Effekte von Kontextfaktoren auf nicht-pharmakologische konservative Interventionen bei der Behandlung muskuloskelettaler Schmerzen (PhD Tobias Saueressig)
Ziel des Projektes, Methodik, Ausblick
Nicht-pharmakologische konservative Interventionen, definiert als Behandlung zur Vermeidung radikaler medizinischer Therapiemaßnahmen oder Operationen, sind bei mehreren Erkrankungen des Bewegungsapparates wirksam. Unklar ist jedoch, warum diese Interventionen wirksam sind. Aufschluss darüber kann die Erforschung von Kontextfaktoren (z.B. physische, psychologische und soziale Elemente, die die therapeutische Begegnung charakterisieren) liefern, auch wenn es bisher nur wenig Forschung in diesem Bereich gibt.
Effekte medizinischer Interventionen können als Gesamtbehandlungseffekt konzeptualisiert werden, welcher weiter unterteilt werden kann in: (1) spezifischer Effekt, (2) kontextbezogene Effekte und (3) unspezifische Effekte. Der spezifische Effekt ist die Wirkung, die die Behandlung selbst besitzt. Kontexteffekte beziehen sich auf Merkmale des Patienten (z. B. Erwartungen an die Behandlung), des Therapeuten (z. B. Freundlichkeit), die Beziehung zwischen Patient und Therapeut, das Setting der Intervention usw., die unabhängig von der spezifischen Wirkung der Intervention einen Behandlungseffekt bewirken. Kontexteffekte können durch verschiedene Erklärungsmodelle wie klassische Konditionierung und Erwartungshaltung aufzeigen, wie Kontexteffekte Placebo- und Nocebo-Effekte auslösen. Unspezifische Effekte sind Effekte die unabhängig von der Behandlung wirken und sich im Laufe der Zeit zeigen (z.B. natürlicher Verlauf der Erkrankung, Regression zum Mittelwert, etc.).
Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es Kontexteffekte im Zusammenhang zu spezifischen und unspezifischen Effekten von nicht-pharmakologischen konservativen Interventionen zur Behandlung muskuloskelettaler Schmerzen zu untersuchen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden mehrere methodologische Ansätze verwendet, darunter ein Scoping Review, systematische Reviews und Metaanalysen sowie eine 6-wöchige randomisierte Placebo-kontrollierte Studie.
Projektdetails
Fördermittelgeber: | NA |
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Projektlaufzeit: | 3 Jahre |
Projektleiter*in: | Tobias Saueressig (Doktorand) |
Ansprechpartner*in: | Prof. Dr. Daniel Belavy |
Fördersumme: | NA |
Kooperationspartner*innen: | Prof. Dr. Lars Donath (Deutsche Sporthochschule Köln) |
Dr. Patrick Owen (Deakin University, Melbourne, Australia) | |
Dr. Clint Miller (Deakin University, Melbourne, Australia | |
Hugo Pedder (University of Bristol, UK) |
