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Im Portrait: Prof. Dr. Michael Rath

Lehrgebiet Gebäudeenergietechnik

Prof. Dr. Michael Rath will seine Lehre im Bereich der Gebäudeenergietechnik so anwendungsbezogen wie möglich gestalten. Von seinen Stationen vor der Hochschule Bochum hat er dafür einiges mitgebracht.

Es gibt ein Wort, das immer wieder fällt, wenn man mit Michael Rath über seine Lehre spricht: „Praxisnah“. So soll sie nämlich vor allem sein, erklärt der Physiker, der an der Hochschule Bochum Anfang des Jahres eine Professur im Bereich Gebäudeenergietechnik angetreten hat. Zuvor war der 37-Jährige jahrelang in der Wirtschaft unterwegs. Einen geballten Rucksack Praxiserfahrung bringt er also mit.

„Ich war als Leiter IT-Applikationen und in der Steuerungs- und Softwareentwicklung bei einem Spezialisten für erneuerbare Energien tätig, außerdem habe ich im Bereich Anlagendesign und Prozessoptimierung gearbeitet“, sagt Rath. Zuletzt befasste er sich mit einem der zentralen Probleme der Energiewende: Der Abhängigkeit von natürlichen Schwankungen der Stromverfügbarkeit.

„Hauptsache ganz nah dran an dem, wie es wirklich gemacht wird“

 

 

Teamwork mit Algorithmen

Auch jetzt spielt die anwendungsnahe Forschung für Rath eine große Rolle: Er baut am Bochumer Fraunhofer Institut (IEG) parallel ein Kompetenzzentrum für Integrierte Gebäudeenergietechnik auf. In seinen Kursen arbeiten Studierende mit echten Messdaten, gemeinsam mit ihnen besichtigt Rath auf Exkursionen energietechnische Anlagen im Betrieb. „Hauptsache ganz nah an dem dran, wie es wirklich gemacht wird“, lautet sein Credo.

„Ich biete zum Beispiel auch ingenieurwissenschaftliche Studien an, in denen Studierende Techniken des maschinelles Lernen anwenden können“, sagt er. Relevant sei das zum Beispiel bei thermischen Lastprognosen von Gebäuden. Wie man Systeme effizienter macht und dabei Algorithmen zum Einsatz bringt, ist eins von Raths Steckenpferden – neben dem hobbymäßigen Wildwasserkajak übrigens.

 

Die Revolution ist im Gange

„Unser Strommarkt wird immer volatiler, die Abnahmeseite zu flexibilisieren ist extrem wichtig“, sagt Rath. Ökonomie und Ökologie will er dabei zusammendenken. „Wir befinden uns quasi in einer industriellen Revolution. Es gibt an allen Ecken und Enden offene Forschungsthemen“, sagt er. Ihn beschäftigen Fragen wie: „Wie funktionieren Energieanlagen im Gesamtenergiesystem und die gut getimte Wandlung von Strom in thermische Energie? Wie lässt sich der Bedarf von Wärme und Kälte prognostizieren um damit Strombezug- und einspeisung optimiert zu steuern?“ Gerade das Zusammenspiel verschiedener Ebenen macht die Forschung für Rath spannend.

„Wir stricken gerade alles auf ein nachhaltiges Energiesystem um, das wird uns die nächsten 50 Jahre beschäftigen. Die Menschen auszubilden, die dieses System umstellen, ist eine tolle Aufgabe“, findet er. Bei ihm selbst war es einst sein Physiklehrer, der ihn mit interessantem Unterricht den entscheidenden Weg ins Studium wies. Nun möchte Rath selbst so jemand sein: Jemand, der für ein Thema begeistert.

 

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Details zur Person

Name Michael Rath
Alter 37
Lehrgebiet Gebäudeenergietechnik
Wissenschaftlicher Hintergrund Diplomstudium Physik und Mathematik in Münster
Letzte Station vor Bochum Leiter IT-Applikationen & Automatisierung GASAG Gruppe, Geschäftseinheit Großkunden/Energiedienstleistungen
Wichtigste Veröffentlichung Synthesebericht Flexibilität, Markt und Regulierung
Aktuelles Forschungsprojekt Architekturen und Entwurfsmethodik für selbstoptimierende Regelverfahren in verteilten Energiesystemen