Das ist ein wirklich gelungener Start: Seit Juli 2024 ist Dr. Michaela Ludewig Professorin für Public Health mit dem Schwerpunkt „Umwelt und Gesundheit“ am Gesundheitscampus. Bereits in dieser kurzen Zeit hat sie viele ihrer Studierenden mit ihren didaktisch durchdachten und abwechslungsreichen Lehrformaten und ihrer motivierenden Art so überzeugt, dass sie sie – und das mit Erfolg – für den Lehrpreis 2025 der Hochschule Bochum vorgeschlagen haben.
Mit studierendenzentrierten Angeboten und methodischer Vielfalt möchte die Lehrpreisträgerin mit den Studierenden die Themen Umwelt und Gesundheit vor dem Hintergrund aktueller Umweltkrisen gemeinsam denken und bearbeiten. Und das gelingt ihr: „Frau Ludewig schafft es, mit echter Begeisterung für ihr Fach und einem offenen Dialog im Seminarraum eine Atmosphäre zu erzeugen, in der man sich traut, Fragen zu stellen, sich einzubringen und eigene Gedanken weiterzuentwickeln. Das motiviert mich, auch außerhalb der Veranstaltungen weiterzudenken und Inhalte zu lernen“, berichtet eine ihrer Studierenden.
Beeindruckt sind die Studierenden auch von der Vielfalt der Vermittlungsformen, mit denen sie ihren Lehrstoff präsentiert. „Ob interaktive Gruppenarbeiten, mediale Impulse oder digitale Tools, es wird mit modernen Methoden gearbeitet, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch zum Mitdenken … anregen.“
Aber ganz so leicht, wie es der einen oder anderen Studierenden erscheinen mag, geht die Lehre auch bei ihr nicht immer von der Hand. Als sie es in einer Veranstaltung trotz verschiedener Verbesserungs-Ansätze unruhig bleibt, sucht und findet sie Unterstützung bei einer Kollegin, mit der sie die Situation diskutieren kann und schließlich die Wende hin zu einem guten Verlauf der Veranstaltung findet, erzählt die Gesundheitspädagogin freimütig. In Anbetracht dieser Offenheit verwundert auch nicht, dass ihre Studentinnen und Studenten sie als menschlich nahbar beschreiben und ihr „ein kontinuierliches Interesse“ an ihrer Meinung attestieren.
Die Veränderungen, die durch die neuen Fachbereiche am Gesundheitscampus angegangen worden sind, schlagen sich auch als Herausforderungen für die junge Professorin nieder. Neue Lehrveranstaltungen muss sie ohnehin konzipieren und umsetzen, aber aktuell überschreitet sie sogar das von ihr eingeforderte Lehrpensum: „Eigentlich sollte ich derzeit 16 Semester-Wochenstunden (SWS) unterrichten, tatsächlich sind es aber 19“, berichtet sie. Nur gut, dass diese drei SWS ihr aktuell die liebsten sind: „Die Veranstaltung zur Versorgungsforschung teile ich mir mit Prof. Dr. Michael Wessels und sie zeichnet sich durch ein hohes Maß an selbständiger Initiative der Arbeitsgruppen aus. Dabei lerne ich selbst von den Studierenden viel Neues und Lohnenswertes“, freut sie sich.
Dass Prof. Dr. Ludewig in der Liste der Forschungsthemen des Fachbereich Gesundheitswissenschaften noch keinen Eintrag hat, verwundert sicher nicht. „Aber ein kleines Projekt habe ich schon“, verrät sie. „Es heißt „Planetary health goes Public Health“. Das wird bestimmt ausbaufähig sein …
Für die Hochschule Bochum ist Nachhaltigkeit schon seit einer Reihe von Jahren ein zentrales Anliegen, das als ein prägendes Querschnittsthema alle Handlungsfelder der Hochschule durchdringt. Da liegt auch das Fachgebiet der Lehrpreisträgerin auf der gleichen Linie. „Ich finde den Zusammenschluss der beiden Bochumer Hochschulen aus meiner fachlichen Perspektive genial“, schwärmt sie nicht zuletzt darum „Es gibt so viele gemeinsame Themen, die sich aus dem Nachhaltigkeitsansatz ergeben“, fügt sie hinzu.
Michaela Ludewig, 36, kommt aus dem Braunschweiger Land und hat zunächst an der Hochschule Magdeburg-Stendal „Gesundheitsförderung und -management (BA)“ und anschließend Gesundheitspädagogik (MA) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau studiert. Am Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) war sie sodann als Gesundheitspädagogin sowie an der Universität Osnabrück, am Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB) in der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie tätig. An dieser Hochschule promovierte sie auch im Bereich der Gesundheitswissenschaften. Thema war dabei die Prävention von berufsbedingtem, UV-induziertem Hautkrebs bei Beschäftigten in Außenberufen.