eHTLI

Navigieren durch den digitalen Dschungel?!

Entwicklung und psychometrische Überprüfung des e-Health and Technology Literacy Inventory

Heutzutage sind viele Informationen über Gesundheit und Krankheit über das Internet, Gesundheits-Apps oder Technologien der künstlichen Intelligenz verfügbar. Darüber hinaus nutzen Gesundheitseinrichtungen zunehmend Websites, Gesundheits-Apps oder Chatbots, mit denen Patient*innen Ihre Gesundheit verwalten können (z. B. Patientenportale oder Online-Fragebögen). Dieser digitale Wandel hat die Verfügbarkeit und den Zugang zu Gesundheitsinformationen erheblich verbessert und bietet sowohl Patient*innen, Bürger*innen als auch Fachleuten im Gesundheitswesen viele Vorteile.
Um von diesen Vorteilen zu profitieren, müssen Menschen in der Lage sein, gesundheitsbezogene Informationen aus digitalen Quellen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Diese Fähigkeiten sind unter dem Begriff „digitale Gesundheitskompetenz“ bekannt. Die Bewertung der digitalen Gesundheitskompetenz spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung passgenauer Lösungen für Patient*innen und Bürger*innen, um die Nutzung digitaler Gesundheitsinformationen zu erleichtern.
Zur Messung der digitalen Gesundheitskompetenz gibt es bereits mehrere Selbstbewertungsinstrumente. Dazu gehören die eHealth Literacy Scale (eHEALS) von Norman und Skinner (2006) und das Digital Health Literacy Instrument (DHLI) von van der Vaart und Drossaert (2017). Der eHEALS ist das am häufigsten genutzte Instrument und existiert auch in deutscher Sprache, erfasst jedoch nicht mehrdimensionale Aspekte der digitalen Gesundheitskompetenz. Der DHLI hingegen stellt ein umfassenderes Instrument zur Erfassung der digitalen Gesundheitskompetenz dar, da er alle wesentlichen Dimensionen und Komponenten dieser Kompetenz abdeckt. Allerdings ist der DHLI nicht in deutscher Sprache validiert. Zudem berücksichtigen beide Instrumente lediglich Websites als Quellen für Gesundheitsinformationen.

Ziel des Projekts:

Ziel des Projekts ist es, auf Basis des DHLIs einen deutschsprachigen Fragebogen zu entwickeln, der mehrdimensionale Dimensionen der digitalen Gesundheitskompetenz erfasst. Dieser Fragebogen soll nicht nur das Internet, sondern auch Gesundheits-Apps und Technologien der künstlichen Intelligenz für die Suche nach Gesundheitsinformationen berücksichtigen. Zudem soll der Fragebogen kulturübergreifend an die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) angepasst werden. Abschließend wird die Gültigkeit (Validität) und Verlässlichkeit (Reliabilität) des Fragebogens evaluiert, um seine Eignung zu bestätigen.

Methodik:

Die Übersetzung und Adaption des DHLI‘s erfolgt nach dem von Beaton et al. (2000) beschriebenen Verfahren mit den Anpassungen von Sousa & Rojjanasrirat (2011).
Zur Überprüfung der Validität und Reliabilität des Fragebogens sollen jeweils 210 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den Fragebogen beantworten. Die Zielgruppe besteht aus Personen, die in der DACH-Region leben und Gesundheitsinformationen online über das Internet, Gesundheits-Apps oder Technologien der künstlichen Intelligenz suchen.
Um bei der Erhebung mitzumachen, folgen Sie dem Link im Bild.

Perspektive:

Wenn die Validität und Reliabilität des Fragebogens e-Health and Technology Literacy Inventory (eHTLI) bestätigt wird, kann dieser in der DACH-Region in der Praxis und Forschung eingesetzt werden, um die digitale Gesundheitskompetenz von Patient*innen, Bürger*innen und Fachleuten im Gesundheitswesen zu erfassen. Die Ergebnisse können verwendet werden, um passende Lösungen für die Bereitstellung von Gesundheitsinformationen zu entwickeln und Schulungsmaßnahmen zu erstellen, um Personen zu unterstützen, digital nach Informationen rund um das Thema Gesundheit und Krankheit zu suchen.


Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und der Universität zu Köln durchgeführt

Ansprechpartner*innen

Prof. Dr. Christian Grüneberg
Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Studienbereichsleitung Studienbereich Physiotherapie
Angela Arntz
Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Studienbereich Physiotherapie
Ansprechpartner*innen: Angela Arntz und Prof. Dr. Christian Grüneberg

Kooperationspartnerin

Dr. Luisa Vervier
Senior Researcher
RWTH Aachen University

Lehrstuhl für Communication Science
Campus Boulevard 57, 52056 Aachen

vervier@comm.rwth-aachen.de