Gleichstellung ist Teamwork

Gleichstellungsarbeit findet nicht nur auf zentraler Ebene statt – sie lebt vor allem im Studien- und Berufsalltag der einzelnen Organisationseinheiten: in den Fachbereichen und in der Hochschulverwaltung. Die Umsetzung des gesetzlichen Gleichstellungsauftrags ist dabei eine gemeinsame Querschnittsaufgabe aller Mitglieder der Hochschule Bochum.

In ihren Maßnahmenkatalogen haben sich die Fachbereiche und die Verwaltung ambitionierte Ziele gesetzt: Sie fördern gezielt Nachwuchswissenschaftlerinnen, schaffen faire Strukturen in Berufungsverfahren, ermöglichen die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Care-Arbeit und stärken Sichtbarkeit, Sensibilität und Beteiligung.

Was das konkret heißt, zeigt ein Blick auf ausgewählte Maßnahmen – einige Highlights aus jedem Fachbereich findest Du hier. Die vollständigen Kataloge sind jeweils verlinkt.

 

Fachbereich Architektur

Maßnahmen (Auswahl):

  • Studienverlaufsflexibilität im Master: Die Masterstudiengänge AMM und MAE sind so konzipiert, dass alle Pflichtveranstaltungen gebündelt an drei Tagen pro Woche stattfinden. So lassen sich Care-Aufgaben und Studium besser miteinander vereinbaren. Eine individuelle Streckung auf vier Semester ist ebenfalls möglich.
  • Tutor*innenprogramm mit Fokus auf Gleichstellung: In der Studieneingangsphase begleiten Tutor*innen die neuen Studierenden. Dabei wird auf eine paritätische Besetzung geachtet, um insbesondere Frauen einen niedrigschwelligen Zugang zu Unterstützungsangeboten und geschlechtersensiblen Themen zu ermöglichen.
  • Gendersensibles Marketing und Sichtbarkeit: Die Website und das Jahrbuch des Fachbereichs werden regelmäßig hinsichtlich Sprache und Bildauswahl überarbeitet. 

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Architektur (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich Architektur ist Frau Prof. Katharina Feldhusen.

Foto der orange erleuchteten BlueBox bei Nacht
2021 wird die BlueBox in einer Nacht zur OrangeBox, um ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt an Frauen. Foto: Volker Wiciok, Lichtblick

Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen

Maßnahmen (Auswahl):

  • Gleichstellungsförderung über Schulprojekte: Der Fachbereich kooperiert mit Projekten wie dem Schüler*innenlabor oder dem Talentmobil. Dabei werden Mädchen gezielt angesprochen und weibliche Vorbilder sichtbar gemacht.
  • Kompensation bei Gremienbelastung: Wissenschaftlerinnen mit hoher Gremienlast erhalten individuelle Entlastungsmöglichkeiten – z. B. durch reduzierte Aufgaben, SHK-Unterstützung oder alternative Arbeitszeitmodelle.
  • Gleichstellungsthemen im Fachbereichsrat: Gleichstellungsaspekte sind regelmäßig Thema auf Leitungsebene. In Fachbereichsratssitzungen werden aktuelle Zahlen, laufende Maßnahmen und neue Impulse vorgestellt und diskutiert.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwesen (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Anja Vössing-Guth.


Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
Die kleinen NANO-Roboter sind bei Schülerinnen besonders beliebt.

Maßnahmen (Auswahl):

  • Girls’ Day mit wechselndem Programm: Der Fachbereich entwickelt jährlich neue Inhalte für den Girls’ Day und führt diese in enger Kooperation mit Schulen durch. Mädchen erleben Technik praxisnah und treffen auf weibliche Vorbilder aus Lehre und Forschung.
  • Stärkung des Womengineer-Projekts: Der Fachbereich unterstützt das Projekt organisatorisch, inhaltlich und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Er weist regelmäßig auf das Angebot hin und stellt Kontakte für Events, Interviews und Rollenvorbilder bereit.
  • Kurzvideos und Social Media für Gleichstellung: In Zusammenarbeit mit einem paritätischen Marketingteam produziert der Fachbereich gendersensible Kurzvideos zur Ansprache von Schüler*innen. Professorinnen wirken aktiv als Role Models in der Öffentlichkeitsarbeit mit.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Lisa Kränke.


Fachbereich Geodäsie

Maßnahmen (Auswahl):

  • Nachhaltige Verankerung eines Role Models im Marketing: Eine fest angestellte wissenschaftliche Mitarbeiterin mit halber Stelle für Nachwuchsgewinnung vertritt den Fachbereich auf Messen, Schulveranstaltungen und in Social Media – gezielt als weibliches Vorbild.
  • Entwicklung gendersensibler Studienangebote: Der neue Studiengang „Umweltinformatik“ wird gezielt so positioniert, dass er auch Schülerinnen anspricht – inhaltlich wie kommunikativ. In der Außendarstellung werden Frauen bewusst als Rollenvorbilder eingesetzt.
  • Regelmäßige Evaluation und Monitoring im Fachbereich: Der Dekan überprüft gemeinsam mit der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten regelmäßig den Stand der Umsetzung der Maßnahmen. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung und Priorisierung der Gleichstellungsarbeit im Fachbereich selbst.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Geodäsie (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Bettina Kelz.


Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Vereinbarkeit von Care-Aufgaben und Beruf ist ein zentrales Thema.

