Schulwegpläne
Das Institut für Mobilität und Verkehrssysteme (IMV) begleitet bereits seit Jahren die Erstellung von Schulwegplänen in Lehre und Forschung. Regelmäßig werden im Projektseminar Schulwegpläne von Studierenden erstellt. Auch im Rahmen von Abschlussarbeiten können Schulwegpläne erstellt werden. Das IMV arbeitet dazu eng mit den jeweiligen Kommunen zusammen. Dadurch erhalten die Studierenden die Möglichkeit bereits im Studium Kontakte zu den Kommunen zu knüpfen. Am Ende dieser Seite finden Sie eine Übersicht über die erstellten Schulwegpläne.
Was sind Schulwegpläne?
Schulwegpläne sind Karten oder Flyer, auf denen sichere Schulwege zur jeweiligen Schule dargestellt sind. Das Ziel von Schulwegplänen ist es, die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg zu verbessern. Zusätzlich sollen sie den Schülerinnen und Schülern zeigen, bei welchen Stellen sie besonders Aufmerksam sein sollen.
Für Grundschulen werden Schulwegpläne häufig in einem kleinen Radius um die Schule erstellt, da die Schülerinnen und Schüler meistens aus einen kleinen Einzugsgebiet kommen. Somit reichen oft 500-1.000 Meter aus.
Für weiterführende Schulen werden Radschulwegpläne erstellt. Diese beziehen sich auf ein deutlich größeres Einzugsgebiet, da die Schülerinnen und Schüler teilweise aus der gesamten Stadt zur Schule kommen.
Grundsätzlich muss jedoch jede Schule individuell betrachtet werden um den Anforderungen der Schülerinnen und Schüler, der Eltern, der Lehrenden und der Polizei etc. gerecht werden zu können.
Wer erstellt Schulwegpläne?
Schulwegpläne können von Kommunen, Ingenieurbüros, Universitäten/Hochschulen oder den Schulen selbst erstellt werden. Wichtig dabei ist, dass die Akteure dabei zusammen arbeiten. Daher werden bei der Erstellung von Schulwegplänen im Projektseminar oder in den Bachelorarbeiten immer die Schule und die Stadtverwaltung mit einbezogen. Die Schule stellt zum einen den Kontakt zu den Eltern her oder kann Mobilitätsbefragungen durchführen, zum anderen kennt sie bereits das Umfeld und kennt die Probleme der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg.
Die Stadtverwaltung und die Polizei kennen die speziellen örtlichen Gegebenheiten. Deshalb sollte dieses Wissen bei der Erarbeitung mit berücksichtig werden.
Mittlerweile wird es auch immer wichtiger die Schülerinnen und Schüler selbst mit einzubeziehen, diese sollen schließlich den Schulwegplan auch nutzen. Also sollte der Schulwegplan auch mit Unterstützung von Schülerinnen und Schülern erstellt werden. Ein häufig genutztes Mittel dafür sind Mobilitätsbefragungen.
Sprechstunde:
nach Vereinbarung
Im Sommersemester 2025 wurde im Rahmen des Projektseminars bei Prof. Dr.-Ing. Iris Mühlenbruch am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen ein Schulwegplan für die Schule am Schloss in Herne erarbeitet. Unterstützt wurden die Studierenden dabei von der Schulleitung (Frau Asholt), dem Tiefbauamt der Stadt Herne (Frau Meyer) sowie der Wissenschaftlichen Hilfskraft Finn Hüsten.
