werden.
Ziel des Projekts BASTI
Ziel des Projektvorhabens ist daher ein am individuellen Lernprozess orientiertes und motivierendes Grundlagenstudium, das Flexibilität und Durchlässigkeit ermöglicht und durch die Etablierung eines studiengangübergreifenden, gesundheitswissenschaftlichen Basisstudiums im Blended Learning-Format erreicht werden soll.
Für das Basisstudium Gesundheit werden Module mit fachübergreifenden Blended Learning-Konzepten in folgenden Themenbereichen entwickelt:
- Public Health-Grundlagen,
- Biomedizinische Grundlagen,
- Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Grundlagen im Kontext von Gesundheit,
- Wissenschaftliche Methoden,
- Grundlagen der Kommunikation und interprofessionellen Kooperation.
Die didaktische Konzeption wird konsequent am Kompetenzerwerb ausgerichtet und damit den Anforderungen vertiefender fachspezifischer Studieninhalte und der künftigen Arbeitskontexte gerecht. Die im Projektkontext erarbeiteten Module und Modulbausteine stehen für die Einbindung zur Verfügung und sollen somit die Grundlage für ein Kompetenzprofil schaffen, durch das sich die Absolvent*innen der Hochschule für Gesundheit in Bochum auszeichnen.
Projektdetails
Projektlaufzeit | 08/2021 – 12/2025 |
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Förderung | Stiftung Innovation in der Hochschullehre |
Projektleitung | Prof. Dr. Sven Dieterich |
Operative Projektleitung und Projektmanagement | Melanie Schellhoff |
Teilprojekte BASTI
Public Health Grundlagen
Prof. Dr. Sven Dieterich
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Ines Schönfeld
Wissenschaftliche Hilfskraft: Helena Janßen
Im Teilprojekt Public Health werden zwei thematische Schwerpunkte entwickelt um die umfangreichen Inhalte strukturiert und didaktisch sinnvoll in Lehr-Lern-Angebote umzusetzen; „Gesundheitssystem und –politik“ sowie „Public Health, Methoden und Konzepte“ mit jeweils spezifischen Inhalten:
Inhalte von „Gesundheitssystem und –politik“:
- Soziale Sicherung (Prinzipien, GKV/PKV, ...)
- Akteure
- Struktur
- Finanzierung
- Gesetzgebung
- Uva
Inhalte von „Public Health, Methoden und Konzepte“:
- Verständnis von Gesundheit und Krankheit
- Determinanten von Gesundheit und Krankheit
- Gesundheitsförderung & Prävention
- Uva.
Für die eher deskriptiven Inhalte von Gesundheitssystem und –politik wird ein Blended Learning-Format in Form eines Planspiels konzipiert. Im Planspiel werden seminarischen Inhalte in realpolitische Szenarien (z.B. Einführung der Bürger*innenversicherung) simuliert. Studierendengruppen nehmen hier die Rolle jeweils einer Akteursgruppe ein und agieren in den weiteren Verlauf des Planspiels aus dieser Rolle heraus. Hierdurch erlangen die Teilnehmer*innen vertiefendes Wissen zu den Positionen der einzelnen Akteursgruppen, konzipieren selbständig politische Kampagnen und formulieren Gesetzentwürfe usw. Teilnehmer*innen erfahren somit ein `Involviert sein´ in gesundheitspolitischen Prozessen und erlangen darüber mehrdimensionales, Wissen und Verständnis über Gesundheitssystem und –politik.
Im thematischen Schwerpunkt „Public Health, Methoden und Konzepte“ wird ein Grundwissen zu den relevanten und prominenten Methoden und Konzepten vermittelt. Darüber hinaus werden zudem die den Konzepten und Methoden zugrundeliegenden sozialwissenschaftlichen Prinzipen vermittelt, um somit Public Heahlt noch mehr aus einer analytischen Perspektive (weiter-)zudenken.