Maßnahmen (Auswahl):

  • Vereinbarkeit durch familienfreundliche Gremienkultur: Der Fachbereich achtet bei der Planung von Gremienterminen auf familienfreundliche Zeiten. Ziel ist es, Beschäftigten mit Care-Verantwortung die aktive Teilhabe an akademischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen.
  • Antidiskriminierung mit Fokus auf Intersektionalität: Eine Erhebung zu Diskriminierungserfahrungen ist geplant, insbesondere im Hinblick auf Mehrfachdiskriminierung. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um Maßnahmen gezielter und bedarfsorientierter zu gestalten.
  • Vernetzungsformate für Frauen: Weibliche Beschäftigte werden zu Vernetzungsveranstaltungen eingeladen. Die Angebote sollen Motivation, Sichtbarkeit und fachlichen Austausch fördern – auch im Kontext beruflicher Entwicklung.

Hinweis:
Hier findest Du den vollständigen Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Janina Hübner.


Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau

Maßnahmen (Auswahl):

  • Gezielte Ansprache bei der Berufung von Professorinnen: Um mehr Frauen für Professuren zu gewinnen, betreibt der Fachbereich eine aktive Rekrutierung. Geeignete Kandidatinnen werden direkt angeschrieben – z. B. über fachspezifische Datenbanken und Netzwerke. Auch in der Formulierung der Ausschreibungen wird gezielt auf eine gendergerechte Ansprache geachtet.
  • Sichtbarkeit und Teilhabe im Womengineer-Satellitenprojekt: Im Rahmen des Projekts Womengineer beteiligt sich der Fachbereich am Aufbau eines realen Satelliten. Die Studierenden arbeiten in gleichberechtigten, fachlich identischen Projektteams – sowohl in gemischten Gruppen als auch in einem reinen Studentinnen-Team. So entsteht ein Raum, in dem Frauen ihre Kompetenzen sichtbar einbringen und zugleich als Rollenvorbilder für andere Studentinnen wirken können.
  • Weiterbildung gezielt ermöglichen: Weibliche Beschäftigte werden proaktiv auf fachliche Weiterbildungsangebote aufmerksam gemacht. Der Fachbereich unterstützt sowohl finanziell als auch organisatorisch – z. B. durch flexible Arbeitszeitregelungen oder die Übernahme von Seminarkosten.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Mechatronik und Maschinenbau (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Dr. Andrea Dederichs-Koch.


Fachbereich Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften

Maßnahmen (Auswahl):

  • Gleichstellung integraler Bestandteil der Studiengangsentwicklung: Der Fachbereich achtet bei der Weiterentwicklung seiner Studiengänge systematisch auf Gleichstellungsaspekte. Dabei werden z. B. Fragen nach geschlechtersensiblen Inhalten, diversitätsbewusster Sprache und der Sichtbarkeit verschiedener Lebensrealitäten in Curricula mitgedacht.
  • Beteiligung an hochschulweiten Unterstützungsformaten: Der Fachbereich beteiligt sich an der bedarfsgerechten Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten – z. B. für Lehrende mit Care-Aufgaben.
  • Gender- und Diversitätskompetenz als Thema in Weiterbildung: Der Fachbereich stärkt die Reflexionskompetenz seiner Beschäftigten durch gezielte Fortbildungsimpulse – etwa zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt in Beratung und Lehre oder zu gendersensibler Kommunikation in Therapie- und Betreuungskontexten.

Hinweis:
Hier findest Du den vollständigen Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Annette Berthold.


Fachbereich Wirtschaft

Maßnahmen (Auswahl):

  • Faire Berufungskultur mit externer Beteiligung: Der Fachbereich sorgt für paritätisch besetzte Berufungskommissionen und zieht bei Bedarf externe Expertinnen hinzu. Die Gleichstellungsbeauftragte begleitet das Verfahren aktiv und achtet auf chancengerechte Abläufe.
  • Gleichstellungssensible Willkommenskultur: Neue Kolleg*innen werden beim Onboarding gezielt über Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie informiert – z. B. zur Kinderbetreuung, zu Beratungsstellen oder zur mobilen Arbeit.
  • Stärkung von Gleichstellung in Forschung und Lehre durch Gender-Denomination: Der Fachbereich hat eine befristete Gender-Denomination eingerichtet, mit der inhaltlich und personell ein gleichstellungsbezogener Akzent im Lehrangebot gesetzt wird. Damit wird die Integration von Genderthemen in die wirtschaftswissenschaftliche Lehre gefördert.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog des Fachbereichs Wirtschaft (PDF).
Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte im Fachbereich ist Barbara Bölte.


Hochschulverwaltung

Maßnahmen (Auswahl):

  • Gendergerechte Stellenausschreibungen und gezielte Ansprache: Die Hochschule veröffentlicht Stellenausschreibungen nicht nur über klassische Kanäle, sondern auch in frauenspezifischen Netzwerken, Portalen und Datenbanken. Zusätzlich wird LinkedIn gezielt genutzt, um geeignete Kandidatinnen anzusprechen. So sollen insbesondere in männerdominierten Bereichen mehr Professorinnen gewonnen werden.
  • Zentrale Koordination von Schulkooperationen mit Gender-Fokus: Die Hochschulverwaltung verantwortet zahlreiche Projekte an der Schnittstelle von Schule und Hochschule – darunter Girls’ Day, Talentmobil und das Roberta Regio Projekt. Diese werden so gestaltet, dass sie gezielt Mädchen für MINT begeistern und gendersensibel begleitet werden.
  • Awareness schaffen und Haltung fördern: Beschäftigte der Verwaltung werden aktiv ermutigt, an Veranstaltungen der Gleichstellung teilzunehmen – z. B. am Internationalen Frauentag oder Orange Day. Für diese Veranstaltungen wird Dienstfreistellung gewährt, um ein sichtbares Zeichen für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit zu setzen.

Hinweis:
Hier findest Du den kompletten Maßnahmenkatalog der Hochschulverwaltung (PDF).
Gleichstellungsarbeit wird hier von vielen Kolleg*innen gemeinsam getragen und vom Kanzler aktiv unterstützt.