Den Blick schärfen – für Geschlechterfragen in Management & Marketing
Hintergrund
Im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Gender-Denominationen“ hatte Prof. Dr. Christina Riegermann einen überzeugenden Antrag eingereicht, um Geschlechterforschung im Fachbereich Wirtschaft systematisch zu verankern. Obwohl der Antrag leider nicht bewilligt wurde, würdigen Hochschulleitung und Gleichstellungskommission das große Engagement der Kollegin ausdrücklich.
Umsetzung durch Hochschuleigene Förderung
Stellvertretend für die strategische Relevanz des Vorhabens finanziert die Hochschule Bochum für einen Zeitraum von drei Jahren eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterinnenstelle aus Gleichstellungsmitteln. Die Stelle ist mit Frau Eule besetzt, die Prof. Dr. Riegermann bei der konzeptionellen und praktischen Umsetzung unterstützt – insbesondere beim Ausbau der Genderperspektive in Forschung, Lehre und der Entwicklung drittmittelfähiger Projekte. Die Förderung läuft von 2025 bis 2028.
Neue Denomination als sichtbares Zeichen
Als ergänzende Maßnahme wurde die Denomination von Prof. Dr. Riegermann befristet angepasst. Ihre neue Denomination lautet:
🟢 „Internationales Management, Schwerpunkt Marketing & Vertrieb unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterforschung“
Diese Änderung stärkt:
- die Sichtbarkeit von Genderforschung im Fachbereich Wirtschaft
- die gezielte Ansprache von Studieninteressierten – insbesondere Frauen
- die Drittmittelfähigkeit geschlechterbezogener Projekte
Beispiel aus der Lehre: Tradwives im Marketingdiskurs

Ein erstes konkretes Ergebnis dieser Initiative ist das Masterprojekt:
„Social-Media-Inszenierung der Tradwives – mehr Schein als Sein?“
👩🎓 Im Modul „Forschendes Lernen“ setzen sich Studierende des Masterstudiengangs International Management mit Fragen wie diesen auseinander:
- Warum identifizieren sich junge Frauen mit traditionellen Rollenbildern?
- Sind „Tradwives“ ambitionierte Hausfrauen oder moderne Unternehmerinnen?
🔍 Dabei lernen sie, Theorien aus Marketing & Vertrieb auf aktuelle gesellschaftliche Phänomene anzuwenden und werden forschungsorientiert auf ihre Masterarbeit vorbereitet.
Perspektive & Ausblick
In den kommenden Jahren soll die Genderperspektive systematisch in weitere Lehr- und Forschungsformate des Fachbereichs Wirtschaft integriert werden. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie Gleichstellungsarbeit und Fachentwicklung zusammenwirken können – strategisch, strukturell und sichtbar.