Telemedizinische Interventionen für die Behandlung von Kreuzschmerzen
Ziel des Projektes, Methodik, Ausblick
Schmerzen im unteren Rückenbereich (LBP) sind weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen und haben im letzten Jahrzehnt zugenommen. Mindestens eine*r von drei Patient*innen mit akutem LBP entwickelt wiederkehrende Symptome innerhalb von 12 Monaten. Daher ist eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung erforderlich, um dieser steigenden Zahl von LBP-Patient*innen gerecht zu werden. Aktuelle Leitlinien empfehlen einen patientenzentrierten, aktiven Ansatz, der psychosoziale Faktoren und Patientenschulung berücksichtigt.
Neben den üblichen Interventionen mit direktem Therapeut*innen-Kontakt und Gruppentherapien nimmt die Bedeutung der Telemedizin aufgrund der sich schnell entwickelnden Technologien rasch zu. Vor allem die COVID-19-Pandemie hat den Einsatz von Telemedizin notwendig werden lassen. Telemedizin ist in der Lage, physiotherapeutische Versorgungslücken zu schließen, die z.B. in ländlichen Gebieten bestehen oder aus anderen Gründen entstehen, wenn Patient*innen nicht in der Lage sind, eine*n Therapeut*in regelmäßig persönlich aufzusuchen. Abgesehen davon können digital gestützte Interventionen, als Ergänzung zur Standardversorgung, einen Einfluss auf die evidenzbasierte Rehabilitation von Patienten mit LBP haben, insbesondere, weil sie ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit der Patienten fördern.
Da der Bereich der Telemedizin noch sehr jung ist, gibt es nur wenige Leitlinien und Best-Practice-Empfehlungen für die Telemedizin, weshalb die Wirksamkeit und Effektivität noch weiter untersucht werden muss.
Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab:
- eine Übersicht über systematische Übersichtsarbeiten zu erstellen, um einen Überblick über den aktuellen Stand der Evidenz zur Telemedizin bei muskuloskelettalen Erkrankungen zu erhalten [Studie 1]. Das Protokoll wurde am 04.02.2022 bei PROSPERO registriert.
- Mittels systematischer Übersichtsarbeit und Netzwerk-Meta-Analyse die Wirksamkeit von Interventionen bei chronischem unspezifischem LBP zu bewerten, um die wirksamste Intervention oder Kombination von Interventionen für Patienten mit LBP und alle relevanten Untergruppen zu finden. Die Daten hierfür werden aus einer laufenden systematischen Übersichtsarbeit mit Netzwerk-Metaanalyse stammen [Studie 2].
- Durchführung einer Machbarkeitsstudie, die die Nutzbarkeit eines digital basierten Programms für Patienten mit unspezifischen LBP evaluiert [Studie 3].
- Durchführung einer randomisierten, kontrollierten Nicht-Unterlegenheits-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit eines digital gestützten Programms für Patienten mit unspezifischem LBP [Studie 4].
Projektdetails
Fördermittelgeber: | NA |
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Projektlaufzeit: | |
Projektleiter*in: | Svenja Kaczorowski (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschule Bochum & PhD-Studentin Deutsche Sporthochschule Köln) |
Fördersumme: | NA |
Kooperationspartner*innen: | Prof Daniel Belavy (Hochschule Bochum [University of Applied Sciences], Department of Applied Health Sciences, Division of Physiotherapy, Bochum, Germany) |
Prof Lars Donath (German Sport University, Department of Intervention Research in Exercise Training, Cologne, Germany) | |
Dr Patrick Owen (Deakin University, Institute for Physical Activity and Nutrition (IPAN), School of Exercise and Nutrition Sciences, Geelong, Victoria, Australia) | |
Niamh Mundell (Deakin University, Institute for Physical Activity and Nutrition (IPAN), School of Exercise and Nutrition Sciences, Geelong, Victoria, Australia) | |
Tobias Saueressig (Physio Meets Science GmbH, Leimen, Germany) |
Ansprechperson
