und lacht über ihre eigenen Anekdoten auf dem Weg zum deutschen Studienabschluss. Die Hürden und Schwierigkeiten liegen nun in der Vergangenheit und Vishali arbeitet nach ihrem erfolgreichen Bachelorabschluss in Elektrotechnik im Herbst 2018 in einem Unternehmen in Köln.
Zu Beginn ihres Studienvorhabens gab es Probleme mit dem Visum, welche dazu führten, dass Vishali nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland nach Indien zurückreisen musste, um diese zu beheben.
Erst nach ihrer erneuten Einreise konnte Vishali ihren Studienaufenthalt an der Hochschule Bochum zum Wintersemester 2016/17 fortsetzen. Obwohl Vishali gern direkt mit dem Fachstudium angefangen hätte, konnte sie zunächst nur als Sprachstudentin eingeschrieben werden, da sie die erforderlichen Sprachkenntnisse der Kooperationsvereinbarung zwischen ihrer indischen Heimathochschule, dem PSG College of Technology in Coimbatore, und der Hochschule Bochum noch nicht erreicht hatte. Damit begann für Vishali ein schwieriger und langer Weg zum erhofften Studium. Denn um ein Studium als internationale Studentin in Deutschland aufnehmen zu können, musste Vishali mehrere TestDaf-Prüfungen ablegen. Schließlich bestand sie die Prüfung erfolgreich und trotzdem sagt sie, dass die Ergebnisse der Tests immer „wie deutsches Wetter unvorhersehbar waren“.
Während Vishali sich auf die Deutschprüfungen vorbereitete, lernte sie viele andere internationale Studierende aus den verschiedensten Ländern kennen und diese Bekanntschaften entwickelten sich zu Freundschaften, die auch noch heute bestehen, obwohl viele Studierende verschiedene Wege gegangen sind und sich teilweise nicht mehr in Deutschland aufhalten. Häufig hat Vishali auch gezielt Kontakt zu deutschen Studierenden gesucht. „Wenn man nur zuhause bleibt oder in der Gruppe der Studierenden aus dem eigenen Land, dann kann man Deutsch nicht lernen“, so Vishali. „Ich möchte die Mauer der Stereotypen brechen, dass deutsche Studenten nicht gern mit internationalen Studenten sprechen oder sie in ihre Gruppe integrieren.“ Vishali hatte die deutschen Studierenden als sehr hilfsbereit kennen gelernt. Einige unterstützten sie sogar bei den Vorbereitungen auf die Deutschprüfungen und korrigierten ihre Aufsätze. Auch auf ihre kulturellen Eigenheiten nahmen sie Rücksicht und lernten gern Neues aus ihrer Kultur. Vishali empfiehlt, andere Studierende einfach anzusprechen und auch keine Scheu zu haben, um Hilfe zu bitten. Ein Studium sei sowieso als Einzelkämpfer schwer zu meistern. Gemeinsames Lernen und Vorbereiten auf die Prüfungen sowie der Austausch von Vorlesungsmitschriften erleichterten ihre Studienzeit deutlich.
Auch die Professor*innen leisteten gute Unterstützung. Vishali meint, dass sie besonders auf die Situation der internationalen Studenten Rücksicht nehmen, da sie verstehen, dass sie sich noch anpassen müssen und auf mehr Unterstützung angewiesen sind. Um den Studierenden, das Studium zu erleichtern, geben die Professor*innen Extramaterialien in der Sprechstunde. Auch das International Office stand ihr mit Rat und Hilfe stets als Anlaufstelle zur Seite. Insbesondere bei den organisatorischen Angelegenheiten konnten ihr die Mitarbeiter*innen des International Office helfen. Deutschland sei ein Land mit vielen Gesetzen und Regelungen, die für internationale Studierende zunächst neu sind, und auch die entsprechenden Ansprechpartner*innen sind zu Beginn des Studiums nicht bekannt. Eine weitere Institution der Hochschule, die Vishali half, war das Career Service, welches ihr erklärte, wie ein Lebenslauf und Anschreiben aufgebaut sein sollten, ihr Empfehlungen für das Bewerbungsgespräch gab und zeigte, wo und wie sie gezielt nach Stellen suchen konnte.