Biomedizinische Grundlagen
Prof. Dr. Sascha Sommer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Elisabeth Meyer
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Anna-Lena Golder, Raoul Düsterhus
Der Bereich der biomedizinischen Grundlagen wird als multidisziplinärer Lehr-/Lernbereich verstanden, in dem elementares Basiswissen der Humanmedizin und angrenzender Gebiete zusammengeführt wird. Studierenden aller Studiengänge der HS Gesundheit soll zu Studienbeginn ein möglichst gemeinsames, übergreifendes biomedizinisches Basiswissen vermittelt werden.
Biomedizin wird im engeren Sinne als Grenzbereich von Humanmedizin und Biologie verstanden. Im Kontext der Gesundheits- und Sozialwissenschaften ist das Gebiet weiter zu fassen. Hier dient die Biomedizin als Sammelbegriff für die multidisziplinäre Zusammenführung verschiedener Bereiche. Diesen Bereichen ist gemeinsam, dass sie sich mit dem strukturellen Aufbau des Körpers und den Funktionsweisen dieser Strukturen befassen, von der zellulären Ebene bis zum Zusammenwirken von Organsystemen. Dies schließt auch elementare pathologische Prozesse bzw. Erkrankungen und die Krankheitslehre ein, genauso wie auf einer grundlegenden Ebene auch fachsprachliche Kenntnisse.
Vor diesem Hintergrund wurden im Kontext des Projektes BASTI, basierend auf gemeinsamen Lehr- und Lerninhalten aller Studiengänge sowie Fokusgruppen mit Studierenden und Interviews mit Lehrenden, folgende übergeordnete Bereiche identifiziert:
- Allgemeine Anatomie und Physiologie
- Allgemeine Krankheitslehre (Pathologie)
- Medizinische Terminologie
Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Grundlagen im Kontext von Gesundheit
Prof.in Dr.in Eike Quilling
Prof.in Dr.in Ute Lange
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Philipp Schäfer, Antonia Paeschke
Wissenschaftliche Hilfskraft: Gizem Yigit
Im Teilprojekt „Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Grundlagen im Kontext von Gesundheit“, ist eine klares Blended Learning-Konzept vorgesehen. Online zugängige, digitale Lerninhalte stehen den Studierenden zu Verfügung und werden im seminaristischen Setting in Präsenz vertieft. Studierende werden hier niedrigschwellig an grundlegende Paradigmen und Theorien der Sozialwissenschaften herangeführt. Das zentrale Ziel liegt darin, abstrakte Theorien anhand solcher Beispiele zu erklären, die in der zukünftigen Berufspraxis oder im aktuellen Setting (z.B. Studium) zu finden sind. Durch diese Verknüpfung zwischen Theorie und selbst erlebbaren Situationen soll der Abstraktionsgrad der Theorien verringert und deren Bedeutung für die Berufspraxis erkannt werden.
In den im Basti-Projekt durchgeführten Fokusgruppen berichteten Studierende häufig, dass sozialwissenschaftliche Theorien als praxisfern wahrgenommen werden. Um diese Barriere bestmöglich abzubauen, wird mittels didaktischer Methoden Theorie als eine Heuristik vorgestellt. Studierende sollen in der Lage sein, eine Theorie einer Brille gleich zu nutzen und durch diese (theoriegeleitete) Perspektive sozial-gesellschaftliche Phänomene analytisch betrachten. Diese Fähigkeit kann im späteren Berufsleben gewinnbringend genutzt werden, um z.B. soziale Dynamiken mit Adressat*innen zu reflektieren oder kulturelle und milieuspezifische Diversität zu verstehen und dementsprechend sensibel und angepasst zu handeln.
