Finanzielle Fallen

Neue Situationen, wie z.B. der Beginn eines Studiums, bringen vielfältige Unsicherheiten mit sich. In diesen Zeiten sind Menschen oft nicht gut in der Lage, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden, weil es ihnen noch an Wissen und Erfahrung fehlt. Leider gibt es immer wieder gezielte Versuche, Menschen in diesen Lebenssituationen mit scheinbar attraktiven Angeboten wie z.B. Abo-Fallen oder Online-Ratenzahlungsdiensten zu locken. Daraus können sich schnell finanzielle Nöte ergeben, die einem leicht über den Kopf wachsen und in unvorhergesehene Verschuldung führen können.

Auch wenn es mehr Aufwand erfordert: lesen Sie vor einer Unterschrift unter einen Vertrag immer das Kleingedruckte (also die Rechte und Pflichten, die durch die Unterschrift entstehen). Wenn Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie nach oder beraten Sie sich mit Menschen, denen Sie vertrauen.

Schulden und Co.

Wie vermeide ich Schulden?

Achten Sie zum Beispiel darauf, dass Sie…

  • keine übereilten Gelegenheitskäufe tätigen
  • keine übereilten Abonnements abschließen
  • keine unnötigen Shoppingausgaben tätigen
  • keine unübersichtlichen Ratenkäufe über Zahlungsdienstleister tätigen
  • nicht kurzfristig und unbedacht Vertragsabschlüsse vornehmen
  • nicht auf kurzfristige Sonderaktionen / Schnäppchenangebote hereinfallen (z.B. “black friday”)
  • bei Telefonanrufen von unerwünschten Anbietern sofort auflegen.

Wie verschaffe ich mir Überblick?

Wenn Sie wissen, was Sie bei welchen Gelegenheiten ausgeben, können Sie Einsparpotential erkennen, unnötige Ausgaben vermeiden und Ihren individuellen Geldfluss leichter selbst lenken.

Am Monatsbeginn:

Sammeln Sie von nun an alle Rechnungen, Quittungen, Belege. Legen Sie eine Notiz an und erfassen Sie darin alle Ausgaben, die Sie außerdem in diesem Monat tätigen. Wenn Sie feststellen, dass Sie wiederholt einzelne, vermeintlich geringe Alltagsausgaben vergessen, platzieren Sie eine deutlich sichtbare Erinnerungshilfe im Portemonnaie (oder an entsprechender Stelle).

Am Monatsende:

Ordnen Sie alle Ausgaben und finden Sie sinnvolle Oberbegriffe um die Zahl zu bündeln. Addieren Sie alle diese Ausgaben. Berücksichtigen Sie dabei alles, was Sie an Rechnungen und Quittungen haben, was auf Ihrem Kontoauszug / in Ihrer Banking App erscheint, was Sie ggf. in der oben angegebenen Notiz erfasst haben. Ergänzen Sie auch alle regelmäßig wiederkehrenden Abbuchungen. Errechnen Sie die Höhe aller Gesamtausgaben.

Hier stellen wir Ihnen eine individuell anpassbare Vorlage zur Verfügung: Vorlage Monatliche Ausgabenübersicht

Um Aufschluss darüber zu erhalten, ob Ihr Geldausgabeverhalten eine Ausnahme oder immer wiederkehrende Muster aufweist, wiederholen Sie diese Ausgabenerfassung in drei aufeinanderfolgenden Monaten.

Möglicherweise stellen Sie direkt im zweiten Monat fest, dass die entstehende Transparenz Ihnen hilft, überflüssige Ausgaben zu reduzieren.


Was tun, wenn ich in Not bin?

Machen Sie den ersten wichtigen Schritt: nehmen Sie Hilfe in Anspruch.

Wenn Sie erkennen, dass Sie in finanzieller Not sind, setzen Sie sich mit der Situation auseinander. Finanzielle Schwierigkeiten werden bei Nichtbeachtung in der Regel eher größer. Es ist wichtig, dass Sie dem Thema Ihre Aufmerksamkeit schenken, um die Situation möglichst schnell wieder in eine gute Richtung zu lenken.

Ein sehr wichtiger Aspekt ist, dass Sie ausstehende Forderungen priorisieren: mögliche Mietschulden sollten einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, um folgenreiche Konsequenzen zu vermeiden.

Wenden Sie sich an eine professionelle Schuldnerberatungsstelle um Ihre Situation so schnell wie möglich zu entspannen.


Wo finde ich Hilfe?

Sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie dabei sich Überblick zu verschaffen und Ihre nächsten Schritte zu planen:

Studienfinanzierungsberatung

 

Oder wenden Sie sich direkt an eine unabhängige Beratungsstelle.

Hier führen wir beispielhaft einige Beratungsstellen in NRW auf:

Schuldnerberatung der Verbraucherzentrale 

Online-Beratung der Caritas zum Thema Schulden

Schuldner*innenberatung der Paritätischen NRW

Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung NRW