Viele Persönlichkeiten. Zwei Standorte. Eine BO.

Flämischer Energieminister Bart Tommelein besucht Geothermiezentrum

[08.05.18]

Belgische Delegation informierte sich über Erdwärmenutzung in Bochum

Über die Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Erdwärme informierte sich gestern Bart Tommelein, stellvertretender Ministerpräsident und Energieminister der flämischen Regionalregierung, beim Internationalen Geothermiezentrum Bochum. Begrüßt wurden er und seine achtköpfige Delegation von Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock und dem Leiter des Geothermiezentrums, Prof. Dr. Rolf Bracke.

Prof. Bracke erläuterte, wie bedeutsam die Erdwärmenutzung in Zeiten der Umstellung auf erneuerbare Energien zukünftig wird; schließlich fällt heute mehr als die Hälfte des Energiebedarfs auf die Erzeugung bzw. Nutzung von Wärme. Für eine Konversion der Fernwärmesysteme in der Region Rhein-Ruhr setzt das Internationale Geothermiezentrum in Bochum auf die saisonale Speicherung von industrieller Abwärme und solarer Wärme in den untertägigen Bereichen der ehemaligen Steinkohlenbergwerke. Hinzu kommt die Nutzung der Tiefengeothermie. Dabei wird Thermalwasser aus Karbonatgesteinen gefördert, energetisch genutzt und danach abgekühlt wieder zurück in den Untergrund geleitet. Die Römer haben dies bereits vor 2000 Jahren in Aachen erfolgreich praktiziert.

Auch tief unter den Kohleschichten des Ruhrgebiets vermuten die Forscher in ähnlicher Tiefe solches thermalwasserführendes Gestein. Ähnliche geologische Bedingungen finden sich auch auch in Holland und Belgien. Und auch dort gilt es, in Zukunft den hohen Bedarf an Wärmeenergie mehr und mehr mit erneuerbaren Energien zu decken. Da liegt es nahe, in diesem Bereich zusammenzuarbeiten …

Der Besuch von Minister Bart Tommelein erfolgte übrigens im Anschluss an ein Treffen mit NRW-Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart in Düsseldorf. Der hatte sich noch im Dezember persönlich in Bochum über die Pläne des Geothermiezentrums informiert.

Das Internationale Geothermiezentrum (GZB) wurde 2003 als Verbundforschungseinrichtung der Wirtschaft und der Wissenschaft in Bochum gegründet. Mittlerweile sind weltweit ca. 15 Universitäten aktiv im GZB vertreten und werden durch weitere Institutionen des öffentlichen Rechts ergänzt.