EcoTecHub Bergkamen

 Technologiehub für nachhaltige Wertschöpfung (Vorstudie zum Grundkonzept) 

Projektvorhaben

Mit dem Projekt EcoTecHub Bergkamen entsteht im Kreis Unna ein Innovations- und Technologielabor („Hub“) für nachhaltige Wertschöpfung. Hier begleitet das EcoTecHub künftig Unternehmen bei der Gestaltung nachhaltiger Transformationsprozessen vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der ehemaligen Steinkohlekraftwerksregion Bergkamen. Das Projektvorhaben befasst sich primär mit Innovationen im Bereich Kreislaufwirtschaft und Defossilisierung, der thematische Schwerpunkt liegt in den Stoffströmen Wasserstoff und Kunststoffe. 

Mit der Entstehung des EcoTecHubs leistet das Projekt einen aktiven Beitrag an der Transformationsgestaltung der ehemaligen Kohleregion Kreis Unna hin zu einer innovativen und zukunftsgerichteten Region. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Bochum und Gelsenkirchen schafft das Projekt in der Region einen dauerhaften Know-How-Transfer mit der Angewandten Forschung (der Kreis Unna verfügt selbst über keine öffentlichen Universitäts- oder Hochschulstandort). Der EcoTecHub verknüpft Entwicklungs-, Produktions-, Recycling- und Digitalisierungskompetenzen und bietet auf diese Art ein in der Region einzigartiges Angebot für Forschung und Entwicklung an der Schnittstelle von Kreislaufwirtschaft und den beiden Schwerpunktthemen Kunststoffe und Wasserstoff. Das EcoTecHub befasst sich u. a. mit den Kreislaufperspektiven von Wasserstofflösungen für die Industrie, oder forscht an der Optimierung des (chemischen) Recyclings von Kunststoffprodukten und -teilkomponenten. 

Dem Projekt EcoTecHub ist eine 14-monatige Vorstudie im Zeitraum Oktober 2023 – Dezember 2024 vorgestellt. In dieser Laufzeit untersuchen Forschungsteams der Hochschule Bochum und der Westfälischen Hochschule, inwieweit der EcoTecHub mit den Schwerpunkten Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Region verankert werden kann, damit sich die Stadt Bergkamen für eine Förderung durch das 5-StandorteProgramm qualifizieren kann. Im Rahmen des Projektes werden unter anderem Analysen zur Identifikation von Bedarfen, Anforderungen und Potenziale von Unternehmen in der Region durchgeführt. Ein Ziel ist dabei die Untersuchung von standortspezifischen und strukturrelevanten Aspekten unter Einbindung von Ideen und Vorstellungen der heimischen Wirtschaft für den Aufbau und dauerhaften Betrieb des Technologiehubs. Die Forschenden erarbeiten überregionale, langfristige und strategische Projektinhalte, die durch ansässige Unternehmen aktuell noch nicht adressiert werden, aber großes (Innovations-)Potenzial für die Region und darüber hinaus zeigen. So werden Entwicklungs- und Umsetzungsszenarien sowie ein Finanzierungs- und Betreibermodelle erforscht, welche die Zukunftsfähigkeit der Akteure, Produkte und Prozess des Standortes Bergkamen durch den Aufbau eines regionalen Technologie- und Wissenstransferhubs optimieren.

Ein Meilenstein im bisherigen Verlauf der Vorstudie stellte der Industrie-Workshop am 20. März 2024 in Bergkamen dar, der als Auftaktveranstaltung zum Austausch mit der regionalen Wirtschaft eingeladen hatte. Hier zeichnete sich ein hohes Engagement der regionalen Unternehmen für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Wirtschaftsregion Bergkamen/Kreis Unna ab und ein starkes Interesse für die Kooperation mit dem EcoTecHub. Bedarfe der Region zeigten sich insbesondere in der Vernetzung und dem Austausch der Unternehmen untereinander, sowie in Unterstützungs-/Beratungsangeboten im Rahmen der Transformation und der Errichtung eines Sharing-Modells für eine Laborinfrastruktur, in der Räumlichkeiten für Pilotanlagen und Testverfahren für die Region gestellt werden können. Eine genauere Berichterstattung zu den Ergebnissen der Veranstaltung finden Sie hier.

Hintergrund

Die Europäische Union strebt im Rahmen des EU Green Deal die flächendeckende Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsstrukturen an. Berechnungen der Circular Economy Initiative der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften zeigen, dass die politisch formulierten Klimaschutzziele ohne den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft nicht erreichbar sind. Die Bundesregierung stellt im Rahmen eines Strukturpakets bis 2038 Mittel zur Verfügung, um den von der Steinkohleverstromung betroffenen Städten wie im Kreis Unna eine wirtschaftliche Perspektive zu geben und den Verlust von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen abzufedern. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt die Strukturförderung über das „5-StandorteProgramm" um, mit dem innovative Projekte initiiert und neue Chancen für die Wirtschaftsstandorte geschaffen werden sollen. Eine nachhaltige Wertschöpfung in Bergkamen im Kreis Unna muss, insbesondere vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs und andauerndem Strukturwandels in der Region, die vorhandenen Infrastrukturen und Stoffströme berücksichtigen und einen Schwerpunkt auf Innovationen in der technischen Wertschöpfung von Industrie- und Konsumgütern legen.

Forschungsteam und Projektpartner

Die Vorstudie wird von der Hochschule Bochum und der Westfälischen Hochschule durchgeführt. Kooperationspartner sind die Stadt Bergkamen, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften für den Kreis Unna und Bergkamen sowie die IHK zu Dortmund. Projektträger ist die Bezirksregierung Arnsberg.

Die Vorstudie zum Grundkonzept wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Transformationsbooster“ des MWIKEs (Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie) für das Land NRW mit Drittmitteln unterstützt.

Linda Becker
Linda Becker, B.Sc./B.A.
Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
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