Die Studierenden begannen mit der Grundlagenarbeit und schauten sich die Flächennutzungspläne und Bebauungspläne im Schulumfeld an. Anschließend wurde das Schulumfeld mithilfe der BASt Checklisten untersucht. Um Daten zur Mobilität der Schülerinnen und Schüler zu erhalten erstellen die Studierenden eine digitale Umfrage. Die Schule am Schloss verteilte dann den Link der Umfrage per Mail an die Eltern. Daraufhin werteten die Studierenden die Ergebnisse aus. Parallel zur Befragung wurden über verschieden Messinstrumente Verkehrserhebung an und um die Schule herum durchgeführt. Dabei nutzend die Studierenden ein SDR (Seitenradar) und MioVision (Kamera). Die Studierenden erfassten vor der Schule mit dem SDR die gefahrenen Geschwindigkeiten und beobachten mit der MioVision das Verkehrsverhalten vor dem Schuleingang. Es zeigte sich, dass das V85, also die Geschwindigkeit die von 85% der Fahrzeuge eingehalten wird, bei 34km/h lag. Die Straße vor der Schule besitzt eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h. Dazu sollte erwähnt werden, dass die Geschwindigkeitsübertretungen nicht innerhalb der Schulzeiten auftraten. Über die Kamera konnten einige gefährliche Fahrmanöver aufgenommen werden. Zusätzlich schauten sich die Studierenden das Unfallgesehen rund um die Schule an und führten mehrere Expertengespräche mit Frau Asholt und Frau Meyer.
Nach der Erfassung der Grundlagen und der Ingenieurwissenschaftlichen Untersuchung der Schulumfelds entwickelten die Studierenden die Routen zur Schule und erstellten den Schulwegplan. Da an der Schule viele Eltern muttersprachlich Arabisch sprechen, übersetzen die Studierenden die wichtigsten Hinweise aus dem Schulwegplan auf Arabisch. Nach der Präsentation des Projektseminars an der Schule erhielt die Schule den Schulwegplan in digitaler und einige Exemplare ausgedruckter Form für die kommenden Erstklässler.
Wir bedanken uns bei Frau Asholt und Frau Meyer für die tolle Zusammenarbeit!
Die Bachelorarbeit von Finn Hüsten befasst sich mit der Schiller-Schule in Bochum. Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde ein Radschulwegplan erstellt. Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing- Iris Mühlenbruch und Verena Börger (Tiefbauamt Stadt Bochum) betreut.
Für die Grundlagenarbeit wurden das Unfallgeschehen im Schulumfeld analysiert. Zudem wurde sich das Schulumfeld hinsichtlich ÖPNV Anbindung und Radanbindung angeschaut. Die Schiller-Schule ist sehr gut an das ÖPNV-Netz angebunden. Durch die Springorum-Trasse und die Königsallee gibt es zwei gute Anbindungen an das Radverkehrsnetz in Bochum. Zu beginn wurde ein Gespräch mit dem stellv. Schulleiter Eike Völker vereinbart. Darin wurden erste Hinweise für Probleme und Chance auf dem Schulweg festgestellt. Die Schule stellte dem Studierenden die Postleitzahlen der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Damit konnte eine Wohnstandortanalyse durchgeführt werden. Aufbauend auf einer Umfrage an der Schule zur Mobilität im Sommer 2024 im Rahmen der UNESCO-Projekttage wurde eine erneute Befragung durchgeführt. Ziel war es, unterschiede zwischen Sommer und Winter festzustellen. Zusätzlich wurden Fragen zur Radnutzung gestellt umso das Potenzial für den Radverkehrsanteil zu ermitteln.
Aufgrund der Ergebnisse aus der Befragung und der Wohnstandortanalyse wurden dann die entsprechenden Routen ermittelt. Auf Hinweis von Herrn Völker (stellv. Schulleiter) wurde noch eine Route aus Altenbochum zur Schule entwickelt. Die Kriterien für die Routen lauteten Direktheit, Sicherheit und Komfort. Nach Erfassung aller Potenziellen Routen wurden diese vom Studierenden abgefahren und mit Fotos Dokumentiert. Dadurch konnten dann die Finalen Routen entwickelt werden. Anschließend wurden Maßnahmen Vorschläge für die Verbesserung der Route und der Radnutzung an der Schule erarbeitet. Diese wurden der Schule und der Stadt vorgestellt.
Nach Abschluss der Arbeit erhielt die Schule die Radschulwegpläne als PDFs und stellte diese auf ihrer Webseite den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit bei der Stadt Bochum und der Schiller-Schule.