Wissenschaftliche Methoden
Prof. Dr. Michel Schuler
Prof.in Dr.in Ute Lange
Wissenschaftlich Mitarbeitende:
Christine Kraus, Sebastian Habenicht
Wissenschaftliche Hilfskräfte: Stella Pröpper, Annika Fraßa
Im Teilprojekt „Wissenschaftliche Methoden“ wird ein umfangreiches Modul erarbeitet, welches den Studierenden grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten zu den Themen Qualitative und Quantitative Methoden sowie zum wissenschaftlichen Arbeiten vermitteln soll. Studierende sollen den gesamte Forschungsprozess mit seinen verschiedenen Stufen kennenlernen und verstehen. Außerdem sollen Aufbau, Zusammenhänge und Voraussetzungen dieser Stufen transparent und greifbar für Studierenden dargestellt werden. Für dieses Modul werden entlang dieses Forschungsprozesses Materialien zur Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen und Hypothesen, über die angemessene Auswahl und Verwendung verschiedener Forschungsmethoden und –instrumente sowie zur Verwaltung und Analyse von Daten bis hin zur Ergebnisdarstellung erarbeitet. Dabei wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass den Studierenden sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsperspektiven eröffnet werden.
Ziel des Teilprojekts ist es, den Studierenden das notwendige Handwerkszeug in einer niedrigschwelligen und übersichtlichen Form an die Hand zu geben, damit diese mit einer hohen Methodenkompetenz ausgestattet, selbständige und kritische Entscheidungen bezüglich empirischer Forschung treffen können – sei es die eigene oder fremde. Unabhängig davon, ob die Studierenden im Rahmen des Studiums und darüber hinaus wissenschaftlich tätig sind oder nicht soll ihr Bewusstsein dafür gestärkt werden, was Wissenschaft überhaupt ist – und was nicht – und welche Bedeutung sie für die eigene professionelle Tätigkeit im gesundheitswissenschaftlichen Kontext hat.
Grundlagen der Kommunikation und interprofessionellen Kooperation
Prof. Dr. André Posenau
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Vivien Mielenbrink
Wissenschaftliche Hilfskraft: Imke Brehm
Das Teilprojekt 5 behandelt grundsätzlich die zwei Themenbereiche Kommunikation und interprofessionelle Kooperation. Im Themenbereich der Kommunikation geht es zum einen um Kommunikationstheorien- und modelle, zum anderen befasst sich der Bereich mit verschiedenen Gesprächstechniken. Zu den Kommunikationstheorien gehören beispielsweise die fünf Axiome nach Watzlawick, die Sprechakttheorie oder die Konversationsmaxime von Paul Grice. Sie lernen außerdem ausgewählte Gesprächstechniken wie z.B. das Aktive Zuhören, empraktische Kommunikation, motivierende Gesprächsführung oder Argumentationstechniken kennen.
Im zweiten Themenbereich der interprofessionellen Kooperation lernen Sie die Grundlagen zu bspw. Gruppentheorien, Fallkonferenzen oder Evidenzen zur interprofessionellen Versorgung kennen. Sie beschäftigen sich mit der Netzwerktheorie, Konflikttheorien, der gemeinsamen Handlungsentwicklung oder der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF).
Mediendesign und -didaktik
Prof.in Dr.in habil. Renate Schramek
Wissenschaftlich Mitarbeitende:
Gülsah Akpürcek, Johanna Deuke,
Im Querschnittsprojekt (Teilprojekt sechs) Mediendidaktik und –design erfolgt die didaktische Planung fachübergreifender Blended-Learning Konzepte. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit allen Fachdisziplinen im Projekt werden Schnittstellen identifiziert und unter Beachtung einer zukunftsgerichteten Kompetenzvermittlung (Future Skills) innovative Lehr- und Lernformate untersucht und ausgearbeitet. Studierende und Lehrende werden bei der Anforderungsermittlung an das neue Grundlagenstudium und der Entwicklung neuer Formate und Angebote aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden. Im QP werden zudem neue Technologien im Lehr- und Lernkontext analysiert und für den Einsatz an der Hochschule bewertet. Das QP ist so angelegt, dass die Ergebnisse transdisziplinär in allen Studiengängen genutzt und curricular verankert werden können. Die Inhalte werden in der Moodle-Lernumgebung der Hochschule verfügbar gemacht werden.
Projektmitarbeit
Projektleitung
Operative Projektleitung und Projektmanagement
