Internationale Zusammenarbeit: Spitzenforschung aus Japan zu Besuch

Am 04. Dezember 2025 hat das Labor für Nachhaltigkeit in der Technik mit Prof. Masato Inoue einen renommierten japanischen Wissenschaftler zu einem Gastbesuch empfangen. Anknüpfend an eine bestehende langjährige Vernetzung wird hiermit der Fokus auf eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Zukunft gelegt. Im Rahmen des Besuchs lernten sich Prof. Inoue und die Mitarbeitenden des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik kennen und tauschten sich über derzeitige und zukünftige Forschungsprojekte aus. Der gemeinsame Tag war geprägt durch eine Atmosphäre des intensiven wissenschaftlichen Austauschs und der kollegialen Zusammenarbeit an innovativen und zukunftsweisenden technischen und nachhaltigkeitswissenschaftlichen Forschungsthemen.

Nach einer gemeinsamen Führung durch das internationale Geothermiezentrum wurde der japanischen Delegation der mittlerweile fest in den Hochschulcampus integrierte Energy Hub vorgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Prototypen einer netzunabhängigen Solarladestation für Light Electric Vehicles. Im Rahmen der Vorstellung wurden sowohl Design als auch Funktionsweise des Energy Hubs erläutert. In den Gesprächen standen neue potenzielle Anwendungsfelder und Möglichkeiten zur weiteren Optimierung im Mittelpunkt. Ergänzend dazu teilten wir Erfahrungen sowie Nutzungsdaten aus unseren Solarladestationen in Essen und Oberhausen, um wertvolle Einblicke in den praktischen Betrieb unter realen Bedingungen zu liefern. Der Energy Hub ist in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik in Forschung und Lehre geworden.

Der wissenschaftliche Austausch wurde anschließend in einer gemeinsamen Vorstellung und Diskussion von abgeschlossenen, derzeitig laufenden und zukünftigen Forschungsprojekten am Labor von Prof. Masato Inoue an der Meiji University sowie am Labor für Nachhaltigkeit in der Technik unter der Leitung von Prof. Semih Severengiz vertieft. Inoue zählt zu den international führenden Forschern im Bereich Design Engineering. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Entwicklung von Methoden, die Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse nachhaltiger, nutzerfreundlicher und zukunftsfähiger machen. Bereits in der frühen Phase des Designs entwickelt Inoue Verfahren zur Entscheidungsunterstützung, mit denen strukturiert und systematisch alternative Entwürfe bewertet werden können, etwa hinsichtlich Umweltbelastung, Kosten oder Wiederverwertbarkeit. Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit ist das sogenannte environmentally conscious design: Produkte sollen von Beginn an so konzipiert werden, dass sie möglichst geringe Umweltbelastung über ihren gesamten Lebenszyklus verursachen. Darüber hinaus befasst sich Inoue mit universal design, also mit Methoden, die Produkte möglichst inklusiv und nutzerfreundlich gestalten. So wird versucht, Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen bereits in der Entwicklungsphase zu berücksichtigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf modularen und upgradefähigen Produktarchitekturen: Ziel ist es, Produkte so zu entwickeln, dass sie über längere Zeit genutzt, repariert oder modernisiert werden können. Damit wird das Ziel verfolgt, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit mit ökonomischer Tragfähigkeit zu verbinden. Mit diesen Forschungsansätzen leistet Inoue einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Produktentwicklung, die Umweltschutz, Nutzerfreundlichkeit und ökonomische Effizienz gleichermaßen berücksichtigt, und zielt damit auf die Gestaltung einer ressourcenschonenden und zukunftsfähigen Industrie.

Schnell zeigte sich, dass zahlreiche Projekte des Labors für Nachhaltigkeit in der Technik (z.B. CIRCLE, Kreisrad und Pilot4CircuLEV) inhaltlich eng an die Forschungsschwerpunkte von Professor Inoue anknüpfen können. Insbesondere Themen wie nachhaltige Produktgestaltung, kreislauforientierte Entwicklungsprozesse und nutzerzentrierte technische Innovation bieten vielfältige Ansatzpunkte für gemeinsame Aktivitäten. Überdies zeigen sich hinsichtlich der eingesetzten wissenschaftlichen Methoden und Forschungsansätze viele Parallelen. Wir blicken auf einen spannenden und ertragreichen Tag zurück und freuen uns auf eine vertiefte zukünftige Zusammenarbeit, um gemeinsam neue Impulse für eine nachhaltige technologische Entwicklung und innovative Produktgestaltung zu setzen.